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Offene Worte / Kommentar von Monika Nellessen zur Aufklärung im Bistum Mainz

Geschrieben am 07-10-2020

Mainz (ots) - Mit dem Sonderermittler im Skandal um die "Regensburger Domspatzen" holte sich das Bistum Mainz einen Mann der klaren Worte, um den Umgang mit sexuellem Missbrauch in der eigenen Diözese aufzuarbeiten. Dass es Ulrich Weber darum geht, Strukturen sexueller Gewalt aufzudecken, bedeutet keineswegs, dass er die Schuldigen nicht klar benennt. Jahrzehntelang haben die Mainzer Bischöfe, zuletzt der ungemein beliebte Kardinal Karl Lehmann, den Missbrauch von Minderjährigen, aber auch sexuelle Übergriffe im Bereich der Seelsorge als lässliche Sünde ihres Kirchenpersonals unter den Teppich gekehrt. Lehmann repräsentierte auf sympathische Weise die katholische Kirche nach draußen. Drinnen stauten sich in seinem Beritt die Probleme, selbst strafbare Taten saß das Bistum einfach aus. Es würde aber zu kurz greifen, die Versäumnisse allein am verstorbenen Bischof festzumachen. Schließlich gab es allem Anschein nach keinen im erweiterten Führungskreis, der Lehmann offen auf Versäumnisse ansprach. Und auch in manchen Pfarreien herrschte offenbar ein Klima verklemmter Sprachlosigkeit. Hier weiten die Untersuchungen des Regensburger Anwalts den Blick aufs große Ganze: Kritik und Widerspruch stehen nach wie vor nicht hoch im Kurs in der katholischen Kirche. Immer noch predigt sie eine überholte Sexualmoral. Insofern leistet die Mainzer Diözese einen wertvollen Beitrag, die Schwächen einer Institution aufzuzeigen, die bislang leider immer wieder in Halbheiten auf dem Weg zur Erneuerung abgleitet. Dieser Abgrund lauert überall in der katholischen Kirche - Bischof Kohlgraf ist so mutig und gibt es einfach mal zu.

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