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Eine Farce / Kommentar von Lars Hennemann zu Deniz Yücel

Geschrieben am 16-07-2020

Mainz (ots) - Eine Farce. Nichts anderes war von der Erdogan-Justiz im Prozess gegen Deniz Yücel zu erwarten, und die Schergen in Roben haben mit der Zuverlässigkeit geliefert, die man von politisch kontrollierten Handlangern eines Autokraten erwarten kann. Insofern ist das Urteil keine Überraschung. Aber man darf jetzt trotzdem hierzulande nicht zur Tagesordnung übergehen. Es dürfen nicht nur Yücel, seine Familie, sein Arbeitgeber und seine Unterstützer sein, die Präsident Erdogan die Stirn bieten. Dass dieser langsam auf den absteigenden Ast gerät, ist allen zu verdanken, die Unrecht nicht länger Unrecht sein lassen wollen. Viele von ihnen, seien sie Journalisten, Anwälte, Politiker oder einfach freie Bürger, tun dies aus der Türkei heraus - mit hohem persönlichen Risiko. Um so wichtiger ist es, sie sichtbar aus dem Ausland heraus zu unterstützen. Deniz Yücel tut dies. Seine Texte, seine Inhaftierung und die Verhandlung gegen ihn sind ein Fanal für Meinungs- und Pressefreiheit. Die Politik und auch die Wirtschaft muss weiter zu ihm stehen - und zu allen, die seines Sinnes sind. Das Wichtigste dabei wird sein, den Menschen in der Türkei klar zu machen, dass sich diese Haltung nicht gegen sie und ihr Land mit seiner wunderbaren Kultur und Geschichte richtet. Sondern gegen einen Clan und seine Profiteure, die sich dieses Land untertan gemacht haben. Und dies schon lange nicht mehr mit Wirtschaftswachstum für alle kaschieren können. Freie Medien haben dabei eine zentrale Bedeutung: Man kann Erdogan stellen. So wie Deniz Yücel es getan hat. Daran kann und darf kein Unrechtsurteil etwas ändern.

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