(Registrieren)

Klimaschutz im Rinderstall-WWF fordert Klimaschutzkonzepte für die Landwirtschaft

Geschrieben am 05-11-2007

Berlin (ots) - Treibhausgase werden nicht nur durch Fabrikschlote
und die Auspuffrohre der Automobilflotte in die Luft geblasen,
sondern auch durch rülpsende Rinder und überdüngte Felder. In
Deutschland gehen bis zu elf Prozent des vom Menschen verursachten
Klimawandels auf das Konto der Landwirtschaft. Weltweit ist der
Anteil mit 14 Prozent sogar noch höher. Rechnet man die Umwandlung
von Wäldern in landwirt-schaftliche Nutzflächen dazu, steigt der
Anteil sogar auf über 30 Prozent. "Die Agrarindustrie heizt das Klima
in etwa der gleichen Größenordnung an wie der Transportsektor",
erläutert Tanja Dräger de Teran, Agrarreferentin beim WWF
Deutschland. Deshalb sei es längst überfällig, den Klimaschutz in die
Land-wirtschaftspolitik zu integrieren. Der WWF hat in einem jetzt
vorgelegten Report den politischen Hand-lungsrahmen abgesteckt. Die
Autoren von der Berliner Humboldt Universität und dem Beratungsbüro
agripol GbR empfehlen marktwirtschaftliche Instrumente. Wenn
Emissionen einen Preis haben, besteht ein ökonomischer Anreiz, diese
zu verringern. Neben der Aufklärung der Verbraucher müsse vor allem
verstärkt über Emissionssteuern nachgedacht werden.

"Methan und Lachgas aus der Landwirtschaft sind weitgehend
vernachlässigte Treibhausgase", erläutert Dr. Harald von Witzke,
Professor für internationalen Agrarhandel an der Berliner Humboldt
Universität. Obwohl man längst wisse, dass Methan 21mal und Lachgas
sogar 310 mal so klimawirksam wie Kohlen-dioxid ist, gebe es nach wie
vor keine klimapolitischen Vorgaben für die Landwirtschaft. Hier
bestehe dringender Handlungsbedarf.
"Bislang trägt die Allgemeinheit die Kosten, die durch die Klima
belastende Produktion in der Landwirt-schaft entstehen. Dadurch
entsteht ein verzerrtes Bild", kritisiert der WWF. Ziel müsse es
sein, dass der Preis die ökologische Wahrheit sage. "Das
Verursacherprinzip muss auch für die Landwirtschaft gelten", betont
Tanja Dräger de Teran. Eine Internalisierung der Klimaschutzkosten
führe zu einer geringeren Umweltbelastung. Überdies erwarten die
Autoren des WWF Reports einen Innovationsschub durch agrar-politische
Klimaschutzvorgaben. Bereits existierende emissionsärmere
Technologien werden lohnenswer-ter und lösen die traditionellen
Produktionstechniken ab. Langfristig entstehe zudem ein Anreiz für
die Forschung zur Entwicklung neuer, emissionsärmerer Technologien.
Ein weiteres wichtiges Element sei mehr Transparenz. Klimaschutz
spiele für die Kaufentscheidungen eine immer wichtigere Rolle.
Allerdings seien die Verbraucher bisher kaum über die Klimawirkungen
der Agrarproduktion informiert. Hier müsse mehr Transparenz her. Ein
Kilo Käse belaste die Atmosphäre z.B. ungefähr so stark wie eine
Autofahrt von 70 Kilometern.

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Tanja Dräger de Teran, Referentin für internationale Agrarpolitik,
Tel. 030 / 30 87 42 15
Jörn Ehlers, Pressestelle WWF Deutschland, Tel.: 0 30/30 87 42-12


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

102085

weitere Artikel:
  • Klaeden: Westliche Unterstützung für Pakistan an unverzügliche Rückkehr zur Demokratie knüpfen Berlin (ots) - Aus Anlass der Verhängung des Ausnahmezustandes in Pakistan erklärt der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Eckart von Klaeden MdB: Der von Präsident Musharraf eingeschlagene Weg ist falsch! Die Bedrohung Pakistans durch den islamistischen Terrorismus kann und darf kein Grund sein, die verfassungsmäßige Ordnung außer Kraft zu setzen. Nur durch eine zügige Rückkehr zu demokratischen und rechtsstaatlichen Verhältnissen lassen sich Stabilität und eine nachhaltige Entwicklung des Landes erreichen mehr...

  • NABU kritisiert Hessens Attacke auf EU-Naturschutzrichtlinien Berlin (ots) - Der NABU hat die hessische Bundesratsinitiative zur Zusammenlegung und Vereinfachung der europäischen Naturschutzrichtlinien scharf kritisiert. "Der Landesregierung geht es unter dem Deckmantel der Fortschreibung darum, den Schutz für Arten und ihre Lebensräume zu schwächen", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Die Zusammenlegung der europäischen Naturschutzrichtlinien, die Reduzierung der geschützten Arten und die Absenkung der Schutzstandards zählen zu den Eckpunkten der hessischen Bundesratsinitiative. mehr...

  • Klimaschutz im Rinderstall - WWF fordert Klimaschutzkonzepte für die Landwirtschaft Berlin (ots) - Treibhausgase werden nicht nur durch Fabrikschlote und die Auspuffrohre der Automobilflotte in die Luft geblasen, sondern auch durch rülpsende Rinder und überdüngte Felder. In Deutschland gehen bis zu elf Prozent des vom Menschen verursachten Klimawandels auf das Konto der Landwirtschaft. Weltweit ist der Anteil mit 14 Prozent sogar noch höher. Rechnet man die Umwandlung von Wäldern in landwirt-schaftliche Nutzflächen dazu, steigt der Anteil sogar auf über 30 Prozent. "Die Agrarindustrie heizt das Klima in etwa der gleichen mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Parlamentarier-Protest gegen Ausnahmezustand in Pakistan Sebastian Edathy (SPD): "Rückschlag für die Demokratie" Köln (ots) - Der Vorsitzende der Deutsch-Südasiatischen Parlamentariergruppe im Bundestag Sebastian Edathy (SPD), will Pakistans Botschafter in Deutschland um ein Gespräch bitten und gegen die Verhängung des Ausnahmezustands protestieren. "Ich finde das alles sehr Besorgnis erregend", sagte Edathy dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe) zu den Ereignissen in Pakistan. "Das ist ein Rückschlag für die Demokratie." Er wolle dem Botschafter seine Sorgen vortragen. Dem pakistanischen Staatschef Pervez Musharraf gehe es allein "darum, mehr...

  • Bayerisches Fernsehen / Dienstag, 6. November 2007, 20.15 Uhr / Münchner Runde / Rückt Deutschland nach links? München (ots) - Die Kanzlerin sagt, dass Demokratie und Sozialismus nicht zusammengehen. Doch nicht nur unter Politikern ist es wieder schick geworden, über links zu reden. Die Große Koalition ist müde, die Sozialdemokraten besinnen sich auf ihre uralten Werte und verabschieden sich stückweise von Gerhard Schröders Reformen. Oskar Lafontaine setzt auf linken Reformismus. Ist der Neoliberalismus in Deutschland tot? Nach einer Allensbach-Umfrage findet bald jeder zweite Deutsche, dass Sozialismus und Demokratie zusammenpassen. Gäste: mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht