(Registrieren)

Kommentar: Beziehung unter Spannung

Geschrieben am 02-07-2020

Düsseldorf (ots) - Das deutsch-türkische Verhältnis wird eine Beziehung in einem ewigen Spannungsfeld bleiben. Partner in der Nato, Partner zwischen Europa und dem konfliktbeladenen Nahen und Mittleren Osten, aber eben nicht Partner in der Wertegemeinschaft der EU, deren Werte die Türkei des Recep Tayyip Erdogan teilweise mit Füßen tritt. Die Türkei bleibt bis auf weiteres ein Risikogebiet für Corona - und auf nicht absehbare Zeit ein Risikogebiet für Demokratie und Menschenrechte. An der vorläufig weiter geltenden Reisewarnung hat auch der jüngste Besuch des türkischen Außenministers Mevlüt Cavusoglu bei seinem Amtskollegen Heiko Maas in Berlin nichts ändern können. Es geht um den Schutz deutscher Urlauber vor Corona, mitunter auch vor einer unfreiwilligen Reise durch das türkische Gesundheitssystem. Berichte über Zwangseinweisungen deutscher Urlauber in türkische Krankenhäuser, die Cavusoglu dementiert, ebenso die angebliche Behandlung mit in Deutschland nicht zugelassenen Medikamenten haben die Zuversicht auf unbeschwerte Tage an türkischen Stränden nicht gefördert. Millionen deutsche Urlauber bringen jedes Jahr Milliarden Euro in die Türkei. Wenn die Touristen und Devisen aus Deutschland fehlen, trifft dies die türkische Wirtschaft hart. Beide Volkswirtschaften sind eng miteinander verflochten. Deutschland und die Türkei müssen ihren oft steinigen Weg immer wieder miteinander finden - und dann auch gehen. Zwei, die sich brauchen, aber nicht immer mögen. So wird es auch im Fall der Reisewarnung wieder sein. Man kann mit Hotelbetten und Urlaubsflügen gute Geschäfte machen, wenn die Corona-Lage es erlaubt. Auf Kosten von Menschen- und Freiheitsrechten darf man keine Geschäfte machen. Deutschland und die Türkei bleiben zwei Partner in strategischer Abhängigkeit.

www.rp-online.de

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/30621/4641490
OTS: Rheinische Post

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

739535

weitere Artikel:
  • Machtkampf im Fleischkonzern - Mitinhaber Robert Tönnies warnte eindringlich vor einem Beratervertrag für Sigmar Gabriel Essen (ots) - Die Beratertätigkeit des früheren Bundeswirtschaftsministers Sigmar Gabriel (SPD) beim Fleischkonzern Tönnies ist unternehmensintern auf Widerstand von Mitinhaber Robert Tönnies gestoßen. Das geht aus einem Brief von Robert Tönnies an die Geschäftsführung der Tönnies-Holding hervor, der der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (Freitagausgabe) vorliegt. "Falls der Vertrag noch nicht abgeschlossen wurde, warne ich dringend davor und widerspreche hiermit vorsorglich", heißt es in dem Schreiben von Robert Tönnies mehr...

  • Kommentar: Homeoffice bleibt - auch nach Corona Düsseldorf (ots) - Das Pendeln vom Wohnort zur Arbeit und zurück gehört sicherlich nicht zu den größten Gesundheitsrisiken. Dennoch lösen volle Autobahnen und volle Züge Stress und damit negative gesundheitliche Folgen aus, die sich vielfach vermeiden ließen. Arbeiten ohne lange Fahrtwege hingegen erhöht die Lebensqualität und schützt die Umwelt. Nicht jeder Job lässt Homeoffice zu. Aber dort, wo sich das Arbeiten von zu Hause aus realisieren lässt, sollte es auch nach der Corona-Krise häufiger genutzt werden, als dies bislang der Fall war. Aber mehr...

  • Wehrbeauftragte Högl: KSK muss selbst erkennen, dass es ein Problem hat - Erhalt der Spezialeinheit jedoch wichtig Bonn (ots) - Nachdem Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer nach rechtsextremistischen Vorfällen bei der Eliteeinheit KSK dringend Reformen anmahnte und eine Kompanie aufgelöst hat, fordert auch die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl (SPD), eine innere Erneuerung der Spezialtruppe. "Das ist Teil des Problems, dass sich das KSK quasi immer nur aus sich selbst rekrutiert. Es braucht mehr Öffnung im Rahmen der Möglichkeiten", erklärte die SPD-Politikerin bei phoenix (Donnerstag, 2. Juli) und ergänzte: "Es muss von innen heraus den mehr...

  • Kinder nicht allein lassen / Kommentar von Philipp Siebert zur Gewalt an Kindern während Corona-Schulschließungen Berlin (ots) - Kurzform: Laut der Gewaltschutzambulanz der Charité ist die Zahl der Übergriffe in den eigenen vier Wänden während der Corona-Krise in Berlin nicht nur dramatisch angestiegen, die Gewalttaten sind auch brutaler geworden. Schulen und Kitas waren zu. Kinder, die zu Hause Gewalt erfahren, wurden über Wochen mit ihren prügelnden Eltern allein gelassen. Ein Umstand, der bei einer erneuten Schließung mehr in den Fokus rücken sollte. Denn bei Schulen und Kindergärten handelt es sich nicht nur um Orte der Erziehung und Wissensvermittlung, mehr...

  • Die Kritik an Sigmar Gabriel ist heuchlerisch / Kommentar von Thomas Fricker Freiburg (ots) - Ein freundliches Wort über Clemens Tönnies genügt derzeit, um einen Sturm der Entrüstung zu entfachen. Sigmar Gabriel erlebt das gerade - und ja, damit tut man dem früheren SPD-Vorsitzenden Unrecht. Denn natürlich lässt sich leicht moralische Quarantäne einfordern für einen Milliardär, in dessen Betrieben es auch wegen mieser Arbeits- und Wohnbedingungen der Mitarbeiter zum Corona-Massenausbruch kommen konnte. Aber wer jetzt so tut, als dürfe niemand mehr Tönnies auch nur nahekommen, muss schon ein großer Heuchler sein. Lange galt mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht