(Registrieren)

Piraten Niedersachsen mahnen zum Schutz der Grundrechte auch in Coronazeiten

Geschrieben am 13-04-2020

Hannover, Heidelberg (ots) - Die Anwältin Beate Bahner aus Heidelberg hatte am 08.04. Eil-Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung beim Bundesverfassungsgericht gestellt. Ziel war die Aussetzung aller die Grundrechte einschränkenden Corona-Regelungen der Bundesländer [1]. Durch die Staatsanwaltschaft Heidelberg und das Polizeipräsidium Mannheim wurde daraufhin ihre Webseite [2] stillgelegt [3], weil ihr dort verlinkter Antrag beinhaltete, am 11.04. an Demonstrationen gegen die Einschränkung von Grundrechten teilnehmen zu dürfen. Daher wird gegen sie wegen Aufrufs zu einer Straftat ermittelt [4].

"Es ist ein unglaublicher Eingriff in die anwaltlichen Rechte, nicht über die im eigenen Namen getätigte Arbeit öffentlich berichten zu dürfen. Auch wenn dies nur kurzzeitig der Fall ist, so wirft es doch einen dunklen Schatten auf das Grundrechtsbewusstsein der Staatsgewalt. Denn es handelt sich bei dem Vorwurf schlimmstenfalls um eine minderschwere Tat, die einen derartigen Eingriff in die Grundrechte in keinster Weise rechtfertigt [5]. Allein das Ansinnen der Ermittlungsbehörden in diesem Fall auf Löschung der Seite lässt an deren rechtsstaatlicher Einstellung zweifeln", erklärt Thomas Ganskow, Vorsitzender der Piraten Niedersachsen. "Ganz unabhängig vom Inhalt dieses zwischenzeitlich abgelehnten Antrags [6] und der Person Frau Bahner an sich, es darf doch nicht sein, dass jemand mundtot gemacht wird, nur weil dessen Ansichten den Regierenden missfallen. Das wenigste wäre gewesen, sie dazu aufzufordern, die entsprechenden Inhalte binnen einer angemessenen Zeit zu entfernen. Aber so etwas ist nicht vorgesehen, nur die Provider werden zu Gehilfen der Behörden gemacht. Damit sind wir offenbar längst über die Anfänge von Zensur der übelsten Sorte hinaus, wie wir sie mit der Schaffung des NetzDG bereits vorausgesagt haben [7]."

Der Anwältin wird vorgeworfen, bundesweit zu Kundgebungen aufgerufen zu haben, die nach den Corona-Regeln der meisten Bundesländer (bis auf Bremen) [8] weitestgehend [9] untersagt sind.

"Auch wenn klar ist, dass diese Zeilen Teil des Antrags waren, so muss man doch die Frage stellen, warum diese Regelung überhaupt existiert. Denn nach wie vor gilt dieses generelle Demonstrationsverbot nicht bundesweit und ist ohnehin nicht zu rechtfertigen. Mit den entsprechenden Auflagen, können selbst dann, wie vor kurzem in Lüneburg, Demonstrationen stattfinden [10]", erklärt Ullrich Slusarzcyk, 2. Stellvertretender Vorsitzender der Piraten Niedersachsen. "Hier drängt sich also der Verdacht auf, dass es nicht um die Demonstration an sich, sondern um deren Inhalt ging, der nicht gefallen hat. Und das darf es nicht geben, Meinungsfreiheit muss auch in Zeiten von Corona gelten. Zumal selbst die Polizei sagt, dass die Teilnahme an einer Demonstration nicht einmal zwingend eine Straftat sein muss."

Quellen:

[1] https://drive.google.com/file/d/1HZ4NEMnYlUNLuNillHRUxWlRiysrdabo/view

[2] http://beatebahner.de/

[3] http://ots.de/gcDhsi

[4] https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/14915/4567699

[5] https://dejure.org/gesetze/VersG/26.html

[6] http://ots.de/p1Z1HT

[7] http://ots.de/CGqhQN

[8] https://bit.ly/34FunTz

[9] http://ots.de/USHRVP

[10] http://ots.de/1HcmVX

Pressekontakt:

Piratenpartei Niedersachsen
Thomas Ganskow
Haltenhoffstr. 50
30167 Hannover

Web: http://www.piraten-nds.de
Mail: vorstand@piraten-nds.de
Tel. 0511-64692599

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/76876/4569996
OTS: Piratenpartei Deutschland

Original-Content von: Piratenpartei Deutschland, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

728887

weitere Artikel:
  • AfD-Bundestagsfraktion fordert Obduktion von Corona-Toten / Bundesregierung muss durch Rechtsverordnung Klarheit schaffen Berlin (ots) - Die AfD-Bundestagsfraktion fordert, möglichst viele Obduktionen von Verstorbenen, bei denen COVID-19 nachgewiesen wurde, durchzuführen. Denn nur auf dem Wege der sogenannten inneren Leichenschau ließe sich feststellen, ob jemand zwar an Corona erkrankt, die Todesursache aber unter Umständen eine andere gewesen sei, so die Begründung. Nur dadurch ließen sich die Fallzahlen sicher ermitteln. Zudem böten Obduktionen die Möglichkeit, mehr über die Erkrankung zu erfahren und Therapieoptionen zu entwickeln. Prof. Dr. med. Axel Gehrke, mehr...

  • Corona-Krise: Berliner Verfassungsschutz warnt vor möglichen rechtsextremistischen Anschlägen Berlin (ots) - Der Berliner Verfassungsschutz warnt vor möglichen Anschlägen einzelner Rechtsextremisten im Zuge der Corona Krise. Das geht nach Informationen des RBB-Inforadios aus einer knapp 30-seitigen Analyse hervor, in der der Verfassungsschutz die Auswirkungen der Corona Krise auf Extremisten untersucht. Darin heißt es mit Blick auf die rechtsextremistische und die Reichsbürgerszene, diese verfolge ideologisch das Ziel, das bestehende politische System mit einem Umsturz zum Beispiel an einem "Tag X" zu beseitigen. Nach Einschätzung mehr...

  • Pressestimme zu Flüchtlingen im Mittelmeer Frankfurt (ots) - Die Frankfurter Rundschau schreibt zur Lage der Flüchtlinge im Mittelmeer: Deutschland, Europa, ja praktisch die ganze Welt lebt derzeit im Zustand der Isolation und der kollektiven Angst vor einer Bedrohung. Hätte es nicht sein können, dass das Gefühl von Solidarität in der Krise uns empfänglicher macht für diejenigen, die auf Solidarität noch viel dringender angewiesen sind? Die Wirklichkeit sieht so aus, dass Hunderte Geflüchtete auf dem Mittelmeer dümpeln. Aber die deutsche und die europäische Politik setzt das fort, mehr...

  • Lockerungen in der Corona-Krise - Die Politik muss einen Ausweg zeigen Straubing (ots) - Bund und Länder müssen der Bevölkerung einen Ausweg zeigen. Er wird wohl in schrittweisen Lockerungen bestehen. Das machten am Wochenende jedenfalls Äußerungen verschiedener Ministerpräsidenten deutlich. Leider wurde dabei, beispielsweise an den unterschiedlichen Einschätzungen aus Nordrhein-Westfalen und Bayern, auch ersichtlich, dass die alten Verhaltensmuster wegen Corona nicht verschwunden sind. Streit über den richtigen Weg scheint nicht ausgeschlossen. Er würde aber vieles vom dem einreißen, was zuletzt an Vertrauen und mehr...

  • NRW-Kommunalministerin Scharrenbach: Bund muss Rettungsschirm auch für Kommunen öffnen Bielefeld (ots) - Bielefeld. NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU) fordert, dass der Bund seinen Corona-Rettungsschirm auch für kommunale Unternehmen öffnet. Im Gespräch mit der in Bielefeld erscheinenden "Neuen Westfälischen" (Dienstagausgabe) sagt die Ministerin, bislang könnten nur privatwirtschaftliche Unternehmen von den günstigen Kreditbedingungen des Bundeshilfsprogramms profitieren. Damit seien die öffentliche Unternehmen zurzeit de facto schlechter gestellt als private, sagte die Ministerin der Zeitung. "Wir fordern deshalb mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht