(Registrieren)

SPD-Chef unterstützt Gewerkschaftsforderung nach "flexibler" 4-Tage-Woche mit Lohnausgleich

Geschrieben am 19-08-2020

Osnabrück (ots) - SPD-Chef unterstützt Gewerkschaftsforderung nach "flexibler" 4-Tage-Woche mit Lohnausgleich

Walter-Borjans: Arbeitszeitverkürzung ja, aber nicht zum Nulltarif - Unternehmen dürfen sich in Krise "keinen schlanken Fuß machen"

Osnabrück. SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hat sich hinter die IG-Metall-Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung mit Lohnausgleich gestellt, um Massenentlassungen zu verhindern. "Ich finde den Vorstoß der Gewerkschaften insgesamt gut, der Anfang ist längst gemacht", sagte Walter-Borjans im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Die Frage des vollen oder teilweisen Lohnausgleichs sei zwar Sache der Tarifpartner, "eine direkte politische Einflussnahme lehne ich ab", sagte er. Der SPD-Chef betonte aber: "Die Wirtschaft darf die Krise nicht nutzen, um sich von Arbeitskosten zu befreien, sondern muss erkennen, wie wertvoll gute Löhne zur Ankurbelung der Konjunktur und für wirtschaftlichen Fortschritt sind. Das heißt: Arbeitszeitverkürzung ja, aber nicht zum Nulltarif."

"Wenn bei einer Vier-Tage-Woche das Gehalt für Abertausende Arbeitnehmer nicht mehr reicht, sich die Unternehmen einen schlanken Fuß machen und die Sozialämter einspringen müssen, führt das nicht weiter", ergänzte Walter-Borjans. "Wer jetzt schon schauen muss, wie er mit seinem Einkommen klarkommt, darf durch eine Arbeitszeitverkürzung nicht in eine prekäre Lage gedrückt werden."

Einwände aus der Wirtschaft, ein Lohnausgleich für kürzere Arbeitszeiten schade der Wettbewerbsfähigkeit, wies der SPD-Chef zurück. "Viele Arbeitgeber denken längst anders und wissen um die Notwendigkeit, qualifizierte Arbeit in Deutschland zu erhalten." Es gebe auch sicher nicht "die eine Lösung mit einer starren 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich für alle". Gefragt seien flexible Arbeitszeitmodelle. "Aber es ist möglich, den Wohlstand insgesamt bei kürzerer Pro-Kopf-Arbeitszeit zu erhalten. Darauf müssen sich die Arbeitgeber einstellen und können nicht ihre nicht länger benötigten Mitarbeiter vor die Tür setzen, die Rationalisierungsgewinne einstreichen und die Kosten der Allgemeinheit aufdrücken", so Walter-Borjans. Für die Arbeitnehmer gehe es "nicht nur um Freizeitgewinn, sondern um die Nutzung der zusätzlichen Zeit etwa für Weiterbildung", betonte er.

Die IG Metall hatte zur Rettung von Jobs in der Metall- und Elektroindustrie eine Vier-Tage-Woche ins Gespräch gebracht. Gewerkschaftschef Jörg Hofmann sprach von "einem gewissen Lohnausgleich für die Beschäftigten, damit es sich die Mitarbeiter leisten können". Arbeitgeberverbände und der CDU-Wirtschaftsrat reagierten ablehnend auf den Vorstoß und verwiesen auf steigende Produktionskosten.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/58964/4683702
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

744704

weitere Artikel:
  • Connemann/Landgraf: Verbraucher benötigen verständliche Informationen Berlin (ots) - Der freiwillige Nutri-Score für Deutschland kommt - Ziel muss EU-einheitliche erweiterte Nährwertkennzeichnung sein Das Bundeskabinett hat in seiner heutigen Sitzung grünes Licht für die Einführung des Nutri-Score gegeben. Dazu erklären die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gitta Connemann, und die Berichterstatterin Katharina Landgraf: Gitta Connemann: "Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion setzt und vertraut auf den mündigen Verbraucher. Für seine Entscheidung braucht dieser Wahrheit und Klarheit. Gerade mehr...

  • Rainer: Bundesweite Einheitsregelung bei Maskenpflicht-Verstößen im ÖPNV sinnvoll Berlin (ots) - Vertrauen der Fahrgäste in Busse und Bahnen zurückgewinnen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer sprach sich heute für eine bundesweit einheitliche Regelung bei den Bußgeldregelungen bei Verstößen gegen die Corona-bedingte Maskenpflicht in Bussen und Bahnen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aus. Dazu erklärt der verkehrspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Alois Rainer: "Die Busse und Bahnen des ÖPNV sind von den Folgen der Corona-Pandemie hart getroffen. Das Angebot im ÖPNV muss aber auch in diesen Zeiten mehr...

  • SPD "verblüfft" über Ampel-Ideen der FDP Osnabrück (ots) - Parteichef Walter-Borjans: FDP muss ihren Begriff der Mitte korrigieren - SPD will "Mehrheit für soziale Politik" Osnabrück. Die SPD-Spitze hat erstaunt auf Äußerungen führender FDP-Mitglieder reagiert, wonach die Nominierung von Olaf Scholz zum SPD-Kanzlerkandidaten die Chance auf eine Koalition mit den Liberalen erhöht hat. "Wir nehmen die Avancen von Herrn Wissing und Herrn Kubicki mit Verblüffung zur Kenntnis", sagte SPD-Chef Norbert Walter-Borjans im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Anders als von mehr...

  • Frei: Mehr Befugnisse für Verfassungsschutz, um extremistische Einzeltäter rechtzeitig aufzuspüren Berlin (ots) - Dank an Einsatzkräfte an Berliner Stadtautobahn Nach dem offenbar islamistischen Anschlag auf der Berliner Stadtautobahn haben Ermittler keine Anhaltspunkte für eine Mitgliedschaft des 30-jährigen irakischen Verdächtigen in einer Terrororganisation. Der mutmaßliche Täter hatte im Internet Hinweise auf die geplante Tat veröffentlicht, bevor er mit einem Fahrzeug mehrere Menschen verletzte. Auf seiner Facebook-Seite postete der Iraker Fotos des Autos, mit dem er später absichtlich mehrere Fahrzeuge rammte, sowie religiöse Sprüche, mehr...

  • Connemann/Auernhammer: Marktchancen für deutschen Wein erhöhen Berlin (ots) - Mehr Wertschätzung der regionalen Vielfalt und hohen Qualität Das Bundeskabinett hat in seiner heutigen Sitzung den vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft vorgelegten Entwurf zur Änderung des Weingesetzes beschlossen. Dazu erklären die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gitta Connemann, und der zuständige Berichterstatter Artur Auernhammer: Gitta Connemann: "Der deutsche Wein verliert seit Jahren Anteile am internationalen Markt. Dabei ist seine Qualität herausragend. Aber sie könnte mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht