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Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ zur aktuellen Lage in Nahost

Geschrieben am 09-01-2020

Bonn (ots) - Der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax, Bischof
Dr. Heiner Wilmer SCJ (Hildesheim), erklärt zu den aktuellen Entwicklungen im
Nahen Osten:

"Die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten geben Anlass zu größter Besorgnis.
Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran haben sich vertieft; die
Eskalationsspirale droht in einen Krieg einzumünden. Sollte dieser nicht
vermieden werden, so werden nicht nur unzählige Menschen darunter zu leiden
haben, sondern die Länder der Region geraten noch tiefer als bislang schon in
den Abwärtsstrudel aus Hass, gesellschaftlicher Zerrüttung, Gewalt, Terror und
Verarmung. Ein Krieg zwischen den USA und dem Iran muss deshalb verhindert
werden. Alle Kräfte der Diplomatie müssen aufgeboten werden, um ein weiteres
großes Blutvergießen im geschundenen Nahen Osten zu vermeiden. Die beiden
Streitparteien sind hier in erster Linie gefordert. Aber auch die anderen
Akteure auf der Weltbühne - auch die Europäische Union - sind aufgerufen, zu
tun, was immer getan werden kann, damit den Menschen nicht ein weiterer Krieg
aufgebürdet wird.

Niemand sollte sich über den Charakter des iranischen Regimes täuschen: In
seinem Bestreben, eine Vormachtstellung im Nahen Osten zu erringen und die
Schiiten im konfessionellen Konflikt mit den Sunniten obsiegen zu lassen,
überzieht der Iran die Länder der Region mit den Gewalttaten ihm nahestehender
Gruppen und Milizen. Der Iran in seiner jetzigen Verfassung missachtet die
Menschenrechte und ist ein Hindernis auf dem Weg zu einem gerechten Frieden auch
in seinen Nachbarländern.

Die aktuelle Kriegsgefahr geht aber ebenso von den USA aus. Ihre Nahost-Politik
wirkt seit Jahren konzeptionslos und unberechenbar. Auch trägt die Verachtung
des derzeitigen Präsidenten gegenüber zwischenstaatlicher Kooperation und
multilateralen Strukturen zur Zersetzung der internationalen Ordnung bei. Dies
wirkt sich notwendigerweise auch auf die Möglichkeiten der Streitschlichtung und
der Friedenssicherung aus. Nicht zufällig ist die neue Runde der Spannungen
zwischen den USA und dem Iran durch den Austritt der USA aus dem von zahlreichen
internationalen Mächten geschlossenen Abkommen zur Verhinderung beziehungsweise
Verlangsamung des iranischen Nuklearprogramms eingeläutet worden.

Gerade in der jetzigen Situation bitte ich die Katholikinnen und Katholiken in
Deutschland um ihr leidenschaftliches Gebet für den Frieden. Pax et Bonum!"

Pressekontakt:

Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz
Pressestelle/Öffentlichkeitsarbeit
Kaiserstraße 161
53113 Bonn
Postanschrift
Postfach 29 62
53019 Bonn
Tel: 0228/103-214
Fax: 0228/103-254
E-Mail: pressestelle@dbk.de
Home: www.dbk.de

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OTS: Deutsche Bischofskonferenz

Original-Content von: Deutsche Bischofskonferenz, übermittelt durch news aktuell


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