(Registrieren)

Freiberuflichkeit und Selbstverwaltung als Erfolgsgaranten / Neujahrsempfang der Zahnärzteschaft in der Parlamentarischen Gesellschaft

Geschrieben am 28-01-2020

Berlin (ots) - Anlässlich des Neujahrsempfangs der Zahnärzteschaft hat der
Vorsitzende des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV),
Dr. Wolfgang Eßer, die Bedeutung von Freiberuflichkeit und Selbstverwaltung für
das Gesundheitssystem in Deutschland betont. Diese Werte seien tragende Pfeiler
der flächendeckenden, wohnortnahen und qualitativ hochwertigen Versorgung. Sie
zu stärken und zu verteidigen sei eine der wichtigsten Aufgaben von Politik und
Vertragszahnärzteschaft.

"Es darf uns nicht gleichgültig sein, wer die zahnärztliche und ärztliche
Versorgung leistet", sagte Eßer mit Blick auf die weiter fortschreitende
Kommerzialisierung eines eigentlich gemeinwohlorientierten Gesundheitssystems,
etwa durch rein zahnärztliche Medizinische Versorgungszentren unter Kontrolle
von Fremdinvestoren (I-MVZ). "Im Gesundheitswesen spielt Vertrauen eine zentrale
Rolle. Das Vertrauensverhältnis zwischen Patienten und freiberuflich tätigen,
weisungsunabhängigen Zahnärzten ist daher einer der Erfolgsgaranten dieses
Systems." Gehe dieses Vertrauen durch Renditevorgaben verloren, dann wären die
Auswirkungen auf die freiberufliche Berufsausübung und die am Patientenwohl
orientierte Versorgung unabsehbar. "Deshalb werbe ich dafür, dass wir zur
Sicherstellung und Gestaltung der Versorgung mit der Politik im Dialog bleiben.
Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, unser freiberufliches und
selbstverwaltetes Gesundheitssystem zu verteidigen, zu stärken und für Patienten
und bewährte Praxisformen zukunftsfest zu machen."

Das Jahr 2019 habe eine Vielzahl echter Versorgungsverbesserungen für Patienten
und Praxen gebracht. Beispielhaft nannte Eßer die Erhöhung der Festzuschüsse,
die im Oktober in Kraft treten, die Mehrkostenregelung für mehr Transparenz in
der kieferorthopädischen Versorgung sowie die Abschaffung der Degression.
"Allein diese Entscheidung hat uns dem gemeinsamen Ziel gleichwertiger
Lebensverhältnisse etwas nähergebracht." Erfreulich sei auch, dass es gelungen
sei, für vulnerablen Gruppen wie Pflegebedürftige, Menschen mit einer
Beeinträchtigung und Kleinkinder Versorgungslücken zu schließen und die
zahnärztliche Prävention auszubauen.

Auch beim Thema Digitalisierung gehe es voran: "In einigen KZVen sind mehr als
95 Prozent der Zahnarztpraxen an die Telematikinfrastrukur angeschlossen. Wir
sind also auf der Zielgeraden." Mit Hochdruck werde zudem an der Realisierung
nutzenstiftender Anwendungen für die zahnärztliche Versorgung gearbeitet. So sei
kürzlich mit dem GKV-Spitzenverband der Vertrag zum papierlosen Antrags- und
Genehmigungsverfahren unterschrieben worden. "Das elektronische Verfahren für
antrags- und genehmigungspflichtige Leistungen - Stichwort Zahnersatz - ist
zentraler Baustein unserer Digitalisierungsstrategie. Damit verbundene
Verbesserungen werden eine deutliche Bürokratiereduktion für Praxen und mehr
Transparenz für Versicherte mit sich bringen", kündigte Eßer an. Ebenso habe die
Finanzierung zur Einführung eines sicheren Kommunikationsnetzes (KOM-LE) mit den
Kassen vereinbart werden können.

Eßer appellierte erneut eindringlich an den Gesetzgeber, klare Regelungen zur
Haftung in Bezug auf Datensicherheit und Datenschutz zu schaffen: "So eindeutig
wie unsere Verantwortung für diese wichtigen Aspekte der Digitalisierung in der
Praxis ist, so klar muss geregelt werden, dass diese Verantwortung nur bis zum
Konnektor für die TI gelten kann - und nicht darüber hinaus."

Pressekontakt:

Kai Fortelka
Tel: 030 28 01 79 27
E-Mail: presse@kzbv.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/12264/4505084
OTS: Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung

Original-Content von: Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

719243

weitere Artikel:
  • Kommentar / Ende der Cent-Münzen geht nur europaweit = Von Georg Winters Düsseldorf (ots) - Nicht dass die Idee, man möge die kleinen Münzen in Europa abschaffen, neu wäre. Etliche Politiker-Generationen haben sich schon an ihr abgearbeitet. Jetzt will Ursula von der Leyen mit der EU-Kommission offenbar einen neuen Anlauf nehmen. Die Befürworter haben ökonomisch gute Argumente auf ihrer Seite. Viele Menschen zahlen lieber mit Karte, per Paypal oder Apple Pay als mit dem guten alten Bargeld. Die Prägung der Münzen verschlingt mehr Geld, als die Münzen nachher wert sind. Und es gibt in Europa schon mehrere mehr...

  • Kommentar / Keine alternative Energiequelle auslassen = Von Kirsten Bialdiga Düsseldorf (ots) - Für Nordrhein-Westfalen ist die Energiewende eine noch größere Herausforderung als für die meisten anderen Bundesländer. Jahrhundertelang war Kohle die mit Abstand wichtigste Energiequelle. Diese Epoche endet spätestens 2038, wenn der Ausstieg aus der Braunkohle wie beschlossen kommt. Auf der Suche nach Ersatz für die Kohle durch erneuerbare Energien muss auch Geothermie in Erwägung gezogen werden. Für die Nutzung der Erdwärme spricht einiges: Sie ist emissionsarm, hat hohe Wirkungsgrade und steht immer zur Verfügung mehr...

  • Kommentar zu Trumps Nahost-Plan Stuttgart (ots) - Um des eigenen Vorteils willen riskiert Trump eine Menge. Nicht nur in der Region Israel, sondern sehr weit darüber hinaus. Dass die USA entgegen dem Völkerrecht und entgegen der Mehrheitsmeinung bei den Vereinten Nationen anerkennen, wie Israel seine Macht und Einflusssphäre per Besatzung ausdehnt, können andere Besatzermächte mit Wonne ins Feld führen, wenn es ihnen denn passt: Russland auf der Krim, die Türkei in Nordzypern oder Syrien, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Zudem hat die israelische Siedlungspolitik mehr...

  • Trumps Plan für Nahost: Vielleicht nur Ablenkung / Kommentar von Annemarie Rösch Freiburg (ots) - Die Tatsache, dass Israels Premier an Trumps Seite stand, als er den Plan verkündete, wird das Misstrauen der Palästinenser bestärken. So leicht lässt sich ein verfahrener Konflikt nicht entschärfen. Dazu braucht es Fingerspitzengefühl und Geduld. Doch womöglich wollte Trump auch nur Netanjahu vor der Abstimmung in Israel Wahlkampfhilfe leisten. Oder von seinem Impeachment-Verfahren ablenken. http://mehr.bz/khs23p Pressekontakt: Badische Zeitung Schlussredaktion Badische Zeitung Telefon: 0761/496-0 kontakt.redaktion@badische-zeitung.de mehr...

  • Deutscher in Wuhan appelliert an Bundesregierung, Evakuierungsflugzeug zu schicken Düsseldorf (ots) - Ein 19-jähriger Deutscher, der in Wuhan wegen der Krise um das Coronavirus festsitzt, hat an die Bundesregierung appelliert, möglichst rasch ein Evakuierungsflugzeug in die chinesische Stadt zu schicken. "Ich will hier endlich raus und hoffe auf die Hilfe der Bundesregierung", sagte Batuhan-Yilmaz Ay der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch). "Meine Eltern und Freunde machen sich große Sorgen, auch ich habe etwas Angst." Der Sprachstudent, der im nordrhein-westfälischen Moers geboren und aufgewachsen ist, lebt mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht