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Kölner Stadt-Anzeiger: Kardinal Meisner greift Forschungsministerin Schavan wegen Stammzell-Beschluss des CDU-Parteitags heftig an: unwahrhaftiges, prinzipienloses Vorgehen - "Missbrauch des Wortes »k

Geschrieben am 06-12-2007

Köln (ots) - Köln - Der Beschluss des CDU-Parteitags zu einer
Lockerung des Stammzellgesetzes hat zu einem heftigen Angriff der
katholischen Kirche auf Bundesforschungsministerin Annette Schavan
geführt. Der Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner, bezichtigte
Schavan im "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe) der
Unwahrhaftigkeit, der Prinzipienlosigkeit und eines "Missbrauchs des
Wortes »katholisch« für eine von durchsichtigen Forschungsinteressen
motivierte Kampagne". Meisner bemängelte, dass sich Schavan "für eine
vermehrte Nutzung embryonaler Stammzellen eingesetzt" und dabei ihre
Eigenschaft als katholische Theologin in die Waagschale geworfen
habe. Mit ihrer Position habe sich Schavan "nicht nur gegen viele
Delegierte gewandt, die aus christlicher Überzeugung gegen eine
solche Aushöhlung des Lebensschutzes sind, sondern sich auch
eindeutig gegen die Position der katholischen Kirche gestellt", so
Meisner weiter.
Die katholische Kirche stehe bekanntlich eindeutig für den
uneingeschränkten Schutz des menschlichen Lebens von der
Verschmelzung von Samen- und Eizelle bis zum Tod. "Die
Unwahrhaftigkeit in der Position der Ministerin entlarvt sich deshalb
selbst, wenn sie gleichzeitig mit Blick auf andere Parteien
behauptet, »dass das Christentum eine geistige Kraft ist, die Politik
gestalten kann. Das unterscheidet uns von allen anderen«".
Der Kardinal hält es nach seinen Worten für "tragisch, wie eine
Ministerin unter dem Druck von Interessenvertretern christliche
Prinzipien aufgibt und sich sogar an die Spitze einer Bewegung
stellen lässt, die Schritt für Schritt die Auflösung unseres
Wertefundaments betreibt". Besonders unverständlich sei es, "dies
ausgerechnet zu einem Zeitpunkt zu tun, wo sich der Wissenschaft
ethisch unproblematische Perspektiven eröffnen", sagte Meisner mit
Blick auf jüngste Erfolge von Experimenten mit Bindegewebszellen,
die sich "umprogrammiert" ähnlich verhalten wie embryonale
Stammzellen, zu deren Gewinnung Embryonen getötet werden müssen.
Dagegen wehrt sich die katholische Kirche vehement. Bisher dürfen
deutsche Forscher nur Stammzelllinien importieren und verwenden, die
vor dem 1. Januar 2002 gewonnen worden. Dieser Stichtag soll 2008 in
Richtung Gegenwart verschoben werden. Meisner rief "christliche
Politiker aller Parteien" auf, "sich in dieser bedeutsamen Frage zur
unantastbaren Würde des Menschen zu bekennen".

Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66749
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66749.rss2

Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de


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