(Registrieren)

VW-Dieselskandal: Verbraucherrechte im EA288-Komplex werden weiter gestärkt (FOTO)

Geschrieben am 29-07-2020

Mönchengladbach (ots) - Das Landgericht Düsseldorf hat ein weiteres wichtiges Urteil im "Dieselgate 2.0" gefällt und die Volkswagen AG wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung zu Schadenersatz für einen im Juli 2015 gekauften VW Golf VII 2.0 TDI mit dem Motorentyp EA288 verurteilt. Ein weiteres Mal sah es ein Gericht damit als erwiesen an, dass der vermeintlich saubere Vierzylinder-Dieselmotor EA288 der Abgasnorm Euro 6 eine unzulässige Abschalteinrichtung enthält.

Es ist das nächste Urteil gegen Volkswagen im sogenannten "Dieselgate 2.0". Nach Millionen von Dieselfahrzeugen der Abgasnorm Euro 5 mit dem Dieselmotorentyp EA189 steht nun auch der Volkswagen-Nachfolgeantrieb EA288, der seit 2015 als Euro 6-Diesel in so gut wie allen Baureihen genutzt wird, im Fokus des Diesel-Abgasskandals. Die als vermeintlich saubere Dieselmodelle deklarierten Fahrzeuge verfügen demnach ebenfalls über eine sittenwidrige Zykluserkennung. Jetzt hat das Landgericht Düsseldorf (Urteil vom 17.07.2020, Az.: 11 O 190/18) die Volkswagen AG zu Schadenersatz für einen im Juli 2015 für rund 27.000 Euro gekauften VW Golf VII 2.0 TDI mit einer Laufleistung von 11.370 Kilometer verurteilt. Zum Zeitpunkt der Verhandlung betrug der Kilometerstand 47.300 Kilometer. Dem geschädigten Verbraucher wurden 23.863,05 Euro zuzüglich deliktischer Entziehungszinsen sowie die Kosten der außergerichtlichen Rechtsverfolgung nebst Zinsen zugesprochen. Ebenso muss Volkswagen den größten Teil der Kosten des Rechtsstreits tragen.

Die Volkswagen AG habe sich der vorsätzlichen sittenwidrigen Schädigung schuldig gemacht, heißt es in den Entscheidungsgründen des Gerichts. Schließlich habe VW in den hergestellten Motoren ebenfalls eine Software eingebaut, die bei Testläufen auf einem Abgasprüfstand diesen erkennt und sodann das Abgassystem ansteuere und sowohl die Abgasrückführung als auch die Abgasnachbehandlung für den Prüfzyklus jeweils auf Höchstbetrieb umschalte. Im normalen Fahrbetrieb werde die Abgasrückführungsrate indes bei Erreichen der Betriebstemperatur des SCR-Katalysators (selektive katalytische Reduktion, englisch: "selective catalytic reduction", SCR) gemindert.

"Das ist ein ganz wesentlicher Entwicklungsschritt bei Dieselgate 2.0. Ein weiteres Mal sah es ein Gericht als erwiesen an, dass der vermeintlich saubere Dieselmotor EA288 der Abgasnorm Euro 6 unzulässige Abschalteinrichtungen enthält. Im EA288 sind unter anderem zudem auch sogenannte Thermofenster verbaut, die der Europäische Gerichtshof in Luxemburg am 30. April 2020 in einem Gutachten als temperaturabhängige Abschalteinrichtung als eindeutig unzulässig eingestuft hat. Die Einschätzung der EU-Generalanwältin Eleanor Sharpston, dass Abschalteinrichtungen grundsätzlich unzulässig sind, wenn sie dazu führen, dass die Grenzwerte beim Emissionsausstoß nicht eingehalten werden, hat weitreichende Auswirkungen und betrifft nicht nur Fahrzeuge mit dem Dieselmotor des Typs EA189, sondern eben auch Modelle mit dem VW-Nachfolgemotor EA288", sagt der Mönchengladbacher Rechtsanwalt Dr. Gerrit W. Hartung von der Dr. Hartung Rechtsanwaltsgesellschaft mbH ( http://www.hartung-rechtsanwaelte.de/ ). Die Kanzlei befasst sich ausschließlich mit Anleger- und Verbraucherschutzthemen und hat sich auf die Beratung von Betroffenen des Abgasskandals spezialisiert. Dr. Gerrit W. Hartung gilt als "Dieselanwalt" der ersten Stunde.

Die Dr. Hartung Rechtsanwaltsgesellschaft hat eine spezielle Website zur neuen EA288-Thematik eingerichtet und listet dort alle Modelle von Audi, VW, Seat und Skoda auf, die sehr wahrscheinlich vom VW-EA288-Abgasskandal betroffen sind. Die Liste ist unter http://www.hartung-rechtsanwaelte.de/vw-dieselskandal-ea288 frei zugänglich. "Beim Dieselgate 2.0 sprechen wir von vielen Millionen Fahrzeugen. Motoren mit dem Kürzel EA288 finden sich in zahlreichen Baureihen aller Marken des Volkswagen-Konzerns. Die Dieselmotoren sind nahezu in jedem Dieselfahrzeug als 1.4 TDI, 1.6 TDI oder 2.0 TDI seit dem Jahr 2015 flächendeckend verbaut worden. Der Schaden geht in die Milliarden und kann die Ausmaße, die wir vom ersten Skandalmotor EA189 kennen, noch weit in den Schatten stellen", stellt Rechtsanwalt Dr. Gerrit W. Hartung heraus.

Für den Rechtsanwalt ist daher klar: "Käufer müssen die massiven Wertverluste und möglicherweise drohenden Fahrverbote im Dieselskandal nicht einfach hinnehmen, sondern können eben auf dem Wege der Betrugshaftungsklage ihre Fahrzeuge zurückgeben und sich dafür entschädigen lassen. Der Weg zu einer wirtschaftlich guten Lösung für Dieselfahrer im Dieselgate 2.0 führt also nur über die Gerichte!"

Pressekontakt:

Dr. Hartung Rechtsanwaltsgesellschaft mbH
Dr. Gerrit W. Hartung
Humboldtstraße 63
41061 Mönchengladbach
Telefon: 02161 68456-0
E-Mail: kanzlei@hartung-rechtsanwaelte.de
Internet: http://www.hartung-rechtsanwaelte.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/135256/4665359
OTS: Dr. Hartung Rechtsanwaltsgesellschaft mbH

Original-Content von: Dr. Hartung Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

742540

weitere Artikel:
  • Neue Erkenntnisse der AAIC verweisen auf Darm-Hirn-Achse als neuer Durchbruch in der Alzheimer-Forschung Shanghai (ots/PRNewswire) - Die Alzheimer-Krankheit stellt Wissenschaftler seit der Diagnose des ersten Patienten vor über 100 Jahren vor ein ungelöstes Rätsel. Für verschiedene Theorien, wie z. B. die cholinerge Hypothese, die Amyloid-Kaskaden-Hypothese und Tau-Protein-Hypothese konnten zwar Forschungsfortschritte erzielt werden, doch leider ohne Patienten neue Therapien zu bieten. In den vergangenen Jahren konzentrierten sich Wissenschaftler in den Bereichen Parkinson-Krankheit, Depression und Autismus zunehmend auf die Darm-Hirn-Achse. Anlässlich mehr...

  • VW-Verfahren im Abgasskandal - BGH gewährt möglicherweise keine deliktischen Zinsen sowie keinen Schadensersatz bei Kauf nach Bekanntwerden des Abgasskandals Köln (ots) - Wer sein Fahrzeug erst nach der Aufdeckung des Abgasskandals erworben hat, geht möglicherweise leer aus. Bei begründeten Ansprüchen gibt es zwar Schadensersatz, aber je nach Sachlage keine deliktischen Zinsen. Verbraucherschutzanwalt Dr. Marco Rogert erläutert, was die jüngsten Äußerungen des BGH bedeuten - und weshalb der Dieselskandal noch lange nicht vorbei ist. Muss Volkswagen auch dann Schadensersatz wegen unerlaubter Abschalteinrichtungen zahlen, wenn der erst nach Auffliegen des Abgasskandals erworben wurde? Im gestrigen mehr...

  • BDI zu EU-Maßnahmen gegenüber Hongkong: "Überlegte Reaktion, um europäische Prinzipien und Werte zu verteidigen" Berlin (ots) - Zu den EU-Maßnahmen gegenüber Hongkong sagt BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang: "Überlegte Reaktion, um europäische Prinzipien und Werte zu verteidigen" "Mit den angekündigten Maßnahmen reagiert die EU überlegt auf die Eingriffe der chinesischen Regierung in Hongkong. Gerade in Zeiten, in denen China massiv das Vertrauen von Politik und Wirtschaft auf die Probe stellt, muss Europa geeint seine rechtsstaatlichen und marktwirtschaftlichen Prinzipen und Werte verteidigen. Der BDI unterstützt das Vorgehen, den Export sensibler mehr...

  • Handwerkspräsident will Azubis von Sozialabgaben befreien Hans Peter Wollseifer fordert Versicherung über die Eltern wie bei Studenten Köln (ots) - Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer, will, dass Auszubildende künftig wie Studenten behandelt werden. "Studenten dürfen bis zum 25. Lebensjahr auf dem Ticket ihrer Eltern kranken- und pflegeversichert sein. Warum steht das Auszubildenden eigentlich nicht zu?", sagte Wollseifer, der auch Präsident der Kölner Handwerkskammer ist, dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstagausgabe). Ähnlich sei es bei der Unfallversicherung. "Für Studenten werden die Kosten von den Ländern getragen - also aus Steuermitteln. mehr...

  • NRW-Grünen-Vorsitzende Mona Neubauer: Wettbewerbsdruck wird höhere Fleischpreise verhindern Köln (ots) - Mona Neubaur, Landesvorsitzende der Grünen in Nordrhein-Westfalen, hält steigende Fleischpreise als Folge der verschärften Regeln für die Fleischindustrie für unwahrscheinlich. Der hohe Wettbewerbsdruck in Handel und Landwirtschaft würde "höhere Fleischpreise voraussichtlich verhindern", sagte sie dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstagausgabe). "In Zukunft müssen endlich alle Beteiligte an der Fleischproduktion auskömmlich davon leben können - bei gleichzeitiger Steigerung des Tierwohls", so die Politikerin aus Düsseldorf weiter. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht