(Registrieren)

Erzbischof Schick bei der Vorstellung des Berichts der Bundesregierung zur Religions- und Weltanschauungsfreiheit

Geschrieben am 28-10-2020

Bonn (ots) - Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), hat die in den zurückliegenden Jahren verstärkten Bemühungen der Bundesregierung und der Europäischen Union zur Förderung der Religionsfreiheit begrüßt. Anlässlich der Vorstellung des Berichts der Bundesregierung zur weltweiten Lage der Religions- und Weltanschauungsfreiheit sagte Erzbischof Schick heute (28. Oktober 2020) in der Bundespressekonferenz in Berlin: "Die Berufung eines Beauftragten der Bundesregierung für Fragen der Religionsfreiheit und eines EU-Sondergesandten für Religionsfreiheit waren wichtige Schritte. Auch der diesjährige Bericht der Bundesregierung zur Religions- und Weltanschauungsfreiheit reiht sich ein in die Liste positiver Beiträge, die darauf abzielen, die staatliche Verantwortung für den Schutz und die Förderung des universalen Rechts der Religionsfreiheit zu stärken."

In seinem Statement würdigte Erzbischof Schick, dass der Bericht der Bundesregierung vom Gedanken einer religionsfreundlichen Gesellschaft bestimmt sei, für die sich auch die Kirchen einsetzen, und fügte hinzu: "Wenn wir als Kirchen für die Religionsfreiheit einstehen, handeln wir nicht pro domo; vielmehr leitet uns der Respekt vor der Würde eines jeden Menschen. Wir verstehen die Religionsfreiheit also keineswegs als Schutzrecht für bestimmte Religionen und ihre Gläubigen. Im Gegenteil: In der Logik universaler Freiheitsrechte gilt unser Einsatz der Glaubens- und Gewissensfreiheit aller Menschen."

Erzbischof Schick legte dar, dass die Religionsfreiheit, obwohl in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verankert und in internationalen Konventionen und in den Verfassungen in bindendes Recht überführt, in vielen Teilen der Welt heute unter wachsendem Druck stehe. Sie werde eingeschränkt und missachtet. Dies habe schwerwiegende Folgen: "Ohne die staatliche und gesellschaftliche Anerkennung der Religionsfreiheit wird menschliches Leben fundamental beschädigt. Und auch die Staaten und Gemeinwesen können ohne diese Freiheit nirgends auf der Welt langfristig gedeihen." Auch sei ihm, so Erzbischof Schick, auf seinen Solidaritätsreisen in viele Regionen der Welt immer deutlicher geworden: "Die Religionsfreiheit ist ein Indikator für die Menschenrechte insgesamt. Der Kampf für die Menschenrechte im Allgemeinen und die Religionsfreiheit im Besonderen müssen deshalb ineinandergreifen."

Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche verdeutlichte, dass auch Regierungen in Ländern mit einer stark säkularisierten Kultur vor der Aufgabe stünden, Freiheit und Gleichberechtigung der Menschen in Fragen von Religion und Weltanschauung zu ihren Anliegen zu machen - auch in der Außen- und der Entwicklungspolitik: "Denn überall dort, wo in den Partnerländern die Religionsfreiheit als zentrales Freiheitsrecht geachtet wird, können offene und inklusive Gesellschaften entstehen." Der Bericht der Bundesregierung zur Religionsfreiheit sei ein wichtiges Signal an die internationale Gemeinschaft, dass vonseiten des deutschen Staates dem Menschenrecht religiöser Freiheit gebührend Rechnung getragen werde.

Der Bericht der Bundesregierung wurde in der Bundespressekonferenz neben Erzbischof Schick von dem Beauftragten, der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit, Markus Grübel, der Beauftragten der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, Dr. Bärbel Kofler, sowie Olivia Elias als Vertreterin der Jesiden in Deutschland vorgestellt.

Hintergrund

Der Bericht der Bundesregierung zur weltweiten Lage der Religions- und Weltanschauungsfreiheit erschien erstmals 2016. Im April 2018 hat das Bundeskabinett den Bundestagsabgeordneten Markus Grübel zum Beauftragten der Bundesregierung für weltweite Religions- und Weltanschauungsfreiheit berufen. Mit diesem Amt will die Bundesregierung ein Signal für den Schutz der Religionsfreiheit und den Dialog der Religionen zur Stärkung gemeinsamer Werte und des Friedens setzen.

Seit vielen Jahren stellt der Einsatz für die Religionsfreiheit einen Schwerpunkt der weltkirchlichen Arbeit der Deutschen Bischofskonferenz dar. Dazu hat sie verschiedene Initiativen und Projekte ins Leben gerufen. Diese beinhalten den jährlich stattfindenden Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen am 26. Dezember, dem Festtag des hl. Stephanus, wie auch die Initiative der Deutschen Bischofskonferenz Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit. Die Initiative macht mit Publikationen, öffentlichen Veranstaltungen und jährlich stattfindenden Solidaritätsreisen anhand eines Schwerpunktlandes auf die teilweise dramatischen Verletzungen der Religionsfreiheit in verschiedenen Teilen der Welt aufmerksam. Zusätzlich erscheint in bislang unregelmäßigem Abstand der mit der Evangelischen Kirche in Deutschland verantwortete Ökumenische Bericht zur Religionsfreiheit von Christen weltweit. Auch die Deutsche Kommission Justitia et Pax legt ihren menschenrechtspolitischen Fokus seit langer Zeit auf die Religionsfreiheit. Mit Kampagnen, Länderberichten und im interreligiösen Dialog setzen sich zudem die kirchlichen Hilfswerke für die Religionsfreiheit vor allem im globalen Süden ein.

Hinweis:

Das Statement von Erzbischof Dr. Ludwig Schick zur Vorstellung des Berichts der Bundesregierung zur Religionsfreiheit in der Bundespressekonferenz in Berlin ist als pdf-Datei unter http://www.dbk.de verfügbar.

Pressekontakt:

Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz
Pressestelle/Öffentlichkeitsarbeit
Kaiserstraße 161
53113 Bonn
Postanschrift
Postfach 29 62
53019 Bonn
Tel: 0228/103-214
Fax: 0228/103-254
E-Mail: mailto:pressestelle@dbk.de
Home: http://www.dbk.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/28823/4746910
OTS: Deutsche Bischofskonferenz

Original-Content von: Deutsche Bischofskonferenz, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

754072

weitere Artikel:
  • Betriebe ergreifen umfangreiche Maßnahmen gegen CoViD-19 / Neuer BAuA-Bericht zu betrieblichem Arbeitsschutz in der Corona-Krise Dortmund (ots) - Knapp 90 Prozent der Betriebe in Deutschland wenden in der Corona-Krise unterschiedliche Maßnahmen zum Arbeits- und Infektionsschutz an. Erstellt ein Betrieb spezielle Regelungen und setzt sie um, hat sich fast immer die Geschäftsführung (98 Prozent) beteiligt. Welche Maßnahmen ergriffen werden, hängt unter anderem von den spezifischen betrieblichen Bedingungen, der Betriebsgröße und dem Wirtschaftszweig ab. Ein differenziertes Bild zeichnet der baua: Bericht kompakt "Betrieblicher Arbeitsschutz in der Corona-Krise". Er beruht mehr...

  • BGA zum bevorstehenden Corona-Gipfel: Nicht das Kind mit dem Bade ausschütten! Berlin (ots) - Im Vorfeld der heutigen Telefonkonferenz der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnnen und Regierungschefs der Länder zur Bekämpfung der SARS-Cov2-Pandemie erklärt BGA-Präsident Anton F. Börner: "Angesichts der dramatisch ansteigenden Infektionszahlen ist es in der Tat notwendig, die bisherigen Maßnahmen zu überprüfen und nachzuschärfen. Deshalb braucht es jetzt insbesondere eine gut abgestimmte und koordinierte Zusammenarbeit von Bund und Ländern mit effizienten, handhabbaren und verständlichen Regelungen, die die Unternehmen mehr...

  • Kipping fordert Bundestagsbefassung mit neuen Corona-Beschlüssen Düsseldorf (ots) - Die Linke-Vorsitzende Katja Kipping hat eine umgehende Befassung des Bundestags mit den Corona-Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz und Kanzlerin Angela Merkel gefordert. "Wir können über alle diese Maßnahmen reden, aber sie gehören raus aus dem Kanzleramt rein ins Parlament", sagte Kipping der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag). "Diese Woche tagt der Bundestag, der muss den Lockdown zeitnah behandeln. Demokratische Willensbildung und schneller Infektionsschutz müssen zusammengebracht werden." Die Bundesregierung mehr...

  • Weiß: Mindestlohn gewinnt europaweit an Bedeutung Berlin (ots) - Vorschlag der EU-Kommission zu europäischem Mindestlohn Die Europäische Kommission hat die Konsultationen für einen angemessenen Mindestlohn abgeschlossen und stellt heute ihren Vorschlag für Rahmenbedingungen eines europäischen Mindestlohns vor. Hierzu erklärt der arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Weiß: "Es ist ein wichtiges Signal aus Brüssel, dass ein europäischer Rahmen für ein angemessenes Niveau von Mindestlöhnen unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Bedingungen der mehr...

  • Hardt: Deutschland steht zu seiner außenpolitischen Verantwortung Berlin (ots) - Nachhaltige Stabilisierung des Iraks ist im deutschen und europäischen Interesse Der Deutsche Bundestag wird am morgigen Donnerstag voraussichtlich das Mandat zur Beteiligung deutscher Streitkräfte an der Bekämpfung des IS und der Ausbildung irakischer Streitkräfte erneuern. Hierzu erklärt der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Jürgen Hardt: "Vom Beschluss des Deutschen Bundestags geht ein ganz wichtiges Signal aus: Deutschland steht zu seiner außenpolitischen Verantwortung und wird den Irak auf seinem Weg zu Stabilität mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht