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Rheinische Post: Kardinal Lehmann warnt Bundestag vor Lockerungen bei der Stammzellforschung -- Distanzierung von CDU-Parteitagsbeschluss

Geschrieben am 07-12-2007

Düsseldorf (ots) - Der Vorsitzende der katholischen Deutschen
Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, hat den Bundestag energisch
vor einer Verschiebung des Stichtags zur Stammzellforschung an
Embryonen gewarnt. "Es geht nicht um eine bloße Terminfrage oder eine
Verschiebung im Kalender - es geht bei der Frage nach der Forschung
mit embryonalen Stammzellen letztlich darum, ob man menschliches
Leben zu Forschungszwecken töten darf. Und hier sagen wir klar:
Nein", erklärte Lehmann in einem Interview der "Rheinischen Post"
(Samstagausgabe). Er vertraue darauf, dass die Abgeordneten sich "der
Tragweite ihrer Abstimmung bewusst sind".

Lehmann distanzierte sich vom CDU-Parteitagsbeschluss zur
Stammzellforschung, vermied aber offene Kritik am Eintreten von
Bundeskanzlerin Angela Merkel für eine Lockerung der Stichtagsregel.
"Ich respektiere, dass jeder seine Gewissensentscheidung vertritt.
Ich sehe auch, dass die Bundeskanzlerin aufgrund ihres Amtes viele
Dinge im Blick behalten muss. Unsere Meinung vertreten wir aber
ebenso klar", sagte der Kardinal. Er betonte: "Ein
Parteitagsbeschluss - zumal einer mit einem solch knappen Ergebnis -
hat keine unmittelbare bundesgesetzgeberische Wirkung."

Lehmann stellte in Frage, dass es legitim sei, mit vagen
Hoffnungen auf eventuelle zukünftige Heilungschancen "die Tötung
embryonaler Menschen schon heute zu rechtfertigen". Er forderte eine
stärkere Förderung der Forschungen mit adulten Stammzellen, bei denen
kein Leben getötet werde. Er wisse aus vielen Gesprächen mit
Abgeordneten, dass sich niemand die Entscheidung leicht mache, sagte
Lehmann. "Ich erkenne auch an, dass das Gewissen die letzte Instanz
für eine solche Entscheidung sein wird." Für die katholische Kirche
sei dabei "die Norm des Gewissens", dass das menschliche Leben mit
der Verschmelzung von Samen- und Eizelle beginne "und von allem
Anfang an eine unveräußerliche Würde hat, die wir nicht einfach zu
zugegebenermaßen hohen Forschungszielen außer Kraft setzen können".

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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