(Registrieren)

ZDH-Präsident Wollseifer: "Viele Betriebe in ihrer Existenz bedroht" / Ergänzung zur "Report Mainz"-Pressemeldung zur Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks

Geschrieben am 30-04-2020

Mainz (ots) - Der Zentralverband des Deutschen Handwerks warnt, dass viele Betriebe wegen der Corona-Krise in ihrer Existenz bedroht seien. Hintergrund ist eine interne Umfrage des ZDH, die "Report Mainz" exklusiv vorliegt. Demnach leiden etwa 70 Prozent der 2.700 Betriebe, die an der Umfrage teilgenommen haben, unter Umsatzeinbußen. Bei mehr als der Hälfte der Betriebe seien Aufträge storniert worden. Vor allem der Lebensmittelbereich ist davon betroffen. Hier gaben mehr als 80 Prozent der Betriebe an, Aufträge verloren zu haben.

Im Hinblick auf die Beschäftigten planen die meisten Betriebe, mehr als 40 Prozent, Arbeitnehmer in Kurzarbeit zu schicken. Ähnlich viele setzen darauf, Arbeitszeitkonten abzubauen. Weniger als zehn Prozent der Handwerksbetriebe plant, Mitarbeitenden zu kündigen.

"Ausbildungsbetriebe unterstützen" "Vorrangiges Interesse unserer Betriebe in diesen Tagen ist es, zahlungsfähig zu bleiben und ihren Mitarbeiterstamm und Auszubildende zu halten", so Hans Peter Wollseifer, Präsident des ZDH gegenüber "Report Mainz". Deshalb sei es wichtig, Ausbildungsbetriebe finanziell unter die Arme zu greifen. "In der gegenwärtigen Krisenphase müssen wir alles tun, um Ausbildungsbetriebe über Wasser zu halten", so Wollseifer. Nur so könne man langfristig Fachkräfte sichern.

Leichte Entspannungen

Im Vergleich zu vorigen Umfragen des ZDH sind die Auswirkungen der Corona-Krise offenbar leicht rückläufig. Anfang April hatten noch fast 75 Prozent der Betriebe über Umsatzeinbußen geklagt. Auch die Zahl der Auftragsstornierungen nahm leicht ab. Außerdem gaben bei der aktuellen Umfrage im Vergleich zu vorigen weniger Betriebe an, wegen Erkrankungen, Quarantänemaßnahmen oder fehlender Betreuungsmöglichkeiten für Angehörige unter personellen Engpässen zu leiden.

Mangel an Ausbildungsplätzen

"Report Mainz" hatte am 30.4. in einer Pressemitteilung berichtet, dass sich die Corona-Krise massiv auf den Ausbildungsmarkt auswirken könnte. Der Umfrage zufolge plant ein Viertel der Handwerksbetriebe im kommenden Ausbildungsjahr weniger Lehrstellen zu besetzen. Der Arbeitsmarktexperte Stefan Sell von der Hochschule Koblenz bezeichnete die Zahlen im Interview mit "Report Mainz" als "sehr beunruhigend und extrem problematisch". Im Handwerksbereich fehle es schon jetzt an Fachkräften. Die Corona-Krise könne diese schon bestehende Schieflage weiter verstärken.

Mehr zu diesem Thema in der Sendung "Report Mainz" am Dienstag, 5. Mai 2020, 21:45 Uhr im Ersten

Zitate gegen Quellenangabe frei.

Bei Rückfragen rufen Sie bitte in der Redaktion "Report Mainz" an, Tel.: 06131/929-33351/2

Weitere Informationen auf der Internet-Seite https://www.swr.de/report/

Newsletter "SWR vernetzt" http://x.swr.de/s/swrvernetztnewsletter

FÜR EUCH DA #ZUSAMMENHALTEN

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/75892/4584682 OTS: SWR - Das Erste

Original-Content von: SWR - Das Erste, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

731261

weitere Artikel:
  • rbb-Inforadio: Brandenburgs Ministerpräsident Woidke mahnt einheitliches Vorgehen an Berlin (ots) - Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat in der Corona-Krise ein einheitliches Vorgehen der Bundesländer angemahnt. Kurz vor der Schaltkonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder sagte Woidke am Donnerstag im Inforadio vom rbb: "Je länger es dauert, dass man nicht mehr miteinander gesprochen hat, desto stärker läuft es auseinander. Wir haben natürlich auch regionale Unterschiede. (...) Aber bei den ganz großen Fragen wie Bundesliga, Kitas, Schulen müssen wir uns dringend mehr...

  • Karliczek: Mit Internationalen Zukunftslaboren KI-Standort Deutschland stärken Berlin (ots) - Drei Zukunftslabore bringen KI-Forscherinnen und -forscher aus dem In- und Ausland zusammen Am morgigen Freitag beginnen drei Forscherteams in Berlin, Hannover und München in "internationalen Zukunftslaboren Künstliche Intelligenz" ihre gemeinsame Forschung zu aktuellen Fragen der Künstlichen Intelligenz (KI). Sie sind aus einem Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) hervorgegangen und werden über einen Zeitraum von drei Jahren mit jeweils bis zu fünf Millionen Euro gefördert. Dazu erklärt Bundesforschungsministerin mehr...

  • Gesten kollektiver Dankbarkeit müssen endlich höhere Löhne folgen Berlin (ots) - Anlässlich des Tages der Arbeit erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer: "Erstmals seit 1949 finden am Tag der Arbeit aufgrund der pandemisch bedingten Einschränkungen keine Demonstrationen und Kundgebungen statt. Viele Organisationen begleiten den 1. Mai jedoch mit digitalen Aktionen. So setzt etwa der DGB unter dem Motto "Solidarisch ist man nicht alleine!" - #SolidarischNichtAlleine ein deutliches Zeichen. Solidarität verdienen vor allem diejenigen, die - oft über Jahrzehnte - in zentralen Bereichen des öffentlichen und sozialen mehr...

  • Rupprecht / Kaufmann: Zusätzliches Unterstützungspaket für Studierende kommt Berlin (ots) - Vorschlag der Bundesregierung für schnelle Hilfe ist gute und pragmatische Lösung Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat heute einen Vorschlag zur Überbrückung von finanziellen Notsituationen bei Studierenden vorgestellt. Hierzu erklärt der bildungs- und forschungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Albert Rupprecht, und der zuständige Berichterstatter, Stefan Kaufmann: Albert Rupprecht: "Wir haben einen guten Vorschlag für eine schnelle Unterstützung für Studierende in Not gefunden. mehr...

  • Kampeter: Durch politische Entscheidungen schmilzt Rücklage der BA schneller als Schnee in der Sahara Berlin (ots) - Zu den Arbeitsmarktzahlen erklärt Steffen Kampeter, BDA-Hauptgeschäftsführer und Sprecher der Arbeitgebergruppe im Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit: Durch politische Entscheidungen schmilzt Rücklage der BA schneller als Schnee in der Sahara Die Entwicklung der Kurzarbeit zeigt: Wir erleben ein nie dagewesenes Ausmaß an schweren wirtschaftlichen Einschränkungen bis hin zu existentiellen Bedrohungen ganzer Betriebe durch die Pandemie. Kurzarbeit verhindert Arbeitslosigkeit und hilft, den Arbeitsmarkt zu stabilisieren. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht