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Der Tagesspiegel: Linke Gruppen kontern Neonazis mit "Platzverweis" / Jusos initiieren Schülerzeitung gegen NPD-Hetze /

Geschrieben am 20-11-2007

Berlin (ots) - Berlin - Die Jusos und weitere linke Gruppen wollen
die NPD mit ihren eigenen Waffen schlagen. Der rechtsextremen
Agitation mit so genannten Schülerzeitungen wird nun ein buntes Blatt
entgegengesetzt: Der "Platzverweis". In einer Auflage von 40 000
Exemplaren soll es am Montag vor Berliner Schulen verteilt werden und
über die Gefahren brauner Propaganda aufklären.
"Da die NPD immer öfter mit Jugendaktionen kommt, wollen wir
gegenhalten", sagt Jan Böning, Landessekretär der Jusos und einer der
Macher beim "Platzverweis". Das Heft solle in allen Bezirken und vor
mindestens 100 Schulen Kindern und Jugendlichen überreicht werden. Am
"Platzverweis" beteiligen sich neben den Jusos die DGB-Jugend, die
Grüne Jugend Berlin, die Linksjugend Solid, Die Falken, die Stiftung
SPI mit dem Mobilen Beratungsteam Ostkreuz sowie die radikal linken
Gruppierungen SDAJ (Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend) und ALB
(Antifaschistische Linke Berlin).
Der 18-seitige "Platzverweis" ist eine Antwort auf den Versuch
der NPD vom Oktober, ein Heft namens "Stachel" an Schüler in Berlin
und Brandenburg zu verteilen. Die NPD musste die Aktion abbrechen, da
die Grünen, die schon lange selbst einen "Stachel" herausgeben, am
Landgericht eine einstweilige Verfügung erwirkten. Die NPD
präsentiert nun ihr Blatt im Internet als "Der Titellose", die
Inhalte haben sich nicht geändert. Im "Platzverweis" werden den
rechten Parolen, die oft harmlos oder antikapitalistisch klingen,
linke Argumente und Ansichten entgegengesetzt. Und nicht nur der
Parteipropaganda: Die Grüne Jugend setzt sich mit "Modesprüchen an
Schulen" auseinander -"ey du Jude" ist nur einer, der als Beispiel
für "unterschwelligen Antisemitismus, Rassismus oder Sexismus im
Schulalltag" genannt wird.
Weitere Themen sind unter anderem die Situation im Bezirk
Lichtenberg, den die Neonazi-Szene als Hochburg ansieht, die
Strukturen des rechten Musikbusiness, die Modemarke "Thor Steinar"
sowie Tipps, wie man sich als Augenzeuge eines rechten Angriffs
verhalten sollte: "Sprecht TäterInnen offensiv an und bindet
Menschen, die wegschauen, mit ein".
Auch wenn der "Platzverweis" den Härtegrad von Slogans wie "Null
Toleranz für Nazis" nicht überschreitet, bereitet der SPD die
Beteiligung der zum Autonomenspektrum zählenden ALB und der DKP-nahen
SDAJ etwas Bauchgrimmen. "Das ist schon schwierig, aber bei diesem
Projekt vertretbar", meint SPD-Landessprecher Hannes Hönemann. Für
Jungsozialist Böning hingegen "ist erstmal jeder willkommen, der
gegen Neonazis kämpft". Und Böning kündigt an, der erste
"Platzverweis" solle nicht der letzte sein.

Die Informationen stehen Ihnen bei Nennung der Quelle Tagesspiegel
zur Verfügung.

Mit freundlichem Gruß,

Frank Jansen (Tel.: 030 - 26009 - 0)

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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