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Am Rand / Kommentar von Lars Hennemann zum Attentat in Nizza

Geschrieben am 29-10-2020

Mainz (ots) - Viel mehr an übler Symbolik geht nicht. In einer Kirche, kurz vor einem hohen christlichen Feiertag, können Menschen nicht mehr gefahrlos ihren Glauben bekennen. Das ist das erste, was es jetzt festzuhalten gilt, wohl wissend, dass Nizza in einer Reihe steht mit den kürzlichen Vorfällen in Paris sowie dem Streit zwischen den Staatschefs Macron und Erdogan. Ersterer hat jetzt gar keine andere Wahl, als Kante zu zeigen. Wenn er klug ist, packt er allerdings zu den tatsächlich fälligen unmissverständlichen Maßnahmen trotzdem eine Rhetorik, die sowohl gegenüber der Türkei als auch den gemäßigten Muslimen eine Türe offenlässt. Die Stimmung ist auch ohne weiteres Öl im Feuer schon aufgeheizt genug. Aber dem Abendland wird es nicht alleine gelingen, die Spirale der Gewalt zu stoppen. Ohne diejenigen, die muslimischen Glaubens sind und einfach nur in Frieden mit ihren christlichen, jüdischen oder auch konfessionslosen Nachbarn leben wollen, wird das nicht gelingen. Es sind ihre Stimmen, die sich jetzt ebenfalls erheben müssen. Pflichtschuldige Solidaritätsadressen von Funktionären sind gut und richtig, aber nicht genug. Friede und Toleranz kommen immer von zwei Seiten. Das Drama von Nizza trifft nicht nur Frankreich, sondern ganz Europa. Und das zu einer Zeit, in der schon die Pandemie die Gesellschaften an den Rand des Verkraftbaren bringt. Wer jetzt nicht - völlig egal, an welchen Gott er glaubt - wissen will, was die Stunde geschlagen hat, und immer noch die Kriege von gestern führt, der verhindert, dass es ein gutes Morgen für uns alle gibt.

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Allgemeine Zeitung Mainz
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