(Registrieren)

Zivilgesellschaft muss weiter bangen / Ein Jahr nach dem Entzug der Gemeinnützigkeit - was hat sich getan?

Geschrieben am 20-10-2020

Verden / Aller (ots) - Über 1,5 Jahre nach Verkündigung des Attac-Urteils durch den Bundesfinanzhof und genau ein Jahr nach dem Entzug der Gemeinnützigkeit von Campact hat sich wenig geändert.

Damian Ludewig, Kampagnendirektor von Campact: "Für uns war es ein turbulentes Jahr. Kurzfristig wurden wir von der Solidarität unserer Unterstützerinnen und Unterstützer beflügelt. Viele Menschen stehen hinter unserer Arbeit, und Campact kam schwarmfinanziert gut durch das erste kritische Jahr! Ob uns mittelfristig Spenden oder Förderinnen und Förderer wegbrechen, muss sich noch zeigen.

Doch die gesamte Zivilgesellschaft ist betroffen! Und gerade kleinere Vereine, die von Stiftungsgeldern oder staatlichen Fördermitteln abhängig sind, bangen um ihre Existenz. Eine Reform ist daher überfällig!"

Ende September gab es einen Vorstoß im Bundesrat, im Rahmen des Jahressteuergesetzes mehr Rechtssicherheit für die politische Betätigung gemeinnütziger Organisationen zu ihren Satzungszwecken zu schaffen. Das wäre immerhin ein Schritt in die richtige Richtung - doch auch dieser Kompromiss hätte nicht die nötige Rechtssicherheit für die Breite der Zivilgesellschaft geschaffen.

Nun gibt es die Chance, dass der Bundestag im Rahmen des Jahressteuergesetzes die Abgabenordnung wirklich reformiert und Sicherheit für Vereine und Organisationen schaffen. Campact, als Teil der Allianz "Rechtssicherheit für politische Willensbildung", zu der sich 175 Vereine und Stiftungen zusammengeschlossen haben, bleibt klar bei den Forderungen:

"Jetzt muss endlich etwas passieren!" , so Ludewig. "Gemeinnützige Vereine müssen ihre Ziele auch durch Maßnahmen zur politische Willensbildung erreichen dürfen. Außerdem ist doch unstrittig, dass Engagement für Menschenrechte, Demokratie und soziale Gerechtigkeit gemeinnützig ist. Dann müssen auch entsprechende Zwecke aufgenommen werden!"

Ludewig fordert auch die Aufnahme einer "Demokratie-Klausel", die in Ausnahmefällen erlaubt, dass sich Organisationen auch zu anderen gemeinnützigen Zwecken jenseits der eigenen Satzung betätigen: "Ein Musikverein muss auch zu einer Fridays-for-Future Demo aufrufen können, ohne damit gleich seine Gemeinnützigkeit zu riskieren."

Weitere Informationen:

Schon über 380.000 Menschen haben den Campact-Appell an Minister Scholz zur Gemeinnützigkeitsreform unterzeichnet: https://aktion.campact.de/gemeinnuetzigkeit/appell/teilnehmen

Pressekontakt:

Clara Koschies | Pressesprecherin Campact | Tel: 0171 / 489 04 55 |
koschies@campact.de | Artilleriestr. 6 | 27283 Verden

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/64126/4739139
OTS: Campact e.V.

Original-Content von: Campact e.V., übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

752964

weitere Artikel:
  • PIRATEN Niedersachsen fordern strenge Regeln für Kontaktdatenweitergabe an die Polizei Hannover (ots) - Mit Bekanntwerden der Weitergabe von Kontaktdaten aus Besuchen in der Gastronomie in verschiedenen Bundesländern [1] haben die PIRATEN Niedersachsen eine Anfrage an das Niedersächsische Justizministerium gestellt, inwieweit auch dort auf diese Praxis zurückgegriffen wird. "Das Ergebnis war zu erwarten. Selbstverständlich nehmen auch die hiesigen Stellen die durch die Strafprozessordnung gegebenen Möglichkeiten nur zu gerne uneingeschränkt wahr. Dies ergibt sich aus einer Antwort, die uns heute aus dem Innenministerium erreichte," mehr...

  • Tino Chrupalla: Seehofer setzt seine Polizisten der öffentlichen Vorverurteilung aus! Berlin (ots) - Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat seinen Widerstand gegen eine Studie zu Rassismus in der Polizei aufgegeben, berichtet die Deutsche Presse Agentur. Dazu sagt AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla: "Es ist immer das Gleiche mit Horst Seehofer. Erst mimt er den starken Mann, und dann knickt er doch wieder vor seinen eigenen Leuten ein. Diesmal fällt er dabei der ihm unterstellten Polizei in den Rücken. Wochenlang hat er versichert, es werde keine Rassismus-Studie geben, nun gibt er unter dem Druck von Vizekanzler Olaf mehr...

  • Einladung für die Pressekonferenz zum Humanitären Kongress Berlin Berlin (ots) - "Exposing Power and Privilege in Times of Crisis" - Themenschwerpunkt Machtstrukturen und Privilegien Am 26. Oktober, um 11 Uhr Via Zoom: https://zoom.us/j/96520017365?pwd=LzY4aU5WaHA5TjBFa0V6VENsRVNwdz09 Die Coronakrise gefährdet nicht nur die Gesundheit, sie verschärft auch soziale Ungleichheit. Ähnlich wie die Klimakatastrophe verstärkt sie die ungleiche Verteilung von Lebenschancen, die Kluft zwischen Arm und Reich - nicht nur zwischen globalem Norden und Süden. Diese Probleme beleuchtet der diesjährige Humanitäre mehr...

  • IKK classic-Monatsreport: Krankheitsgeschehen und Corona-Fälle im September 2020 (FOTO) Dresden (ots) - Arbeitsunfähigkeit weiter unter Vorjahresniveau Auch im September sind bei der IKK classic weniger Krankmeldungen eingegangen, als im gleichen Monat des Vorjahres. Das zeigt eine fortlaufende Auswertung der Arbeitsunfähigkeitsdaten von rund 1,5 Millionen Versicherten der bundesweiten Handwerker-Krankenkasse. Demnach waren im September dieses Jahres unter den bei der IKK classic (mit Anspruch auf Krankengeld) versicherten Arbeitnehmern 185.699 Personen mindestens einen Tag krankheitsbedingt arbeitsunfähig (AU). Insgesamt wurden mehr...

  • Kanzleramtschef Helge Braun im stern: Verstöße gegen Corona-Regeln sind "gesellschaftsschädigendes Verhalten" - "Es ist mehr Gemeinsinn von allen verlangt" Hamburg (ots) - Kanzleramtsminister Helge Braun hat in ungewöhnlich scharfen Worten jene Bürger kritisiert, die angesichts dramatisch steigender Corona-Infektionen Partys feiern und gegen staatliche Regeln verstoßen. "Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern gesellschaftsschädigendes Verhalten. Es ist ein schwerer Verstoß gegen den Gemeinsinn in unserem Land", sagte Braun in einem Interview mit dem stern . Deutschland sei bislang vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gekommen. "Das Einzige, womit wir unseren Erfolg zunichte machen können, ist mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht