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Lehrerverband fordert bundesweite Corona-Ampel für Schulen

Geschrieben am 29-09-2020

Düsseldorf (ots) - Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, hat die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu künftigen Corona-Maßnahmen als unzureichend kritisiert und eine bundeseinheitliche Corona-Ampel für Schulen gefordert. "Wir sind enttäuscht darüber, dass sich in den Beschlüssen keine auf das jeweilige Infektionsgeschehen bezogenen präzisen einheitlichen Vorgaben für Hygieneschutzmaßnahmen an Schulen finden", sagte Meidinger der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch). "Von einer in allen Bundesländern geltenden Corona-Schulampel, die klar regelt, ab welchem Infektionsgeschehen welche Maßnahmen zum Gesundheitsschutz an Bildungseinrichtungen ergriffen werden müssen, sind wir auch nach einem solchen Beschluss weiterhin meilenweit entfernt." Meidinger äußerte die Befürchtung, "dass weiterhin jedes Land an seinen Schulen sein eigenes Ding macht, was die Verunsicherung innerhalb der Schulen sowie bei Eltern, Lehrkräften, Schulleitungen und Schülern weiter befördern wird." Er forderte eine Corona-Schulampel, die in jedem Land, in jeder Kommune gelten solle. Demnach könnte sie auf Grün stehen, wenn es vor Ort weniger als 35 Infektionen pro 100.000 Einwohner in der Woche gibt. In dem Fall könnte es bei einem normalen Hygienekonzept mit Masken auf dem Pausenhof und einer Isolierung von Lerngruppen bleiben. Bei 35 bis 50 Infektionen könnte die Corona-Ampel auf Gelb springen, "beispielsweise mit Maskenpflicht auch für jüngere Schüler im Unterricht sowie erhöhten Testungen", sagte Meidinger. Ab 50 müssten wieder Abstandsregeln mit Distanzunterrichtsphasen gelten. So eine an das Infektionsgeschehen gekoppelte Corona-Schulampel trage auch den unterschiedlichen Infektionszahlen zwischen den Bundesländern und innerhalb einzelner Regionen und Kommunen Rechnung, sagte Meidinger. "Dass es dagegen Widerstand in einzelnen Bundesländern gibt, ist für den Deutschen Lehrerverband absolut unverständlich", so der Verbandschef. "Wir vermissen auch die Empfehlung und Ankündigung konkreter Unterstützungs- und Hilfsmaßnahmen für Schulen", sagte Meidinger. "Also beispielsweise den verpflichtenden Einbau von Raumluftfilteranlagen, wenn in Klassenräumen nicht ordentlich gelüftet werden kann, weil beispielsweise Fenster nicht oder nur spaltweise zu öffnen sind." Die in den Beschlüssen erwähnte Clusterbildung lasse sich in der Schulpraxis häufig gar nicht umsetzen, etwa in der Oberstufe von Gesamtschulen und Gymnasien sowie an Berufsschulen.

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