(Registrieren)

Bildungsgewerkschaft GEW verteidigt Lehrer gegen Vorwurf der Untätigkeit

Geschrieben am 30-07-2020

Osnabrück (ots) - Bildungsgewerkschaft GEW verteidigt Lehrer gegen Vorwurf der Untätigkeit

Landeschefin Laura Pooth: "Populistischem Lehrer-Bashing nicht auf den Leim gehen - haben Enormes geleistet"

Osnabrück. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Niedersachsen wehrt sich gegen den Eindruck, Lehrer hätten sich während der coronabedingten Homeschooling-Phase nicht genügend um ihre Schüler gekümmert. "Die Lehrerinnen und Lehrer haben in dieser Zeit Enormes geleistet", sagt GEW-Landeschefin Laura Pooth im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) und fügt hinzu: "Wer meint, die Lehrer hätten sich in dieser Zeit zurückgelehnt, der geht dem populistischen Lehrer-Bashing auf den Leim. Nicht mal mehr Gerhard Schröder glaubt diesen Unsinn. Mit unseren Studien zur Lehrerarbeitszeit hatten wir schon sehr deutlich gemacht, dass Lehrerinnen und Lehrer stark gefordert sind und viele Überstunden machen müssen, weil sie ihre Arbeit sonst gar nicht geschafft bekommen." In der Corona-Krise aber seien die Lehrkräfte "völlig zu Unrecht wieder zum Sündenbock der Nation geworden", beklagt Pooth. Auch ihr Stellvertreter Holger Westphal ist sich sicher: "Zurückgelehnt hat sich da keiner." Viele Lehrkräfte hätten häufig bis spät in die Nacht an Videokonferenzen teilgenommen, Aufgaben korrigiert, Unterricht für den nächsten Schultag vorbereitet und parallel noch Online-Aufgaben für die zu Hause lernenden Schüler hochgeladen. "Gerade diese Doppelbelastung war eine enorme Kraftanstrengung."

Zugleich fordert die GEW Niedersachsen Kultusminister Grant Hendrik Tonne auf, seine Bemühungen um mehr Geld für den Bildungsbereich deutlich zu verstärken. Der SPD-Politiker müsse sich beim Finanzminister und beim Ministerpräsidenten "endlich durchsetzen, damit die Bildung auskömmlich finanziert wird". In Niedersachsen fehlen laut GEW 2,7 Milliarden Euro für die Bildung. "Und man sieht ja, dass Geld da ist, wenn es drauf ankommt - so wie jetzt, um die Wirtschaft zu retten. Das ist auch richtig und wichtig, aber darunter darf die Bildung nicht leiden", betont die GEW-Landesvorsitzende Pooth und nennt es "eine fatale Entwicklung", wenn Finanzminister Hilbers andeute, dass beim Personal gespart werden müsse. Es sei fahrlässig, "ein marodes System noch weiter verlottern zu lassen".

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/58964/4665604
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

742583

weitere Artikel:
  • Wolfgang Hellmich (SPD): "US-Truppenabzug bringt keine Schwächung der Verteidigungsfähigkeit in Europa" Berlin (ots) - Wolfgang Hellmich (SPD) sieht keine Einschränkung der Sicherheit in Deutschland und in Europa durch den angekündigten US-Truppenabzug. Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages erklärte am Donnerstag im Inforadio vom rbb, wenn man in die Details der Pläne für den Abzug schaue, "dann bin ich mir sicher, dass es in Bezug auf die Verteidigungsfähigkeit und die Fähigkeiten der NATO in Europa keine Schwächung geben wird oder geben soll." Das liege etwa daran, dass die Pläne vorsehen, Hauptquartiere von mehr...

  • Der Arbeitsmarkt im Juli 2020 - Kein weiterer coronabedingter Anstieg bei der Arbeitslosigkeit // BA-Presseinfo Nr. 36 Nürnberg (ots) - Der Arbeitsmarkt steht wegen der Corona-Pandemie nach wie vor unter Druck, auch wenn sich die deutsche Wirtschaft auf Erholungskurs befindet. Der massive Einsatz von Kurzarbeit hat stärkere Anstiege der Arbeitslosigkeit und Beschäftigungsverluste verhindert.", sagte der Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit (BA), Daniel Terzenbach, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg. Arbeitslosenzahl im Juli: +57.000 auf 2.910.000 Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +635.000 Arbeitslosenquote gegenüber mehr...

  • Wählen mit 16: Großes Potenzial, aber kein Selbstläufer Frankfurt (ots) - +++ Seit 50 Jahren gilt bei bundesweiten Wahlen ein Wahlalter von 18 +++ Kommunal- und Landtagswahlen kennen schon Wahlalter 16 +++ FU-Politikwissenschaftler befragten Jugendliche nach der Septemberwahl 2019 in Brandenburg und Sachsen +++ Befunde zeigen politisches Potenzial einer Senkung des Wahlalters +++ Wissenschaftler fordern "flankierende Maßnahmen" +++ Die Politikwissenschaftler Prof. Dr. Thorsten Faas und Arndt Leininger, PhD, vom Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin, haben in einer mehr...

  • Neues Bundesjagdgesetz läuft ins Leere - noch mehr Abschüsse sind keine Lösung Berlin (ots) - Klöckners seit dieser Woche vorliegender Referentenentwurf zur Novellierung des Bundesjagdgesetzes beabsichtigt mittels der Jagd die Versäumnisse der Forstpolitik der vergangenen Jahrzehnte wettzumachen. Die Änderungen des Gesetzes zielen im Wesentlichen darauf ab, eine "Naturverjüngung des Waldes im Wesentlichen ohne Schutzmaßnahmen" zu ermöglichen. "Das durchaus bestehende Problem der Schädigung von jungen Bäumen durch Rehe und andere Paarhufer des Waldes (sog. Schalenwild) ist durch noch mehr Abschüsse nicht in den Griff zu mehr...

  • Gottschalk: Es muss einen Untersuchungsausschuss "Wirecard" geben Berlin (ots) - Gestern tagte eine Sondersitzung des Finanzausschusses zum Thema Wirecard, bei der Finanzminister Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Peter Altmaier befragt wurden. Die Opposition sieht weiter viele offene Fragen. Der AfD-Bundestagsabgeordnete und Mitglied des Finanzausschusses, Kay Gottschalk, hierzu: "Finanzminister Olaf Scholz tut so, als träfe niemanden die Schuld an der Wirecard Affäre. Sinngemäß könne man sagen, es wurden keine Fehler gemacht und aus diesen müsse man für die Zukunft lernen. Es verwundert natürlich mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht