(Registrieren)

stern und Report München: Rüstungsgüter deutscher Hersteller trotz Embargo in Libyen im Einsatz

Geschrieben am 23-06-2020

Hamburg (ots) - Trotz eines UN-Waffenembargos setzen beide Seiten im Bürgerkrieg in Libyen Kriegsgerät deutscher Hersteller ein. Das zeigen Recherchen des Magazins stern und des ARD-Magazins "Report München", die sich unter anderem auf Vernehmungsprotokolle der Polizei in Genua stützen. Demnach sagte dort im Februar ein Besatzungsmitglied eines libanesischen Frachtschiffs aus, das laut Ermittlungen Rüstungsgüter aus der Türkei nach Libyen verschifft hatte. Laut Protokoll sagte der Zeuge, er habe eine Reihe von Militärvehikeln der Marke Mercedes gesehen, darunter solche mit Radar und andere mit Geschützen. Auf heimlich aufgenommenen Bildern aus dem Frachtraum, die auch der Justiz in Genua vorliegen, lässt sich in der Tat ein Militär-Unimog erkennen. Unmittelbar nach dem Anlegen des Schiffs in Tripolis Ende Januar tauchten überdies im Netz Videos einer Kolonne von vier Militär-Unimogs auf, die offenbar im Hafen von Tripolis entstanden.

Die Türkei unterstützt mit ihren Waffenlieferungen die international anerkannte Regierung in Tripolis. Bereits seit Mai 2020 ist bekannt, dass die Regierungstruppen auch ein Pantsir-Luftabwehrsystem erbeutet hatten, das die aufständische Armee des Generals Chalifa Haftar genutzt hatte. Es ist erkennbar auf einem Militärchassis der Marke MAN montiert, das von einem von Rheinmetall kontrollierten Joint Venture produziert wird.

Der stern und "Report München" haben jetzt weitere Videos ausgewertet, die die Präsenz weiterer solcher Pantsir-Systeme auf MAN-Trucks in Libyen belegen. Laut eines UN-Expertenberichts wurden sie den Haftar-Truppen von den Vereinigten Europäischen Emiraten überlassen.

Im Auswärtigen Amt hatte man bereits im Mai angekündigt, den Vorgang um die Pantsir zu prüfen. Bis heute bleibt man dort aber dabei, dass man "keine gesicherte Kenntnis" habe, "ob Rüstungsgüter aus deutscher Produktion in Libyen im Einsatz sind".

Ein Rheinmetall-Sprecher teilte mit, dass man aus vertraglichen Gründen "keine Stellungnahme zu Lieferbeziehungen mit Kundenländern und zu einzelnen Projekten abgeben" könne. Man halte aber "alle gesetzlichen Vorgaben" ein. Ähnlich äußerte sich Daimler: "In der Vergangenheit" habe man die Türkei "unter Einhaltung der geltenden exportkontrollrechtlichen Vorschriften beliefert".

Diese Vorabmeldung ist nur mit der Quellenangabe stern und "Report München" zur Veröffentlichung frei.

Pressekontakt:

Sabine Grüngreiff, Gruner + Jahr Unternehmenskommunikation, Tele
fon: 040 - 3703 2468, E-Mail: gruengreiff.sabine@guj.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/6329/4632483
OTS: Gruner+Jahr, STERN

Original-Content von: Gruner+Jahr, STERN, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

738101

weitere Artikel:
  • Schön/Weinberg: Vereine und Ehrenamtliche bekommen starken Partner Berlin (ots) - Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt gegründet Am heutigen Dienstag wurde die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt gegründet. Dazu erklären die Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Nadine Schön, und der familienpolitische Sprecher, Marcus Weinberg: "Mit der heutigen Gründung der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt bekommen Vereine und Ehrenamtliche in Deutschland einen starken Unterstützer an ihre Seite. Das bürgerschaftliche Engagement in Sport-, Musik- und Jugendvereinen, mehr...

  • Wellenreiter Laschet. Kommentar "neues deutschland" zum Shutdown in Gütersloh Berlin (ots) - Dort, wo Menschen dicht gedrängt wohnen oder arbeiten, kann sich das Coronavirus bestens verbreiten. Davon zeugen die Ausbrüche in Gütersloh, Göttingen und in weiteren sogenannten Hotspots. Ein Virus hat keinen Plan, ist aber offenbar dort erfolgreich, wo viele Menschen gefährdet sind - jene in prekären Lagen. Politisch prekär wird die Lage nun für NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Nicht nur in Sachen Kanzlerschaft, seine Lockerungswelle trägt ihn nicht bis Berlin: Wer mag den Wandlungen vom Öffnungsweltmeister über den Shutdown-Bremser mehr...

  • Das Bußgeld als Signal / Ein Kommentar von Joachim Fahrun zum Bußgeld der Maskenpflicht Berlin (ots) - Kurzform: Man fragt sich, warum nicht BVG und S-Bahn zuständig sein können, die in ihren Fahrzeugen geltenden Regeln durchzusetzen. Das schaffen sie ja auch bei Menschen, die ohne Fahrschein unterwegs sind. Aber dem Senat geht es um ein Signal. Die Pandemie nimmt gerade einen neuen Anlauf. Da ist es geboten, auf die bestehenden Regeln mit Nachdruck hinzuweisen und Sanktionen verhängen zu können. Dass die neuen großen Ausbrüche sich eher in überbelegten Wohnblocks abspielen, ist eine eigene Betrachtung wert. Argumente gegen die mehr...

  • 10 bessere Vorschläge als eine Autokaufprämie Stuttgart (ots) - Auf einer Plattform hat die Piratenpartei alternative Vorschläge zur, von mehreren Ministerpräsidenten geforderten, Autokaufprämie gesammelt. [1] Hier nun eine Auswertung der 85 eingebrachten Vorschläge die in 3 Wochen gesammelt wurden. Die 10 am besten bewerteten Vorschläge sind: - Digitalausstattung für Schulen - Kaufprämie für Fahrräder - Mehr Busse und Bahnen - Lohn im Gesundheitssektor [erhöhen] - Vernünftige Sanitäranlagen für alle Schulen - Erneuerbare fördern - Radinfrastruktur ausbauen - Rekommunalisierung der Krankenhäuser mehr...

  • MZ zum Bildungsbericht Halle (ots) - Es ist ein Alarmsignal, dass laut Nationalem Bildungsbericht die Anzahl derer, die ohne Hauptschulabschluss von der Schule abgehen, gestiegen ist. Die Probleme am unteren Ende der Bildungsskala könnten sich durch die Corona-Krise noch verschärfen, da unter ausgefallenem Unterricht gerade die leiden, die von Eltern nicht gefördert werden. Deshalb ist es das richtige Ziel, dass im kommenden Schuljahr soweit wie möglich regulärer Schulbetrieb stattfinden soll. Eine Garantie, dass es wegen der Pandemie nicht wieder zu Einschränkungen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht