(Registrieren)

NRW-Initiative gegen diskriminierende Computer-Algorithmen

Geschrieben am 25-05-2020

Sperrfrist: 25.05.2020 00:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

Düsseldorf (ots) - NRW-Gleichstellungsministerin Ina Scharrenbach (CDU) startet eine bundesweite Initiative gegen diskriminierende Computer-Algorithmen. "Gleichstellung darf nicht bei der Google-Suche aufhören", sagte die Ministerin der Düsseldorfer Rheinischen Post (Montag). Die Bundesländer müssten sich hier auf eine gemeinsame Digitalstrategie einigen: "Digitalisierung heißt nicht Diskriminierung." Scharrenbach weiter: "Wir müssen dringend etwas gegen die Benachteiligung von Frauen durch Computer-Algorithmen tun.". Bei der Kreditvergabe etwa würden Frauen oft per se benachteiligt. Sie müssten höhere Zinsen zahlen, mehr Sicherheiten bieten oder bekämen erst gar keinen Kredit - obwohl sie die gleiche Bonität wie Männer haben. "Die Systeme sind meist intransparent und funktionieren zum Teil so, dass Punkte nach Geschlecht, Alter oder Wohnort vergeben werden", erläuterte die Ministerin. Das sei weder für Verbraucherinnen noch für Verbraucher durchschaubar: "In der analogen Welt sind wir uns einig, dass dies gegen Menschenrechte verstößt. Warum sollen wir es dann also in der digitalen Welt akzeptieren?" Die Gleichstellungsminister der Länder sollen daher auf Antrag Nordrhein-Westfalens in ihrer nächsten Konferenz unter anderem beschließen, dass die Bundesregierung, Unternehmen und Behörden verbindliche Verhaltensregeln festlegen, wenn sie Algorithmen etwa bei der Personalauswahl nutzen. Dabei könnten Gütesiegel für vertrauenswürdige Systeme Orientierung bieten. Auch müssten die Bürger besser darüber informiert werden, wie sie im Diskriminierungsfall ihre Rechte durchsetzen könnten. Studien haben gezeigt, dass Frauen bei der Arbeitsplatzsuche, bei der Kreditvergabe und in vielen anderen Bereichen durch Auswahlverfahren im Internet oft systematisch benachteiligt werden. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) kam im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes Ende 2019 in 50 Fallbeispielen zu dem Ergebnis, dass nahezu jedes System, das auf Algorithmen beruht, anfällig ist für Diskriminierung.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/30621/4604677
OTS: Rheinische Post

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

734224

weitere Artikel:
  • Bundesregierung plant neue Corona-Hilfen für Mittelstand Osnabrück (ots) - Bundesregierung plant neue Corona-Hilfen für Mittelstand 50.000 Euro monatlich für Betriebe mit bis zu 249 Mitarbeitern - Unterstützung aus Nord-Ländern Osnabrück. Die Bundesregierung plant, Betrieben mit bis zu 249 Mitarbeitern in den nächsten sechs Monaten Corona-Soforthilfen in Höhe von monatlich bis zu 50.000 Euro zu zahlen. "Ziel der Überbrückungshilfe ist es, kleine und mittlere Unternehmen aus Branchen, die unmittelbar oder mittelbar durch Corona-bedingte Auflagen oder Schließungen betroffen sind, für die Monate Juni mehr...

  • Kindermedizinische Dachorganisation legt Konzept für "kontrollierte" Kitaöffnungen vor Osnabrück (ots) - DAKJ-Stellungnahme: Von "Schutzhaft für alle" auf Infektionsketten-Kontrolle umsteigen - Warnung vor Lockdown-Langzeitschäden für kleine Kinder Osnabrück. Vor der Familienministerkonferenz an diesem Mittwoch hat sich die kindermedizinische Dachorganisation DAKJ in die Debatte über Kitas in der Corona-Krise eingeschaltet. "Wir plädieren eindrücklich für eine kontrollierte Öffnung von Betreuungseinrichtungen im Vorschulalter", heißt es in einer Stellungnahme der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ), die der mehr...

  • Habeck fordert Wahlrecht mit 16 als Anerkennung für "politische Reife" in Corona-Zeit Osnabrück (ots) - Habeck fordert Wahlrecht mit 16 als Anerkennung für "politische Reife" in Corona-Zeit Grünen-Chef: Jugend verhält sich "absolut vorbildlich" - Schulen und Kitas "schnellstmöglich" öffnen Osnabrück. Grünen-Chef Robert Habeck hat das Verhalten von Jugendlichen in der Corona-Zeit gelobt und will sie durch ein Wahlrecht ab 16 Jahren stärker beteiligen. Es sei "absolut vorbildlich, wie sich die junge Generation seit inzwischen mehr als zwei Monaten verhält, wie sehr sie sich um die Älteren sorgt und welche Solidarität sie ihnen mehr...

  • Digitale Angebote in der Gesundheitsversorgung wichtiger denn je / Arzneimittelversandhandel gewinnt mit der Pandemie an Bedeutung Berlin (ots) - Die Bürger verhalten sich während der Corona-Pandemie vorbildlich: Sie vermeiden alle überflüssigen Kontakte. Das gilt auch für den Einkauf von Medikamenten. Versandapotheken können kontaktlos Medikamente liefern. Es fehlt aber noch die elektronische Verordnung. Sie muss rasch kommen - für alle über die Telematikinfrastruktur. Im Bundestag findet diese Woche eine Anhörung dazu statt. Es liegt auf der Hand, dass der regulierte, geordnete und vor allem sehr lange etablierte Arzneimittelversandhandel für die Bürger eine hohe Bedeutung mehr...

  • WSSCC Names New Executive Director [Ort] (ots) - The Water Supply and Sanitation Collaborative Council (WSSCC) and UNOPS announce the appointment of Mr Dominic O'Neill as the new Executive Director of WSSCC. Mr O'Neill brings to the position a wealth of knowledge and an array of experiences in the development industry on a national and global level. He will commence this new assignment in September 2020. Mr O'Neill currently serves as Chief Operating Officer for the World Wildlife Fund International. He is also a non-executive Director on the Board of the Global Alliance for mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht