(Registrieren)

Kommentar / Schlechte Ausreden beim Digitalpakt = Von Viktor Marinov

Geschrieben am 10-07-2020

Düsseldorf (ots) - Beim Digitalpakt Schule stockt es gewaltig. Mehr als ein Jahr nach dem Start der Investitionen, für die das Grundgesetz geändert wurde, sind nicht einmal acht Prozent der Gesamtmittel bewilligt. Weder Bürokratie noch Pandemie sind gute Gründe für das Dahinplätschern des Geldflusses - das sind nur schlechte Ausreden.

Das Argument der Bürokratie zieht nicht, weder im Bund, noch im Land oder in den Kommunen, weil man bei der Bekämpfung der Pandemie sehen konnte, wie schnell der Staat agieren kann. Freiberufler und Kleinunternehmer bekamen teilweise innerhalb weniger Tage finanzielle Unterstützung, um ihre Verluste zu überbrücken. Allein diese Gruppe hat - nur in NRW - schon 4,5 Milliarden Euro vom Staat bekommen. Dass dieses Vorgehen vielleicht sogar zu unbürokratisch war, wie spätere Betrugsfälle zeigten: geschenkt. Aber zwischen der Auszahlung innerhalb von Tagen und der Nicht-Auszahlung nach mehr als einem Jahr muss es doch eine Lösung für die Schulen geben.

Auch die Pandemie taugt nicht als Rechtfertigung für die stockende Modernisierung. Denn die Krise hat für eine breite Öffentlichkeit sichtbar gemacht, was Lehrer, Schüler und Eltern längst wussten: Die Digitalisierung der Schulen kommt zu langsam voran. Hätte man am Anfang von Corona die Prioritäten auf Digitalisierung gesetzt, hätte die Krise als Argument gedient, warum das Geld schneller denn je nötig ist - und nicht als Begründung, warum es nur spärlich tröpfelt.

Schlecht sind die Argumente auch, weil sie nur beschönigen, dass der Prozess zu langsam voranschreitet. Er trifft mit der Digitalisierung auf eine der schnellsten Entwicklungen schlechthin. Es ist erst 13 Jahre her, dass das erste iPhone vorgestellt wurde. Man will sich nicht ausmalen, wie sehr der Fortschritt den Stand an den Schulen überholt, bis das Geld angekommen ist.

www.rp-online.de

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/30621/4649170
OTS: Rheinische Post

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

740583

weitere Artikel:
  • Trump steht nicht über dem Gesetz / Der US-Präsident muss sich nach dem Steuer-Urteil des Supreme Courts als Verlierer sehen. Leitartikel von Thomas Spang Regensburg (ots) - Das oberste Gericht der USA hat Donald Trumps Allmacht-Fantasien eine Abfuhr erteilt. Auch dieser Präsident kann nicht über die Fifth Avenue laufen und jemand erschießen, ohne dafür im Amt zur Rechenschaft gezogen zu werden. Nicht weniger als das haben seine Anwälte behauptet, die sich bei der Anhörung vor dem obersten Gericht auf eine "vorübergehende Immunität" des Präsidenten berufen hatten. Im konkreten Fall ging es um die Weigerung Trumps, bestimmte Finanzunterlagen an den Kongress und ein Gericht in Manhattan zu übergeben. mehr...

  • Rechte Netzwerke bei der Polizei wurden zu lange bagatellisiert / Kommentar von Sebastian Kaiser Freiburg (ots) - (...) Nun ist in den vergangenen Wochen viel über Rassismus und Extremismus in der Polizei diskutiert worden. Stets wurde betont, man dürfe niemanden unter Generalverdacht stellen. Erst kürzlich erteilte Innenminister Horst Seehofer einer Studie zum Thema Racial Profiling eine Abfuhr. Es ist genau jene Haltung, die in der Vergangenheit dazu geführt hat, dass zu oft weggesehen und bagatellisiert wurde. Damit aber muss Schluss sein. Nicht zuletzt der Mord an Walter Lübcke hat gezeigt, wie groß die Gefahr ist, die von Rechts ausgeht. mehr...

  • Frauen Union der CDU kontert Merz: Frauenquote ist der richtige Weg Düsseldorf (ots) - Die Vorsitzende der Frauen Union der CDU, Annette Widmann-Mauz, hält die skeptische Haltung des Kandidaten für den Parteivorsitz, Friedrich Merz, zur Einführung einer Frauenquote für unangebracht. Mit Blick auf den Vorschlag der Satzungskommission zu einem Stufenplan für eine 50-Prozent-Quote bis zum Jahr 2025 sagte Widmann-Maut der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag): "Die vielen Rückmeldungen von Frauen und Männern zeigen, dass dieser durchdachte und besonnene Weg der richtige ist." Der gemeinsam gefundene Kompromiss mehr...

  • Hofreiter fordert Kehrtwende in Fleischindustrie zum Schutz von Mensch und Tier Düsseldorf (ots) - Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat eine 180-Grad-Wende in der Fleischindustrie gefordert, um Bauern bei der Aufzucht von Schlachtschweinen vor dem Ruin zu schützen. "Die ganze Kette der Herstellung muss grundlegend verändert werden", sagte Hofreiter der Düsseldorfer "Rheinischen Post" und dem Bonner "General-Anzeiger" (Samstag). "Wenn ein Bauer an einem Schwein, das er acht Monate bis zur Schlachtung großzieht, gerade noch 20 Euro verdient, steht er wirtschaftlich zwangsläufig mit dem Rücken zur Wand." Die jetzige Art der mehr...

  • Dehoga und NRW-Grüne: Rückzahlung der Corona-Soforthilfe bedroht zahlreiche Firmen Düsseldorf (ots) - Der Dehoga Nordrhein und die Grünen in NRW haben die Rückzahlungsforderung bei der Corona-Soforthilfe kritisiert. Henning Thomas Graf von Schwerin, Präsident des Dehoga Nordrhein, sagte der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag), die nunmehr im Verfahren vorgesehene Ermittlung des Liquiditätsengpasses bringe viele Unternehmer in Rage, da sie die Insolvenz nunmehr konkret auf sich zukommen sehen. "Mittlerweile kann man rückblickend leider weder von ,Sofort' noch aktuell von ,Hilfe' sprechen", so Graf von Schwerin. Mona Neubaur, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht