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Unter Druck / Kommentar von Ulrich Gerecke zu Erwartungen an den Corona-Gipfel

Geschrieben am 14-04-2020

Mainz (ots) - Angela Merkel, ihr Kabinett und die Länderchefs stehen vor der schwersten Entscheidung der Corona-Krise. Wenn es am Mittwoch darum geht, ob, wie und wie weit Kontaktbeschränkungen gelockert werden, sieht sich die Politik einem nochmals gestiegenen Erwartungsdruck gegenüber. Viele hoffen zumindest auf einen teilweisen Neustart, das ist nachvollziehbar. Dieser Wunsch ist allerdings auch bewusst genährt worden. Durch Merkels Festlegung auf zehn Tage Verdopplungszeit für Infektionen, die längst erreicht sind. Durch geschicktes Timing wissenschaftlicher Veröffentlichungen wie der Leopoldina-Studie. Und durch Lockerungsrufe besonders eiliger Politiker. Diese Prognosen sind für den Corona-Gipfel jedoch nicht zwingend hilfreich. Mittlerweile ist es ja kaum noch vorstellbar, dass Merkel ein drastisches "Weiter so" im Stile Emmanuel Macrons verkünden wird. Sie wird also wohl die Zügel lockern - vorsichtig, partiell und unter Beachtung höchsten Gesundheitsschutzes. Dabei gibt es allerdings keine einfachen Einheitslösungen, wie das Beispiel Schule zeigt. Nur jüngere Jahrgänge, verkleinerte Klassen, Mindestabstand und Schutzausrüstungen empfiehlt Leopoldina zur Wiedereröffnung. Wie das mit dem vorhandenen Personal und angesichts des Zeitdrucks in den Abschlussklassen gehen soll, fragen Praktiker zu Recht. Fast alle Lehrervertreter von Philologenverband bis GEW sind sich da einig wie selten. Und das ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf viele Debatten, die der Politik ab Mittwoch ins Haus stehen. Bisher haben Merkel & Co. in Sachen Corona vieles richtig gemacht. Treiben lassen dürfen sie sich aber auch jetzt noch nicht.

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