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WAZ: Ein mutiger, später Schritt - Kommentar von Stefan Schulte

Geschrieben am 11-11-2007

Essen (ots) - Der Contergan-Skandal wird nach 50 Jahren noch
einmal ganz von vorne diskutiert. Die Medien hatten als vierte Gewalt
schon schlechtere Tage. Nur ist es stets aufs Neue beschämend, dass
erst ein Jahrestag her muss, um einen vergessenen Skandal zurück ins
Gedächtnis zu rufen.

Dass der Contergan-Hersteller Grünenthal nach so langer Zeit
tatsächlich noch einmal in die Defensive gerät, hat er sich zu einem
Gutteil selbst zuzuschreiben. Angesichts tausender Menschen, die
benachteiligt zur Welt kamen und als Erwachsene von einer
Mini-Opferrente und Hartz IV leben, wirkt es penetrant, die Unschuld
des Konzerns im juristischen Sinne zu betonen.

Wie sehr sich Grünenthal an den Freispruch vor Gericht geklammert
und dabei die Menschen aus den Augen verloren hat, zeigte das
Eingeständnis des Firmenchefs, noch nie einem Contergan-Opfer
begegnet zu sein. Dass Wirtz dies nun nachholen will, ist ein mutiger
Schritt. Noch mutiger wäre es gewesen, den Medien mit einem solchen
Schritt zuvorzukommen. Gegen einen Boykott-Aufruf hilft am ehesten
Glaubwürdigkeit. Da hat Grünenthal noch einigen Nachholbedarf.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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