TÃœV-Verband fordert flÃ¤chendeckende intelligente Verkehrssteuerung

Berlin (ots) - +++ Digitale Technologien fÃ¼r die Verbesserung der Verkehrssicherheit nutzen +++ Technische Sicherheit muss mit der Digitalisierung Schritt halten +++ Schutz schwÃ¤cherer Verkehrsteilnehmer:innen in den Fokus rÃ¼cken +++ TÃœV-Verband verÃ¶ffentlicht Positionspapier +++

Der TÃœV-Verband hat den Aufbau einer mÃ¶glichst flÃ¤chendeckenden intelligenten Verkehrssteuerung in Deutschland gefordert. "Eine intelligente Steuerung der VerkehrsstrÃ¶me auf unseren StraÃŸen erhÃ¶ht die Verkehrssicherheit, reduziert Staus und mindert negative UmwelteinflÃ¼sse wie LÃ¤rm und Abgase", sagte Dr. Joachim BÃ¼hler, GeschÃ¤ftsfÃ¼hrer des TÃœV-Verbands (VdTÃœV). Voraussetzung dafÃ¼r sei eine gut ausgebaute digitale Infrastruktur entlang der Verkehrswege, insbesondere an Autobahnen, LandstraÃŸen und wichtigen innerstÃ¤dtischen Verbindungen. BÃ¼hler: "Der Aufbau einer flÃ¤chendeckenden digitalen Verkehrsinfrastruktur kÃ¶nnte im Rahmen des aktuellen Konjunkturprogramms finanziert werden und damit einen Beitrag zur wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Pandemie leisten." Bei einer intelligenten Steuerung des Verkehrs werden aktuelle Verkehrsdaten im Minutentakt erfasst und in Echtzeit ausgewertet. Mit Hilfe moderner Datenanalysen kÃ¶nnten mÃ¶gliche Gefahrenstellen frÃ¼hzeitig erkannt und entschÃ¤rft werden. "Die Digitalisierung leistet einen wichtigen Beitrag fÃ¼r die Verkehrssicherheit und eine nachhaltige MobilitÃ¤t", betonte BÃ¼hler.

Neben der gezielten Nutzung digitaler Technologien fordert der TÃœV-Verband in einem aktuellen Positionspapier zusÃ¤tzliche MaÃŸnahmen gegen gefÃ¤hrliches Fahrverhalten und den konsequenten Schutz schwÃ¤cherer Verkehrsteilnehmer:innen wie Radfahrer:innen, Ã¤lterer Menschen und Kinder. "Wir mÃ¼ssen in diesem Jahrzehnt alle Potenziale ausschÃ¶pfen, um die Zahl der GetÃ¶teten und Schwerverletzten weiter in Richtung Null zu senken", sagte BÃ¼hler. Trotz eines positiven Trends bei den Unfallzahlen sind seit dem Jahr 2010 in Deutschland mehr als 34.000 Menschen im StraÃŸenverkehr tÃ¶dlich verunglÃ¼ckt, rund 600.000 wurden schwer verletzt. Die Bundesregierung hat angekÃ¼ndigt, fÃ¼r die neue Dekade ein neues Verkehrssicherheitsprogramm 2021-2030 vorzulegen. Mit seinem Positionspapier leistet der TÃœV-Verband dazu einen Beitrag.

Nach den Ergebnissen der reprÃ¤sentativen "TÃœV Mobility Studie 2020" ist die persÃ¶nliche Sicherheit fÃ¼r die BundesbÃ¼rger:innen das wichtigste Kriterium in Bezug auf ihre individuelle MobilitÃ¤t (50 Prozent). Erst danach folgen die Faktoren FlexibilitÃ¤t bzw. UnabhÃ¤ngigkeit (42 Prozent) und mÃ¶glichst geringe Kosten (33 Prozent). Laut der Umfrage sind nach Ansicht der Befragten die drei drÃ¤ngendsten MaÃŸnahmen fÃ¼r eine Verbesserung der Verkehrssicherheit der Ausbau des Ã–ffentlichen Personennahverkehrs (33 Prozent), eine bessere Sicherung des Radverkehrs (32 Prozent) und die EinfÃ¼hrung oder Ausweitung von Tempolimits (25 Prozent). Dicht dahinter folgen strengere Strafen bei VerkehrsverstÃ¶ÃŸen (24 Prozent) und zusÃ¤tzliche MaÃŸnahmen gegen Alkoholmissbrauch im StraÃŸenverkehr (22 Prozent). FÃ¼r die Studie wurden 1.000 Personen ab 16 Jahren befragt.

Digitalisierung spielt SchlÃ¼sselrolle fÃ¼r Verkehrssicherheit

Aus Sicht des TÃœV-Verbands sind digitale Technologien ein SchlÃ¼ssel fÃ¼r die Verbesserung der Verkehrssicherheit. "Viele Gefahren des StraÃŸenverkehrs lassen sich mit intelligenten technischen LÃ¶sungen vollstÃ¤ndig vermeiden oder zumindest stark reduzieren", sagte BÃ¼hler. Digitale Technik mache es mÃ¶glich, Fahrzeuge, Personen und ihre Umgebung miteinander zu vernetzen. Verkehrsteilnehmer:innen kÃ¶nnen individuell Ã¼ber Verbindungen, Staus und StÃ¶rungen informiert werden und der StraÃŸenverkehr kann effizienter und sicherer gelenkt werden. Datenanalysen mit KÃ¼nstlicher Intelligenz helfen dabei, mÃ¶gliche Gefahrenstellen frÃ¼hzeitig zu identifizieren und zu entschÃ¤rfen. Zentrale Voraussetzung fÃ¼r vernetzte Fahrzeugtechnik, intelligente StraÃŸeninfrastruktur und smarte Verkehrslenkung ist der zÃ¼gige Ausbau der digitalen Infrastrukturen mit modernen Breitbandnetzen entlang der Verkehrswege. BÃ¼hler: "Deutschland muss die MÃ¶glichkeiten digitaler Technologien und KÃ¼nstlicher Intelligenz fÃ¼r die Verkehrssicherheit bestmÃ¶glich ausschÃ¶pfen. Ohne sie wird die Realisierung der 'Vision Zero' nicht mÃ¶glich sein."

DarÃ¼ber hinaus mÃ¼ssen die technischen SicherheitsprÃ¼fungen mit der Digitalisierung der Fahrzeuge und der Infrastruktur Schritt halten. "Sicherheitskritische Systeme mit KÃ¼nstlicher Intelligenz mÃ¼ssen im Rahmen der Typgenehmigung von unabhÃ¤ngigen Stellen geprÃ¼ft werden, bevor die Fahrzeuge auf den Markt kommen", betonte BÃ¼hler. Software-Updates mit Einfluss auf sicherheitsrelevante Eigenschaften der Fahrzeuge mÃ¼ssten auch im laufenden Betrieb Ã¼berwacht werden. GeklÃ¤rt werden muss zudem, unter welchen Voraussetzungen PrÃ¼forganisationen und andere Interessengruppen wie Versicherer auf Fahrzeugdaten zugreifen kÃ¶nnen. Der TÃœV-Verband schlÃ¤gt dafÃ¼r die Einrichtung neutraler TrustCenter vor, die im Namen der zustÃ¤ndigen BehÃ¶rden die Zugriffrechte datenschutzkonform verwalten.

Hoher Handlungsbedarf bei gefÃ¤hrlichem Fahrverhalten

Der TÃœV-Verband fordert ein entschiedeneres Vorgehen gegen gefÃ¤hrliches Fahrverhalten. Als VerkehrsgefÃ¤hrder:innen gelten Fahrer:innen, die bewusst VerkehrsverstÃ¶ÃŸe begehen oder die sich unter Alkohol- oder Drogeneinfluss hinters Steuer setzen. Verpflichtende Fahreignungsseminare und Medizinisch-Psychologische Untersuchungen (MPU) unterstÃ¼tzen auffÃ¤llig gewordene Autofahrer:innen dabei, ihr Fahrverhalten zu Ã¤ndern. Der TÃœV-Verband fordert verpflichtende Fahreignungsseminare fÃ¼r Personen, die wegen VerkehrsverstÃ¶ÃŸen bereits 6 oder 7 Punkte im Fahreignungsregister in Flensburg gesammelt haben. Bei einer erfolgreichen Teilnahme kÃ¶nnten sie ihren Punktestand reduzieren.

Schutz schwÃ¤cherer Verkehrsteilnehmer:innen nicht verhandelbar

Kinder, Ã¤ltere Menschen, FuÃŸgÃ¤nger:innen und Radfahrer:innen sind im stetig anwachsenden Fahrzeugverkehr groÃŸen Gefahren ausgesetzt. Fokus des Verkehrssicherheitsprogramms 2021-2030 muss daher der wirksame und vorausschauende Schutz schwÃ¤cherer Verkehrsteilnehmer:innen sein. Die Verkehrsplanung muss sich am Leitbild "Vision Zero" ausrichten und StraÃŸenverkehr muss so sicher und fehlerverzeihend gestaltet werden, dass schwere oder gar tÃ¶dliche UnfÃ¤lle vermieden werden. Eine sichere und selbsterklÃ¤rende Infrastruktur mit sicheren QuerungsmÃ¶glichkeiten hilft allen Menschen, unabhÃ¤ngig vom Alter. Der Ausbau der Infrastruktur mit einem durchgÃ¤ngigen Radverkehrsnetz, das flÃ¤chendeckend und in hoher QualitÃ¤t vorhanden ist, schafft direkte Verbindungen und fÃ¶rdert so einen leichten, sicheren und flÃ¼ssigen Radverkehr.

Die vom TÃœV-Verband geforderten MaÃŸnahmen stehen fÃ¼r einen ganzheitlichen Ansatz der Verkehrssicherheitsarbeit und berÃ¼cksichtigen die Modernisierung der Infrastruktur, die technische Sicherheit von Fahrzeugen und das Verhalten der Verkerhsteilnehmer:innen. BÃ¼hler: "Die Verbesserung der Verkehrssicherheit ist eine gesellschaftliche Querschnittsaufgabe, die eine koordinierte Zusammenarbeit von EU, Bund, LÃ¤ndern und Kommunen erfordert. Es bedarf gemeinsamer Anstrengungen aller Akteure, um das Leben und die Gesundheit der Verkehrsteilnehmer besser zu schÃ¼tzen."

Die Empfehlungen des TÃœV-Verbands fÃ¼r ein neues Verkehrssicherheitsprogramm 2021-2030 sind abrufbar unter: http://www.vdtuev.de/news/position-verkehrssicherheitsprogramm

Methodik-Hinweis: Grundlage der Angaben ist eine reprÃ¤sentative Umfrage der Ipsos GmbH im Auftrag des TÃœV-Verbands unter 1.000 Personen zwischen 16 und 75 Jahren. Die vollstÃ¤ndigen Ergebnisse der "TÃœV Mobility Studie 2020" stehen zum Download bereit unter: http://www.vdtuev.de/news/mobility-studie/

Ãœber den TÃœV-Verband: Der Verband der TÃœV e.V. (VdTÃœV) vertritt die politischen und fachlichen Interessen seiner Mitglieder gegenÃ¼ber Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Ã–ffentlichkeit. Der Verband setzt sich fÃ¼r technische und digitale Sicherheit bei Produkten, Anlagen und Dienstleistungen durch unabhÃ¤ngige PrÃ¼fungen und qualifizierte Weiterbildung ein. Mit seinen Mitgliedern verfolgt der TÃœV-Verband das Ziel, das hohe Niveau der technischen Sicherheit in unserer Gesellschaft zu wahren und Vertrauen fÃ¼r die digitale Welt zu schaffen.

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Maurice Shahd
Pressesprecher
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