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Deutsche Umwelthilfe und Runder Tisch Reparatur fordern europäische Ökodesign-Standards für Smartphones

Geschrieben am 19-02-2020

Berlin (ots) - Branche der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)
lässt Schrottberge wachsen - Immer kürzere Nutzungszyklen und steigende
Ressourcenverbräuche - Deutsche Umwelthilfe fordert verbindliche
Mindeststandards zum Ökodesign von Smartphones - Europäische Kommission muss
Smartphones in den Arbeitsplan der Ökodesign-Richtlinie aufnehmen

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Verein Runder Tisch Reparatur fordern von
der EU-Kommission die Festlegung europaweiter Regelungen für langlebige und
reparierbare Smartphones. Aufgrund fehlender, nicht zugänglicher oder zu teurer
Ersatzteile werden kaputte Smartphones häufig ersetzt und nicht repariert -
trotz ihrer massiven ökologischen und sozialen Auswirkungen. Die EU-Kommission
muss diese Entwicklung stoppen und die Bedingungen für Reparaturen verbessern,
indem Ökodesignvorgaben für Smartphones verbindlich festlegt werden. Hierzu
unterstützt die DUH die vom Runden Tisch Reparatur gemeinsam mit vielen Partnern
initiierte Petition #Longlivemyphone (http://repair.eu/smartphones/).

"Die EU-Kommission hat mit dem für Anfang März angekündigten Aktionsplan zur
Kreislaufwirtschaft die historische Chance, die Erarbeitung verbindlicher
Ökodesignstandards für Smartphones als besonders wichtige Maßnahme festzulegen.
Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Geräte künftig leichter
reparierbar, langlebiger und umweltfreundlicher werden. Es ist nicht länger
hinnehmbar, dass nach gerade einmal zwei Jahren Nutzungszeit Smartphones zu den
12 Millionen Tonnen Elektroschrott hinzukommen, die jedes Jahr in Europa als
Abfall anfallen. Mindeststandards zum Ökodesign von Smartphones sind längst
überfällig", sagt die Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.

Gemeinsam mit der DUH, weiteren Partnern aus Deutschland und Europa hat der
Runde Tisch Reparatur die Petition #Longlivemyphone
(http://repair.eu/smartphones/) ins Leben gerufen. "Smartphone-Hersteller tun
bislang kaum etwas, um ihre Produkte reparaturfähig und langlebig zu machen. Wir
wollen der EU-Kommission zeigen, dass es so nicht mehr weitergehen kann.
Anstatt, wie in den letzten Jahren, vor den Interessen der Industrie
einzuknicken, muss die EU sich endlich um die Ressourcenverschwendung kümmern,
die durch schlecht reparierbare Elektronik entsteht", so Franz Streibl, Vorstand
des Runden Tisch Reparatur.

Smartphones müssen bereits reparierbar designt werden, damit sich beispielsweise
ein gebrochenes Display oder ein schwacher Akku einfach austauschen lassen. Der
Zugang zu Ersatzteilen, Reparaturinformationen und langfristigen
Sicherheitsupdates muss für alle Werkstätten und Verbraucher verfügbar sein. 6,7
Smartphones gehen in der EU pro Sekunde über die Ladentheke. Für die Umwelt ist
entscheidend, dass sie eine möglichst lange Lebensdauer haben.

Die jährlichen Klimaauswirkungen des europäischen Bestands von über 600
Millionen Smartphones belaufen sich auf mehr als 14 Millionen Tonnen
CO2-Äquivalente - mehr als die jährlichen CO2-Emissionen Lettlands. Aufgrund
energieintensiver Prozesse und der benötigten seltenen Metalle entstehen etwa 70
Prozent der direkten Klimaauswirkungen von Smartphones bereits bei der
Herstellung. Deshalb wirkt sich deren kurze Nutzungsdauer von durchschnittlich
nur zwei bis drei Jahren besonders negativ auf die Umweltbilanz aus. Andere
elektronische und IKT-Geräte werden im Schnitt deutlich länger genutzt.

Die Petition #Longlivemyphone (http://repair.eu/smartphones/) läuft noch bis
Anfang März. Dann will die EU-Kommission ihren neuen Aktionsplan
Kreislaufwirtschaft präsentieren. "Wir sind überzeugt, dass Europa der beste Ort
ist, um ein echtes universelles Recht auf Reparatur zu verwirklichen und andere
Regionen der Welt zu ähnlichen Maßnahmen zu inspirieren", erklärt Chloé
Mikolajczak, Koordinatorin der Kampagne "Right to Repair Europe", die die
Petition #Longlivemyphone (http://repair.eu/smartphones/) ins Leben gerufen hat.

Hintergrund:

EU-Ökodesign

Die Ökodesign-Richtlinien haben sich bisher weitgehend darauf konzentriert, die
Energieeffizienz von Produkten in der Nutzungsphase zu verbessern, d.h. ihren
Energieverbrauch zu reduzieren. Im vergangenen Jahr wurden jedoch erstmals auch
Kriterien für die Reparierbarkeit von Haushaltsgeräten wie Fernseher,
Kühlschränke und Waschmaschinen in die Vorschriften aufgenommen. Es ist an der
Zeit, diesen Ansatz auf Smartphones und auch auf andere Produkte der
Unterhaltungselektronik wie Tablets und Computer auszuweiten.

Runder Tisch Reparatur

Der Runde Tisch Reparatur vereint seit 2015 Organisationen aus den Bereichen
Handwerk, Umwelt- und Verbraucherschutz, Wissenschaft, Beratung und
ehrenamtlicher Reparatur. Der Verein setzt sich gemeinsam mit seinen Partnern
auf nationaler und europäischer Ebene für ein universelles Recht auf Reparatur
ein, das unter anderem reparaturfreundliches Produktdesign und Zugang zu
Ersatzteilen umfasst.

Deutsche Umwelthilfe

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ist ein anerkannter Umwelt- und
Verbraucherschutzverband, der sich seit 1975 aktiv für den Erhalt unserer
natürlichen Lebensgrundlagen und die Belange von Verbrauchern einsetzt. Im
Bereich Kreislaufwirtschaft setzt sich die DUH für Abfallvermeidung, einen
verantwortlichen Konsum und eine nachhaltige Wirtschaftsweise ein.

Links:

Petition #Longlivemyphone: http://repair.eu/smartphones/

Weitere Informationen zur Petition auf Deutsch:
https://repair.eu/de/news/fuer-reparierbare-smartphones-in-europa/

Hintergrundinformationen zum Ökodesign von Produkten:
https://www.duh.de/themen/verbraucher/haushalt-garten-elektronik/oekodesign/

Sammlung von Althandys: www.handysfuerdieumwelt.de

Runder Tisch Reparatur: www.runder-tisch-reparatur.de

Kontakt:

Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin Deutsche Umwelthilfe e.V.

0170 7686923, metz@duh.de (mailto:metz@duh.de)

Philipp Sommer, Stellvertretender Leiter Kreislaufwirtschaft Deutsche
Umwelthilfe e.V.

030 2400867-462, sommer@duh.de (mailto:sommer@duh.de)

Katrin Meyer, Koordinatorin Runder Tisch Reparatur e.V.

0151 1788 9535, katrin.meyer@runder-tisch-reparatur.de
(mailto:katrin.meyer@runder-tisch-reparatur.de)

DUH-Pressestelle:

Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann, Thomas Grafe

030 2400867-20, presse@duh.de (mailto:presse@duh.de)

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe,
www.instagram.com/umwelthilfe

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch@duh.de

DUH-Pressestelle:
Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann, Thomas Grafe
030 2400867-20, presse@duh.de
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Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/22521/4524081
OTS: Deutsche Umwelthilfe e.V.

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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