(Registrieren)

Corona-Maßnahmen in Afrika: "Wer zu Hause bleibt, verhungert!" (FOTO)

Geschrieben am 05-04-2020

Johannesburg/Nairobi/Abuja/Porto-Novo (ots) - In den Armenvierteln Afrikas drohen die Maßnahmen gegen das Coronavirus zur tödlichen Falle zu werden. Nach Angaben der Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer sind vor allem die Ausgangssperren, die zum Teil mit massiver Gewalt umgesetzt werden, lebensbedrohlich für den ärmsten Teil der Bevölkerung. Allein in den Ländern südlich der Sahara leben 413 Millionen Menschen in extremer Armut - mehr als die Hälfte aller Armen weltweit. "Die allermeisten leben von der Hand in den Mund. Wenn sie nicht verhungern wollen, müssen sie rausgehen, um Geld zu verdienen. Ihnen bleibt nur die Wahl: am Corona-Virus oder am Hunger zu sterben", sagt Salimane Issifou, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Benin.

Zwar würden die meisten Regierungen versuchen, die Armen zu unterstützen, aber das seien Tropfen auf den heißen Stein. In Nigeria zum Beispiel will die Regierung einer Million notleidenden Menschen mit finanziellen Zuschüssen helfen und insgesamt 70.000 Tonnen Getreide verteilen. "Aber in einem Land mit 200 Millionen Einwohnern ist das völlig unzureichend. Wirtschaftliche Not und Hunger werden massiv ansteigen. Das wird auch zur Folge haben, dass Familien zerbrechen und Kinder alleine zurückbleiben", sagt Ezeigwe Chinweuba, der Sprecher der SOS-Kinderdörfer in Nigeria. Ähnlich katastrophale Folgen könnten die Ausgangsperren in Südafrika haben: Die Regierung plane, Bedürftige zu unterstützen, indem sie Straßenverkäufern erlaube, ihre Geschäfte wiederaufzunehmen. "Aber den zahllosen Menschen, die sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser halten, ist damit nicht geholfen. Für sie gibt es keine Chance", sagt Patrick Kulati, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Südafrika.

Gleichzeitig steige auf dem Kontinent die Sorge, dass sich das Virus deutlich stärker ausbreiten könnte als anderswo - und Millionen Menschen das Leben kosten könnte. Denn neben den Ausgangssperren, sei auch die Umsetzung der anderen Maßnahmen völlig unrealistisch:

Händewaschen und Hygiene

Allein in Afrika südlich der Sahara haben 565 Millionen Menschen keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen, 330 Millionen kein sauberes Wasser. Walter Odhiambo, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Kenia, sagt: "Die Leute in den Slums sind sich einig: "Wenn ich mich zwischen Brot oder Seife entscheiden muss, nehme ich sicher das Brot!"

Kontaktverbote

Soziale Isolierung sei nicht möglich, wenn die Menschen in überfüllten Slums leben, wie zum Beispiel in Kibala in Kenia, wo 500.000 Menschen wohnen, oder in den Townships von Südafrika. "Überall hier ist es eng und voll. Große Familien teilen sich ein Zimmer. Die Menschen sind frustriert und aufgewühlt, weil sie sich nicht schützen können", sagt Patrick Kulati, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Südafrika.

Um eine humanitäre Katastrophe noch abwenden zu können, appellieren die SOS-Kinderdörfer an die internationale Solidarität: "Nur, wenn wir alle gemeinsam Afrika finanziell und materiell unterstützen, können wir das Schlimmste verhindern! Und nur dann werden wir das Virus dauerhaft besiegen!"

Spendenkonto:

SOS-Kinderdörfer weltweit

IBAN DE22 4306 0967 2222 2000 00

Stichwort: "Coronahilfe weltweit"

Pressekontakt:

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Boris Breyer
Stellvertretender Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-287
E-Mail: boris.breyer@sos-kd.org http://www.sos-kinderdoerfer.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/1658/4564635
OTS: SOS-Kinderdörfer weltweit

Original-Content von: SOS-Kinderdörfer weltweit, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

728023

weitere Artikel:
  • Ohoven: Mittelstand begrüßt Einlenken Brüssels bei 100 Prozent Staatshaftung für Corona-Hilfskredite Berlin (ots) - Zum Einlenken Brüssels bei der 100 Prozent Staatshaftung für Corona-Hilfskredite erklärt Mittelstandspräsident Mario Ohoven: "Der Mittelstand begrüßt es, dass Brüssel den Weg freigemacht hat für eine 100-prozentige Staatshaftung bei Corona-Rettungskrediten der KfW. Damit haben Banken keine Ausrede mehr, mittelständischen Unternehmen dringend benötigte Kredite zu verweigern. Das ist nicht zuletzt ein Erfolg des BVMW, der sich nachdrücklich in Berlin und Brüssel für eine Erhöhung der Staatsgarantie von 80 auf 100 Prozent stark gemacht mehr...

  • Medikamenten-Zulassungsbehörde PEI fordert von Unis schnellere Suche nach Antikörper-Therapie gegen Corona Osnabrück (ots) - PEI-Präsident Cichutek: "Hier braucht es mehr Tempo" - Nutzen von Antikörpern "noch offen" - Versprechen von Impfstoff bis Ende des Jahres "unseriös" Osnabrück. Deutschlands Medikamentenzulassungsbehörde Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat die Universitäten aufgefordert, schneller nach einer Antikörper-Therapie gegen das Coronavirus zu suchen. "Hier braucht es mehr Tempo, damit wir ein Antikörper-Therapeutikum bereithaben, sollte die Pandemie noch dramatischere Ausmaße annehmen", sagte PEI-Präsident Klaus Cichutek im Interview mehr...

  • Piraten verurteilen niedersächsischen Datenschutz in Corona-Zeiten als Trauerspiel Hannover (ots) - Wie am 03.04.bekannt wurde, plant die Landesregierung das durch die Datenschutzbeauftragte Barbara Thiel erlassene Verbot der Weitergabe von Daten Coronainfizierter an die Polizei [1] unter Rückgriff auf das Polizeigesetz in Verbindung mit dem Seuchenschutzgesetz zu umgehen. Über die Zentralen Polizeidirektionen sollen einzelne Polizeidieststellen die Daten Infizierter bekommen. [2] "Was sich hier gerade abspielt, ist ein Trauerspiel in mehreren Akten. Hier zeigt sich einmal mehr, dass die Möglichkeiten des Datenschutzes in mehr...

  • Jörg Meuthen: Keine Corona-Bonds! Schützt die deutschen Steuerzahler, stärkt kleine und mittlere Unternehmen! Berlin (ots) - AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen warnt vor Corona-Bonds: "Eine EU-weite gemeinsame Verschuldung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie muss unbedingt verhindert werden. Corona-Bonds sind deshalb genauso abzulehnen wie Euro-Bonds. Weder Corona noch der Euro rechtfertigen, dass die deutschen Steuerzahler für die Schulden der ganzen EU zur Ader gelassen werden. Auch eine Verstaatlichung von Unternehmen, wie sie Wirtschaftsminister Altmaier ins Gespräch gebracht hat und wie Italien sie bereits mit der Fluggesellschaft Alitalia praktiziert, mehr...

  • Theologe Hahne fordert: "Macht Ostern die Kirchen auf" Osnabrück (ots) - Bestseller-Autor plädiert für Abstand statt Leerstand - Kirchenrechtler Heinig hält Einschränkungen für vertretbar Osnabrück. Der Bestseller-Autor und Theologe Peter Hahne fordert, trotz der Corona-Pandemie Karfreitag und Ostern die Kirchen zu öffnen. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte der Publizist: "Getränkemärkte haben auf, das Gotteshaus nicht. Wem wollen Sie das erklären?" Eine solche Öffnung ließe sich mit einfachen Mitteln sicher gestalten. "Mit Abstand, wie im Supermarkt", erklärte Hahne. Auch der Bundestag habe mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht