(Registrieren)

Deutsche Umwelthilfe: Bundeshaushalt 2021 ist Buchungstrick zulasten des Klimaschutzes

Geschrieben am 30-09-2020

Berlin (ots) -

- Zusätzliche Mittel für den Energie- und Klimafonds stammen weitgehend aus Umschichtung der Kosten der EEG-Umlage - Fördersumme für energetische Gebäudesanierung müsste viermal so hoch sein - DUH fordert Sanierungsfahrpläne für Gebäude von Bund, Ländern und Kommunen bis Mitte 2021

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert die im Entwurf des Bundeshaushalts eingestellten Mittel für Klimaschutz, Erneuerbare Energien und Gebäudesanierung als viel zu gering. Der Haushalt wird in dieser Woche im Bundestag beraten, den für den Energie- und Gebäudesektor maßgeblichen Einzelplan des Bundeswirtschaftsministeriums behandelt das Plenum am morgigen Donnerstag. Das Bundeskabinett hatte dem Haushaltsentwurf bereits in der vergangenen Woche zugestimmt. Besonders bedeutsam ist der Energie- und Klimafonds, dessen Mittel 2021 27 Milliarden Euro betragen sollen.

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Die Mittelerhöhung für den Energie- und Klimafonds ist ein Buchungstrick. Man muss genau hinsehen: Die Anhebung der Mittel wird ganz wesentlich durch die Übernahme von 10,8 Milliarden Euro aus der EEG-Umlage verursacht. Das ist zwar eine politisch sinnvolle Maßnahme - in Klimaschutz wird dadurch jedoch kein Cent mehr investiert. Es gibt deshalb keinen Grund, die Bundesregierung dafür zu feiern."

Gemessen am Sanierungsbedarf sind zudem die geplanten Ausgaben für eine Förderung der energetischen Gebäudesanierung viel zu niedrig. Zwar sollen die Mittel für die energetische Gebäudesanierung von 3,5 auf knapp 6 Milliarden Euro in 2021 erhöht werden, aber in den Folgejahren werden die Mittel deutlich abgeschmolzen, auf zunächst 5,6 Milliarden Euro (2022) und schließlich 5,3 Milliarden Euro (2023).

Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH: "Mit diesem Haushaltsentwurf sendet die Bundesregierung das falsche Signal. Die Mittel für die energetische Gebäudesanierung müssen deutlich auf bis zu 25 Milliarden Euro im Jahr erhöht werden. Ansonsten lässt sich das Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestands bis 2050 nicht erreichen. Mit der Senkung der Mittel in den nächsten Jahren geht die Bundesregierung bewusst Schritte rückwärts. Gleichzeitig sucht man ein Budget für die Sanierung der bundeseigenen Gebäude im Haushaltsplan vergeblich. Wir fordern, dass der Bund, alle Länder und Kommunen bis Mitte 2021 einen konkreten Sanierungsfahrplan vorlegen. Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht zu erfahren, wie ernst es die öffentliche Hand mit dem Klimaschutz in ihren eigenen Gebäuden meint. Deshalb können alle Menschen über den Klima-Gebäude-Check von FragDenStaat und Deutscher Umwelthilfe jetzt ganz einfach die Energieausweise von Krankenhaus, Schule, Rathaus und mehr erfragen."

Link:

- Jetzt mitmachen und Energieausweis erfragen: http://fragdenstaat.de/kampagnen/klimacheck/ - Mehr Informationen zum Klima-Gebäude-Check: http://www.duh.de/klima-gebaeude-check

Pressekontakt:

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de

Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin DUH
0170 7686923, metz@duh.de

DUH-Pressestelle:

Matthias Walter, Marlen Bachmann, Thomas Grafe
030 2400867-20, presse@duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe,
www.instagram.com/umwelthilfe

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/22521/4720868
OTS: Deutsche Umwelthilfe e.V.

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

750260

weitere Artikel:
  • Behinderten-Pauschbetrag rasch anpassen Berlin (ots) - Verdopplung des Behindertenpauschbetrages ist überfällig / Wichtig für die gesellschaftliche Teilhabe / Jährliche Anpassung an Einkommens- und Preisentwicklung fehlt bisher Zum Gesetzentwurf zur Anhebung des Behindertenpauschbetrages, zu dem der Sozialverband Deutschland heute im Finanzausschuss des Deutschen Bundestages als Sachverständiger Stellung bezieht, erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer: "Die vorgesehene Verdopplung des Behindertenpauschbetrages ist überfällig und wichtig für die gesellschaftliche Teilhabe. Unser langjähriges mehr...

  • "Moria darf sich nicht wiederholen"/ Gemeinsames Statement zur Lage der Geflüchteten auf der Insel Lesbos Hannover (ots) - Gemeinsames Statement von Vertreterinnen und Vertretern aus Bundespolitik, Kommunalpolitik, Zivilgesellschaft und Kirche zur Lage der Geflüchteten auf der Insel Lesbos Wir, Vertreterinnen und Vertreter aus Bundespolitik, Kommunalpolitik, Zivilgesellschaft und Kirche, haben das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos persönlich besucht. Wie viele andere haben wir die Zustände, die bereits lange vor den Bränden katastrophal waren, mit eigenen Augen gesehen. Die Leidtragenden sind die Menschen, insbesondere die Kinder, die weiterhin mehr...

  • "Auf die Privaten kommt es an" / bpa-Präsident begrüßt 12.000. Verbandsmitglied - "Wir sind Teil der Daseinsvorsorge" Berlin (ots) - Der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa), Bernd Meurer, hat den Krankenpflegedienst Waltraud Heine GmbH in Querfurt und Nebra als 12.000. Mitgliedseinrichtung im Verband begrüßt: "Wir bedanken uns für das entgegengebrachte Vertrauen und freuen uns über Ihre Mitgliedschaft. Aufgrund eines steten Mitgliederzuwachses gehört inzwischen weit mehr als jede dritte Pflegeeinrichtung in Deutschland zum bpa. Jedes einzelne Mitglied trägt zur Stärke des Verbandes bei, die wir brauchen, um auch für Ihre mehr...

  • 30 Jahre deutsche Einheit - ein wirtschaftliches Erfolgsmodell - Brossardt: "Corona-Krise trifft Bayern derzeit stärker als die neuen Bundesländer" München (ots) - Am 03. Oktober jährt sich die deutsche Wiedervereinigung zum 30. Mal. Zum Tag der Deutschen Einheit ruft die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. die Politik dazu auf, die Herausforderungen des Landes kraftvoll anzupacken und wieder mehr auf marktwirtschaftliche Prinzipien zu setzen. vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt: "Aufgrund der Stärke des Systems der Sozialen Marktwirtschaft konnte der Aufbau der neuen Bundesländer gelingen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Ostdeutschland hat sich zwischen 1991 und mehr...

  • Frei: Flexible Förderrichtlinien bis Ende 2021 helfen der politischen Bildung Berlin (ots) - Drohende Insolvenzen der Träger abwenden Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat wird am heutigen Mittwoch die Verlängerung der pandemiebedingten Flexibilisierung der Förderrichtlinien der Bundeszentrale für politische Bildung bis zum Ende des kommenden Jahres 2021 bekanntgeben. Dazu erklärt Thorsten Frei, der für Innenpolitik zuständige Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und zugleich Vorsitzende des Kuratoriums der Bundeszentrale für politische Bildung: "Die Verlängerung der Ausnahmen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht