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neues deutschland: Kommentar über den Rückzug 
Annegret Kramp-Karrenbauers

Geschrieben am 10-02-2020

Berlin (ots) - Offensive ist der bevorzugte Stil Annegret Kramp-Karrenbauers,
Entscheidungsfreude generell eine wichtige Führungseigenschaft. Doch auch wenn
die Parteichefin die Entscheidung beherzt fällte: Ihr angekündigter Rückzug von
der CDU-Spitze und erst recht ihr Verzicht auf eine Kanzlerkandidatur sind
goldrichtig. Denn Entschlossenheit ist nicht alles. Nur wenige Wochen nach der
Vertrauensfrage, die sie vor einem CDU-Parteitag stellte, hat die Vorsitzende
keinen Deut an Vertrauen hinzugewonnen. In ihrer Partei offenbar nicht, doch
erst recht nicht bei den Menschen außerhalb der CDU. Das zu erkennen und
rechtzeitig die Konsequenzen zu ziehen, ist ihr zugute zu halten. Sonst nichts.
Das Dilemma der Thüringer Christdemokraten ist symptomatisch für das Dilemma der
Partei insgesamt - zwischen dem Anspruch einer Volkspartei und der zunehmenden
Verunsicherung, die das Volk im Angesicht ihrer Politik erfasst. Zwischen
antikommunistischen Scheuklappen und rechtskonservativer Offenheit nach rechts,
zwischen Westtradition und Unverständnis für den Osten, zwischen dem
Sprachgebrauch der Moderne und dem praktischen Kleben an traditionellem
Familien-, Religions- und Heimatbegriff ist Kramp-Karrenbauer mit großer Geste
zur Parteierneuerung gestartet und hatte nur uralte Losungen zu bieten. Sie habe
kein Durchsetzungsvermögen, hielt man ihr nach dem Einknicken gegenüber der
Thüringer CDU vor. Mag sein. Was schwerer wiegt: Sie hat keinen Plan. Und die
Aussichten für die CDU werden nicht besser.

Pressekontakt:

neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/59019/4516809
OTS: neues deutschland

Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell


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