(Registrieren)

September 2020: Erwerbstätigkeit sinkt geringfügig gegenüber dem Vormonat/Erwerbstätigenzahl weiter deutlich unter Vorkrisenniveau

Geschrieben am 29-10-2020

Wiesbaden (ots) -

Erwerbstätige mit Wohnort in Deutschland, September 2020 0,0 % zum Vormonat (saisonbereinigt) +0,5 % zum Vormonat (nicht saisonbereinigt) -1,3 % zum Vorjahresmonat

Im September 2020 waren nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) rund 44,7 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland (Inländerkonzept) erwerbstätig. Im Vormonatsvergleich sank die Zahl der Erwerbstätigen im September 2020 saisonbereinigt geringfügig um 13 000 Personen (0,0 %). Die Erwerbstätigenzahl liegt damit weiter deutlich unter dem Vorkrisenniveau: So waren im September 2020 saisonbereinigt 1,4 % oder 633 000 Personen weniger erwerbstätig als im Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.

Nicht saisonbereinigt stieg die Zahl der Erwerbstätigen im September 2020 gegenüber dem Vormonat mit Beginn der üblichen Herbstbelebung um 210 000 Personen (+0,5 %). Dies ist eine schwächere Entwicklung gegenüber dem Vormonat als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre in einem September (+261 000 Personen).

Rückgang der Erwerbstätigkeit zum Vorjahr setzt sich fort

Gegenüber September 2019 nahm die Zahl der Erwerbstätigen um 1,3 % ab (-585 000 Personen). Der Rückgang der Erwerbstätigenzahl hat sich somit im Vorjahresvergleich weiter fortgesetzt. Im Juli und August 2020 hatten die Veränderungsraten zum Vorjahresmonat noch bei jeweils -1,2 % gelegen. Im Vorkrisenmonat Februar 2020 war die Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vorjahr dagegen noch um 0,4 % gestiegen (+195 000 Personen). Dieser Wachstumstrend endete mit Einsetzen der Corona-Pandemie ab März 2020.

Bei den Ergebnissen ist zu beachten, dass Kurzarbeitende nach den Konzepten der Erwerbstätigenrechnung und der Arbeitskräfteerhebung als Erwerbstätige und nicht als Erwerbslose zählen.

Erwerbstätigenzahl im 3. Quartal 2020 saisonbereinigt 0,1 % niedriger als im 2. Quartal 2020

Im Durchschnitt gab es im 3. Quartal 2020 nach vorläufigen Berechnungen rund 44,7 Millionen Erwerbstätige mit Arbeitsort in Deutschland (Inlandskonzept). Im Vergleich zum Vorquartal sank die Zahl der Erwerbstätigen saisonbereinigt um 48 000 oder 0,1 %. Ausführliche Ergebnisse zum 3. Quartal 2020 erscheinen am 17. November 2020.

Erwerbslosenquote im September 2020 bei 4,4 %

Nach Schätzungen auf Basis der Arbeitskräfteerhebung lag die Zahl der Erwerbslosen im September 2020 bei 1,97 Millionen Personen. Das waren 54 000 Personen oder 2,5 % weniger als im August 2020. Im Vergleich zum September 2019 stieg die Zahl der Erwerbslosen um 635 000 Personen (+48,1 %). Die Erwerbslosenquote lag im September 2020 bei 4,4 %.

Methodische Hinweise:In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die starken Rückgänge insbesondere im März/April 2020 und die sich seitdem langsam einstellende Erholung zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Wichtig sind beide Betrachtungsweisen: Wie ist die konjunkturelle Entwicklung gemessen am Vormonats-/Vorquartalsvergleich, und wie weit ist der Aufholprozess im Vergleich zum Vorjahresniveau? Um zusätzlich einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird ab sofort in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die saisonbereinigt vorliegen, ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum 4. Quartal 2019 dargestellt.

Aufgrund der Corona-Pandemie ist derzeit eine erhöhte Unsicherheit bei der Schätzung der Erwerbstätigen- und Erwerbslosenzahlen vorhanden. Zudem wirken sich Probleme bei der Datenerhebung auf die Schätzung der Erwerbslosenzahlen aus.

Neben der Erstberechnung der Erwerbstätigenzahl für den Berichtsmonat September 2020 wurden im Rahmen der turnusmäßigen Überarbeitung der Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen auch die vorläufigen monatlichen und vierteljährlichen Ergebnisse zur Erwerbstätigkeit im Jahr 2020 neu berechnet. Hierbei wurden alle zum jetzigen Berechnungszeitpunkt zusätzlich verfügbaren erwerbsstatistischen Quellen einbezogen. Aus der Neuberechnung resultieren für die Erwerbstätigenzahlen Vorjahresveränderungsraten, die lediglich im August 2020 um 0,1 Prozentpunkte von den bisher veröffentlichten Ergebnissen nach unten abweichen.

Die Erwerbstätigenzahlen aus der Erwerbstätigenrechnung unterscheiden sich von denen aus der Arbeitskräfteerhebung. Die Abweichungen sind auf die unterschiedlichen verwendeten Konzepte (Inländer- beziehungsweise Inlandskonzept) der beiden Statistiken zurückzuführen. Nähere Hinweise zu den Hintergründen der Ergebnisunterschiede zwischen Arbeitskräfteerhebung und Erwerbstätigenrechnung finden Sie in den Erläuterungen zur Statistik.

Erwerbstätige und Erwerbslose werden nach dem Erwerbsstatuskonzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gezählt. Die ausgewiesene Erwerbslosigkeit darf deswegen nicht mit der registrierten Arbeitslosigkeit verwechselt werden, die von der Bundesagentur für Arbeit entsprechend dem Sozialgesetzbuch veröffentlicht wird. Für die Berechnung der Erwerbslosenquoten werden im Europäischen Statistischen System einheitlich die Ergebnisse der Arbeitskräfteerhebung zugrunde gelegt.

Der Mikrozensus einschließlich der integrierten Arbeitskräfteerhebung wurde technisch und methodisch neugestaltet und in dieser Form Anfang 2020 eingeführt. Aus technischen Gründen erfolgt die Datenerhebung seit Anfang des Jahres zunächst mit Einschränkungen. Die Ergebnisse ab Januar 2020 wurden daher mit Hilfe einer Schätzung auf Basis der Ergebnisse der Vorperioden unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen ermittelt.

Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise

Die Zahlen zu den Erwerbstätigen sind auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite Corona-Statistiken, die seit Anfang April statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt.

Tief gegliederte Daten und lange Zeitreihen können in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden: Daten zu Erwerbstätigen aus der Erwerbstätigenrechnung sind unter den Tabellennummern 13321-0001 (Monate), 13321-0002 (Quartale) beziehungsweise 81000-0011 (Jahre) verfügbar. Daten zu Erwerbstätigen und Erwerbslosen aus der Arbeitskräfteerhebung sind unter der Tabellennummern 13231-0001 bis 13231-0003 (Monate) zu finden.

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Weitere Auskünfte:

für den Bereich der Erwerbstätigenrechnung: Telefon: +49 (0) 611 / 75 29 32,

für den Bereich der Arbeitskräfteerhebung: Telefon: +49 (0) 611 / 75 48 68, www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt

Pressestelle

Telefon: +49 611-75 34 44
www.destatis.de/kontakt

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/32102/4747785
OTS: Statistisches Bundesamt

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

754262

weitere Artikel:
  • Homeoffice im Ausland rechtssicher gestalten: Online-Seminar der BDAE Consult klärt auf (FOTO) Hamburg (ots) - Der Wunsch nach Homeoffice macht auch vor Grenzen keinen Halt. Und tatsächlich wollen viele Unternehmen es ihren Arbeitnehmern ermöglichen, auch außerhalb von Deutschland zu Hause zu arbeiten. Doch häufig unterschätzen Arbeitgeber hierbei die rechtlichen Hürden wie auch Auswirkungen. Was länderspezifisch zu beachten ist, erfahren Personalverantwortliche und Travel-Manager im Online-Seminar der BDAE Consult am 12. November 2020. Die Teilnehmer können ganz einfach via Video-Feed nachverfolgen, welche rechtskonformen Lösungsansätze mehr...

  • Lizenzvertrag: L'Oréal kooperiert mit niederländischem Biotech-Unternehmen Micreos, Pionier im Bereich zielgerichteter bakterieller Biotechnologie Clichy, Frankreich und Den Haag, Niederlande (ots/PRNewswire) - L'Oréal und Micreos haben heute die Unterzeichnung eines Lizenzvertrags bekannt gegeben. Die Unternehmen wollen ihre Expertise in Bezug auf das Hautmikrobiom, die Gemeinschaft der auf der Haut lebenden Bakterien und Mikroorganismen, bündeln. Micreos wird L'Oréal im Rahmen der Vereinbarung Zugang zu einem seiner Endolysine gewähren. Konkret geht es um ein aktives Protein, das in kosmetischen Anwendungen genutzt werden kann. Dieses aktive Protein bekämpft erstmals nur unerwünschte Bakterien mehr...

  • Brüssel will Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Rindfleischsektors stärken und unterstützt "Become a Beefatarian"-Kampagne Madrid (ots/PRNewswire) - Die Europäische Kommission unterstützt die Kampagne " Become a Beefatarian " im Zeitraum von 2020 bis 2022 mit einem Budget von 4,5 Millionen Euro. Ziel ist es, das Wissen und die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Rindfleischsektors durch Informationsmaßnahmen für den Verbraucher auf den Märkten Frankreichs, Deutschlands und Belgiens, Portugals und Spaniens zu stärken. Brüssel unterstützt diese Kampagne, die von der spanischen Interprofessionellen Organisation für Rindfleisch (Provacuno) und ihrem belgischen Gegenstück mehr...

  • TÜV SÜD: Das sind die Cybersecurity-Trends 2021 (FOTO) München (ots) - Das New Normal erfordert von Unternehmen auch in der Cybersecurity, bisherige Konzepte, Strukturen und Prozesse zu überdenken und neue Lösungen zu finden. Die Experten von TÜV SÜD Sec-IT nennen wichtige Trends und Entwicklungen, auf die Unternehmen und deren IT-Sicherheitsabteilungen im kommenden Jahr achten sollten. "Das New Normal verlangt von Unternehmen einen Anpassungsprozess", erklärt Stefan Vollmer, Chief Technology Officer (CTO), TÜV SÜD Sec-IT. "Auch künftig werden großen Teile der Belegschaft mobil arbeiten. Remote-Zugriffe mehr...

  • VW-Dieselskandal um EA288: Landgericht Hagen mit nächstem "VW-Dieselgate-2.0-Urteil" (FOTO) Mönchengladbach (ots) - Das Landgericht Hagen hat der Volkswagen AG die nächste herbe Niederlage im Dieselgate 2.0 beigebracht. Einmal mehr wurde der Autobauer wegen der Abgasmanipulationen am Skandalmotor EA288 wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung nach § 826 BGB verurteilt. Das neuerliche Urteil zeigt, dass Dieselgate 2.0 noch am Anfang steht, während Dieselgate 1.0 zusätzlich auch noch lange nicht erledigt ist. VW-Dieselgate 2.0 ist in vollem Gange: Nun hat auch das Landgericht Hagen (Urteil vom 11.08.2020, Az.: 3 O 134/19) die Volkswagen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht