(Registrieren)

Weitere Aussetzung der Insolvenzantragspflicht: Ohoven warnt vor "brandgefährlichem Irrweg"

Geschrieben am 02-09-2020

Osnabrück (ots) - Verlängerung der Maßnahme ist für den Präsidenten des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft politisches Kalkül vor der Wahl

Osnabrück. Vor der Entscheidung des Bundeskabinetts über eine Verlängerung der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht an diesem Mittwoch warnt Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft, die Politik vor einem "brandgefährlichen Irrweg". Gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte er: "Es gibt bereits jetzt viele Betriebe, die marktwirtschaftlich nicht mehr rentabel sind oder es nie waren."

Dabei gehe es nicht um die von der Corona-Krise besonders betroffenen Branchen wie die Gastronomie, Hotellerie oder Veranstaltungswirtschaft, wo Ohoven eine gezielte Förderung für sinnvoll hält. Die Tatsache, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen um mehr als 13 Prozent zurückgegangen sei, zeige für ihn jedoch, "dass mit den staatlichen Corona-Hilfen, dazu zählt auch die pauschale Verlängerung des Kurzarbeitergeldes, viele Unternehmen künstlich am Leben gehalten werden, die nicht mehr wettbewerbsfähig sind".

Die Pläne der Bundesregierung, das Aussetzen der Insolvenzantragspflicht zu verlängern, hält Ohoven für politisches Kalkül. "Das nährt in mir den Verdacht, dass die Politik versucht, die drohende massive Pleitewelle im Mittelstand so lange wie möglich aufzuschieben - am besten bis nach der Bundestagswahl."

Statt einer solchen Maßnahmen braucht es für Ohoven andere Schritte, um Unternehmen in der Krise unter die Arme zu greifen. "Es bedarf gezielter Maßnahmen, damit die Unternehmen Liquidität aufbauen können und der Mittelstand insgesamt entlastet wird", so Ohoven weiter. "Dazu gehören vor allem eine überfällige Reform der Unternehmensbesteuerung, die Möglichkeit von Verlustrückträgen für zwei, besser drei Jahre und die vollständige Abschaffung des Soli."

Auch die Wirtschaftsauskunftei Creditreform hatte vor Kurzem vor einer Verlängerung der Insolvenzantragspflicht gewarnt. Bis zu 800.000 Unternehmen könnten dadurch Gefahr laufen, zu sogenannten "Zombies" zu werden, sollte die Aussetzung bis März 2021 verlängert werden.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/58964/4694890
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

746226

weitere Artikel:
  • Deutsche Krebshilfe: Tumorpatienten nicht vernachlässigen Osnabrück (ots) - Deutsche Krebshilfe: Tumorpatienten nicht vernachlässigen Nettekoven fordert bessere Abstimmung zwischen Kliniken im Falle einer zweiten Corona-Welle Osnabrück. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krebshilfe, Gerd Nettekoven, warnt davor, Tumorpatienten während der Corona-Pandemie zu vernachlässigen. Wichtige diagnostische Untersuchungen, Behandlungen wie Operationen oder auch Nachsorgetermine dürften nicht noch einmal in hohem Maße aufgeschoben werden. Nettekoven sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wir müssen aus mehr...

  • Dubiose Datenabfragen bei der Polizei: Schwere Verstöße in Sachsen-Anhalt Halle (ots) - Magdeburg. Auch in Sachsen-Anhalt haben Polizisten illegal fremde Personaldaten mit Dienstcomputern abgefragt. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Mittwochsausgabe). Seit 2016 wurden demnach mindestens 24 Ermittlungsverfahren gegen 21 Beamte eingeleitet. Die Zahlen hatte der Grünen-Abgeordnete Sebastian Striegel beim Innenministerium erfragt. Einige der aufgeflogenen Fälle waren demnach schwerwiegend: In einem Fall sprach ein Gericht eine einjährige Haftstrafe aus, ausgesetzt zur Bewährungsstrafe auf zwei mehr...

  • Grüne warnen vor Verbot von "Reichsbürgern" und Reichsflagge Katja Keul: Voraussetzungen nicht ausreichend - Rechtspolitische Sprecherin fordert intensivere Beobachtung Berlin (ots) - Die Grünen im Bundestag warnen vor dem Versuch, die sogenannten "Reichsbürger" zu verbieten. "Die 'Reichsbürger' müssen auf jeden Fall intensiver beobachtet und auf ihr Gefahrenpotential analysiert werden. Noch sind die Voraussetzungen, auch im Hinblick auf die Organisationsstruktur, wohl nicht ausreichend für ein Verbot", sagte die rechtspolitische Sprecherin, Katja Keul, dem Berliner "Tagesspiegel" (Online). https://www.tagesspiegel.de/politik/morgenlage-aus-der-hauptstadt-oder-soll-man- die-reichsbuerger-verbieten/26149028.html mehr...

  • Bezirksbürgermeister Naumann fordert Hilfe vom Senat Berlin (ots) - Der Bezirksbürgermeister von Charlottenburg-Wilmersdorf, Reinhard Naumann (SPD), hat am Mittwoch im Inforadio vom rbb vom Berliner Senat mehr Unterstützung gegen Raser gefordert. Naumann sagte in Hinblick auf den jüngsten Raser-Unfall am Kurfürstendamm: "Die Bürger erwarten zu Recht, dass die Politik hier endlich handelt." Da der Kurfürstendamm eine übergeordnete Verkehrsstraße sei, sei hier Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) verantwortlich. Eine Möglichkeit wäre es, mehr stationäre Blitzer einzusetzen, um gegen Raser vorzugehen. mehr...

  • Kinder sterben vor Europas Haustür und die Staats- und Regierungschefs sehen weg / Save the Children veröffentlicht eine Analyse der EU-Migrationspolitik anlässlich des 5. Todestages von Alan Kurdi Brüssel (ots) - Anlässlich des fünften Jahrestages des Todes von Alan Kurdi veröffentlicht Save the Children eine Analyse der Kinderrechte in der Asyl- und Migrationspolitik der EU. Der Report "Protection Beyond Reach" (https://bit.ly/3bgFqpx) untersucht, wie sich der Umgang der Europäischen Union mit geflüchteten Kindern seit dem einschneidenden Jahr 2015 verändert hat. Das Fazit: Kinder sind bei einer Flucht nach Europa größeren Risiken ausgesetzt als zuvor. Rund 210.000 unbegleitete Minderjährige beantragten in den vergangenen fünf Jahren mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht