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Bitte lauter / Kommentar von Friedrich Roeingh zum Friedensnobelpreis

Geschrieben am 09-10-2020

Mainz (ots) - Friedensnobelpreise können aufrütteln und sie können wehtun. Oder sie sind eine sichere Bank. In die letzte Kategorie gehört der Preis an das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen - so wie seinerzeit der Preis an die Europäische Union. In dieser Einordnung liegt keine Geringschätzung. Was sollte man auch sagen gegen die Würdigung einer weltumspannenden Organisation, die in den schlimmsten Krisenherden immer wieder hunderttausende Leben rettet. Der Preis mag auch diejenigen Staaten bestätigen, die sich im Gegensatz zu manchen Knauserern regelmäßig und großzügig an den Hilfsprogrammen der UN beteiligen. Sprechen wird man über diesen Friedensnobelpreis allerdings nur am Tag seiner Bekanntgabe und am Tag der Verleihung. Den Preis an die Weltgesundheitsorganisation zu vergeben, der die USA gerade mit trumpschen Pauken und Trompeten den Rücken gekehrt haben, wäre schon mutiger gewesen. Die Botschaft, dass sich die großen Herausforderungen unserer Zeit nur multilateral lösen lassen, wäre durch diesen Affront deutlich wahrnehmbarer geworden. Mit einem Preis an die Demokratiebewegung in Hongkong oder die Frauen in Belarus hätte das Nobelpreiskomitee die Friedens- und Freiheitsersticker in Peking und Moskau wirkungsvoll unter Druck setzen können. Und eine zugegeben verwegene Idee: Wie wäre es damit, den Friedensnobelpreis mal für ein Jahr auszusetzen? Als lautloser Aufschrei gegen die neue Weltunordnung, in der die Hemmschwellen für kriegerische Politik und für die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen immer tiefer gelegt werden.

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