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"Report Mainz": Corona-Pandemie trifft Mittelstand hart / DIW: Selbstständige Frauen verzeichnen die größten Einkommenseinbußen / Sendung heute, 6.10.2020, 21:45 Uhr im Ersten

Geschrieben am 06-10-2020

Mainz (ots) - Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), welche die ökonomischen Folgen der Corona-Krise untersucht hat, offenbart die dramatische Lage der Selbstständigen in Deutschland. Die wissenschaftliche Studie liegt dem ARD-Politikmagazin "Report Mainz" exklusiv vor. Die Daten zeigen große Unterschiede bei den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zwischen Selbstständigen und Angestellten. So hätten 56 Prozent der Selbstständigen Einkommenseinbußen. Bei den Angestellten waren es im Vergleich nur 16 Prozent. Im Mittel hatten Selbstständige aufgrund dessen jeden Monat 1.300 Euro weniger zur Verfügung. Angestellte verzeichneten im gleichen Zeitraum im Mittel 350 Euro pro Monat weniger. Prof. Alexander Kritikos, einer der Autoren der Studie, äußerte sich gegenüber "Report Mainz": "Wenn die Selbstständigen weiterhin solche beträchtlichen finanziellen Einbußen verzeichnen müssen, droht die Gesellschaft nicht nur wirtschaftlich ärmer zu werden, sondern auch die kulturelle Vielfalt zu verlieren. Gleichzeitig ist mit einer sinkenden Gründungsbereitschaft zu rechnen. Schwindet diese Bereitschaft, verliert die deutsche Wirtschaft an Innovationsgeist und Dynamik."

DIW: Corona-Pandemie trifft vor allem Frauen Desweiteren traf es laut der Studie selbstständige Frauen härter als Männer. Sie tragen ein um 35 Prozent höheres Risiko als selbstständige Männer, von Einkommenseinbußen betroffen zu sein. Daniel Graeber vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung erklärte im Interview mit "Report Mainz": "Frauen arbeiten häufig in Berufen, die viel mit Menschenkontakt einhergehen. Also Gesundheits- und Verkaufsberufe oder im Hotel- und Gaststättengewerbe." Das seien Bereiche, die sehr stark durch die Corona-Maßnahmen reguliert würden und die zu Beginn der Pandemie sogar wochenlang ganz schließen mussten. Um gegenzusteuern, fordert Alexander Kritikos, die Politik sollte die Überbrückungshilfen so ausgestalten, dass sie auch Selbstständigen helfen, die Zeit zu überbrücken. Staatliche Hilfen sollten nicht nur fixe Betriebskosten decken, sondern auch für den privaten Lebensunterhalt eingesetzt werden können.

DEHOGA-Umfrage: 94 Prozent der Clubs und Diskotheken stehen vor dem Aus Laut der Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA), Ingrid Hartges, sei die Lage für viele Betriebe der Gastronomie und Hotellerie dramatisch. Die neueste DEHOGA-Umfrage vom Oktober, die "Report Mainz" exklusiv vorliegt, belegt, dass sich rund 58 Prozent der gastgewerblichen Betriebe aufgrund der Corona-Krise in ihrer Existenz gefährdet sehen. Laut der Umfrage rechnet jeder siebte Betrieb (14,3 Prozent) damit, ab Oktober sein Geschäft aufgeben zu müssen. Die Aussichten seien besonders düster für Diskotheken und Clubs. Hier stünden sogar 94 Prozent vor der Geschäftsaufgabe. Ferner gingen fast neun Prozent der Betriebe davon aus, dass sie in den nächsten Wochen Insolvenz aufgrund von Zahlungsunfähigkeit anmelden müssen. Der Lockdown im Frühjahr habe riesige Löcher in die Bilanzen der Gastronomen und Hoteliers gerissen, teilte der DEHOGA mit. Auch im September beklagten laut dem Verband rund 74 Prozent der befragten Unternehmen Verluste in Höhe von durchschnittlich fast der Hälfte des Umsatzes.

DEHOGA: "Bereits im Herbst droht eine Pleitewelle" DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges sagte im Interview mit "Report Mainz": "Das sind Familienunternehmen und es ist wirklich bitter, was hier in diesem Jahr schon passiert ist. Gerade die Vielzahl der kleinen und mittleren inhabergeführten Betriebe, die schon sehr viel von ihrem eigenen Vermögen in den Betrieb gesteckt haben, ziehen die Reißleine und sagen, 'es lohnt sich nicht mehr' und geben ihr Geschäft auf." Auf der anderen Seite treffe es auch die großen Hotels, sagte sie gegenüber "Report Mainz". Insbesondere in den Messestädten, dort wo keine großen Veranstaltungen mehr stattfinden und keine Geschäftsreisenden mehr hinkommen, sei die Situation dramatisch.

Weitere exklusive Informationen auf der Internet-Seite http://x.swr.de/s/13da

Zitate gegen Quellenangabe "Report Mainz" frei.

Rückfragen bitte an die Redaktion "Report Mainz", Tel.: 06131 929 33351/2

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