(Registrieren)

August 2020: Erwerbstätigkeit steigt geringfügig gegenüber dem Vormonat / Erwerbstätigenzahl weiter deutlich unter Vorkrisenniveau

Geschrieben am 30-09-2020

Wiesbaden (ots) -

Erwerbstätige mit Wohnort in Deutschland, August 2020 0,0 % zum Vormonat (saisonbereinigt) 0,0 % zum Vormonat -1,1 % zum Vorjahresmonat

Im August 2020 waren nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) rund 44,6 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland (Inländerkonzept) erwerbstätig. Im Vormonatsvergleich stieg die Zahl der Erwerbstätigen im August 2020 saisonbereinigt geringfügig um 21 000 Personen (0,0 %). Allerdings liegt die Erwerbstätigenzahl weiterhin deutlich unter dem Vorkrisenniveau: So waren im August 2020 saisonbereinigt 1,2 % oder 565 000 Personen weniger erwerbstätig als im Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.

Nicht saisonbereinigt stieg die Zahl der Erwerbstätigen im August 2020 gegenüber dem Vormonat ebenfalls geringfügig um 12 000 Personen (0,0 %). Dies ist eine schwächere Entwicklung gegenüber dem Vormonat als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre in einem August (+28 000 Personen).

Rückgang der Erwerbstätigkeit zum Vorjahr schwächt sich weiter leicht ab

Gegenüber August 2019 nahm die Zahl der Erwerbstätigen um 1,1 % ab (-495 000 Personen). Der Rückgang der Erwerbstätigenzahl hat sich somit im Vorjahresvergleich weiter leicht abgeschwächt. Im Juni und Juli 2020 hatten die Veränderungsraten zum Vorjahresmonat noch bei -1,3 % beziehungsweise -1,2 % gelegen. Im Vorkrisenmonat Februar 2020 war die Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vorjahr dagegen noch um 0,4 % angestiegen (+184 000 Personen). Dieser Wachstumstrend endete mit Einsetzen der Corona-Pandemie ab März 2020.

Bei den Ergebnissen ist zu beachten, dass Kurzarbeitende nach den Konzepten der Erwerbstätigenrechnung und der Arbeitskräfteerhebung als Erwerbstätige und nicht als Erwerbslose zählen.

Erwerbslosenquote im August 2020 betrug 4,6 %

Nach Ergebnissen der Arbeitskräfteerhebung lag die Zahl der Erwerbslosen im August 2020 bei 2,02 Millionen Personen. Das waren 35 000 Personen oder 2,0 % mehr als im Juli 2020. Im Vergleich zum August 2019 stieg die Zahl der Erwerbslosen um 621 000 Personen (+44,3 %). Die Erwerbslosenquote lag im August 2020 bei 4,6 %.

Tief gegliederte Daten und lange Zeitreihen können in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden: Daten zu Erwerbstätigen aus der Erwerbstätigenrechnung sind unter den Tabellennummern 13321-0001 (Monate), 13321-0002 (Quartale) beziehungsweise 81000-0011 (Jahre) verfügbar. Daten zu Erwerbstätigen und Erwerbslosen aus der Arbeitskräfteerhebung sind unter der Tabellennummern 13231-0001 bis 13231-0003 (Monate) zu finden.

Methodische Hinweise

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die starken Rückgänge insbesondere im März/April 2020 und die sich seitdem langsam wieder einstellende Erholung zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Wichtig sind beide Betrachtungsweisen: Wie ist die konjunkturelle Entwicklung gemessen am Vormonats-/Vorquartalsvergleich, und wie weit ist der Aufholprozess im Vergleich zum Vorjahresniveau? Um zusätzlich einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird ab sofort in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die saisonbereinigt vorliegen, ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum 4. Quartal 2019 dargestellt.

Aufgrund der Corona-Pandemie ist derzeit eine erhöhte Unsicherheit bei der Schätzung der Erwerbstätigen- und Erwerbslosenzahlen vorhanden. Zudem wirken sich Probleme bei der Datenerhebung auf die Schätzung der Erwerbslosenzahlen aus.

Die Erwerbstätigenzahlen aus der Erwerbstätigenrechnung unterscheiden sich von denen aus der Arbeitskräfteerhebung. Die Abweichungen sind auf die unterschiedlichen verwendeten Konzepte (Inländer- beziehungsweise Inlandskonzept) der beiden Statistiken zurückzuführen. Nähere Hinweise zu den Hintergründen der Ergebnisunterschiede zwischen Arbeitskräfteerhebung und Erwerbstätigenrechnung finden Sie in den Erläuterungen zur Statistik.

Erwerbstätige und Erwerbslose werden nach dem Erwerbsstatuskonzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gezählt. Die ausgewiesene Erwerbslosigkeit darf deswegen nicht mit der registrierten Arbeitslosigkeit verwechselt werden, die von der Bundesagentur für Arbeit entsprechend dem Sozialgesetzbuch veröffentlicht wird. Für die Berechnung der Erwerbslosenquoten werden im Europäischen Statistischen System einheitlich die Ergebnisse der Arbeitskräfteerhebung zugrunde gelegt.

Der Mikrozensus einschließlich der integrierten Arbeitskräfteerhebung wurde technisch und methodisch neugestaltet und in dieser Form Anfang 2020 eingeführt. Aus technischen Gründen erfolgt die Datenerhebung seit Anfang des Jahres zunächst mit Einschränkungen. Die Ergebnisse ab Januar 2020 wurden daher mit Hilfe einer Schätzung auf Basis der Ergebnisse der Vorperiode unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen ermittelt.

Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise

Die Zahlen zu den Erwerbstätigen sind auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite Corona-Statistiken, die seit Anfang April statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt.

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Weitere Auskünfte:

für den Bereich der Erwerbstätigenrechnung: Telefon: +49 (0) 611 / 75 29 32,

für den Bereich der Arbeitskräfteerhebung: Telefon: +49 (0) 611 / 75 33 64, www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt

Pressestelle

Telefon: +49 611-75 34 44
www.destatis.de/kontakt

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/32102/4720713
OTS: Statistisches Bundesamt

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

750213

weitere Artikel:
  • Tag der älteren Menschen: Armutsgefährdung stieg seit 2005 am stärksten in der Generation 65 plus Wiesbaden (ots) - * Armutsgefährdungsquote nahm von 2005 bis 2019 um +4,7 Prozentpunkte auf 15,7 % zu * Generation 65 plus war zuletzt in östlichen Bundesländern weniger armutsgefährdet als im Westen (Quoten 2019: 13,8 % und 16,2 %) * Anteil der Personen im Rentenalter, die Grundsicherung erhielten, stieg von 1,7 % zum Jahresende 2003 auf 3,2 % im Dezember 2019; Quote im Osten niedriger * Bevölkerung alterte seit 1990 in östlichen Bundesländern besonders stark: Anteil der Generation 65 plus stieg von 13,8 % auf 26,0 % im Jahr 2019 Die Generation mehr...

  • Der neue PEUGEOT 5008 ist ab sofort bestellbar (FOTO) Rüsselsheim am Main (ots) - - Erneuerte Front: markanter rahmenloser Kühlergrill und neue Lichtsignatur - Neuester Stand des PEUGEOT i-Cockpit® mit digitalem Kombiinstrument - Neue Optionen bei den Fahrerassistenzsystemen sowie neue Farben und Sitzpolster - Der PEUGEOT 5008 ist ab 31.095,80 Euro UVP erhältlich Der neue PEUGEOT 5008 ist ab sofort bestellbar. Nach einem umfassenden Facelift zeigt er sich in neuen Karosseriefarben, mit einer neu gestalteten Front, neuen Full-LED-Scheinwerfern und überarbeitetem PEUGEOT i-Cockpit®. Damit trägt mehr...

  • Audi-Dieselskandal: Strafverfahren gegen Ex-Management startet (FOTO) Mönchengladbach (ots) - Der ehemalige Audi AG-CEO Rupert Stadler muss sich ab heute gemeinsam mit drei weiteren Ex-Top-Managern vor dem Landgericht München im Diesel-Abgasskandal verantworten. Das Gericht plant mehr als 180 Verhandlungstage ein, Ende 2022 soll das Urteil fallen. Geht es nach der Staatsanwaltschaft, muss Stadler zwingend mehrere Jahre in Haft. Er sei definitiv nicht konsequent gegen den Betrug vorgegangen. Es ist ein neuerlicher Paukenschlag im Audi-Abgasskandal: Diesen Mittwoch startet vor dem Landgericht München der Betrugsprozess mehr...

  • 30 Jahre Einheit: Erste Ausstellung zu Familienunternehmen in Ostdeutschland bis zum 23. Oktober verlängert / Virtueller Rundgang auch im Internet (FOTO) Berlin (ots) - Angesichts des 30. Jubiläums der Deutschen Einheit präsentiert die Stiftung Familienunternehmen die erste Ausstellung, die sich der Geschichte der Familienunternehmen in Ostdeutschland widmet. Sie dokumentiert anhand konkreter Beispiele, unveröffentlichter Dokumente und Zeitzeugenaussagen den Prozess der Verdrängungen und Enteignungen, aber auch den Neuanfang nach der Wende. Die Ausstellung baut auf umfangreichen Forschungsarbeiten auf. Eine im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen unter Leitung des Historikers Dr. Rainer Karlsch mehr...

  • Wall wieder Partner der deGUT / Die Wall GmbH unterstützt die deGUT auch in diesem Jahr mit Außenwerbung in Berlin und Potsdam Berlin/Potsdam (ots) - Das Berliner Unternehmen Wall GmbH bleibt der deGUT auch in herausfordernden Zeiten als Partner treu: Über zahlreiche Freiflächen wird wieder auf Deutschlands größte Gründermesse aufmerksam gemacht. Die deGUT, veranstaltet von den Investitionsbanken der Länder Berlin und Brandenburg, will gerade in diesem Jahr Präsenz zeigen und als Orientierungshilfe in Krisenzeiten und Plattform für den persönlichen (Erfahrungs-)Austausch dienen. Rund 1.000 City-Light-Plakate werden bis zum Messestart in Berlin und Potsdam zu sehen sein. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht