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Verheerend / Kommentar von Friedrich Roeingh zum Umgang mit Muslimen

Geschrieben am 05-01-2020

Mainz (ots) - Er ist nur eine politische Randnotiz des vergangenen Wochenendes:
Der Rückzug eines muslimischen CSU-Kandidaten von einer Bürgermeister-Kandidatur
im bayerischen Schwaben. Und doch ist der Fall symptomatisch für den Umgang mit
Muslimen in unserer Gesellschaft. Ein Umgang der überall dort, wo sich Lager
bilden, undifferenziert geführt wird. Während sich das Lager der Idealisten
weigert, die Gefahren einer Ausbreitung des politischen Islam zu erkennen,
brandmarkt das Lager der Ausgrenzer und Rassisten alle Muslime. Und im
schwäbischen Wallerstein nimmt die Volkspartei CSU das C im Parteinamen offenbar
ernster als den Verfassungsgrundsatz der Religionsfreiheit. Dann tritt der
Ortsverband der CSU lieber mit gar keinem Kandidaten bei der Bürgermeisterwahl
an. Das ist ein verheerendes Signal über die Region hinaus. Weil die Integration
von Muslimen in die freiheitliche und aufgeklärte Gesellschaft nur mit einer
Doppelstrategie gelingen kann: einer Strategie des Grenzenaufzeigens gegenüber
einer politisierten Religionsausübung, die den Koran über die Gesetze stellt
oder in der das Patriarchat die Gleichberechtigung der Geschlechter mit Füßen
tritt. Zugleich braucht es Erfolgsgeschichten, die Muslimen in Deutschland
beweisen, dass sie nicht nur als Gemüsehändler geschätzt werden, sondern
selbstverständlich auch gesellschaftliche und politische Verantwortung
übernehmen können. Kaum irgendwo zeigt sich die ungute deutsche Tradition,
Zuwanderer als nutzbare Dienstleister oder lästige Kostgänger zu betrachten, so
schonungslos wie beimVersagen der Volksparteien, Muslime zu fördern oder - noch
einfacher - ihren Weg gehen zu lassen.

Pressekontakt:

Allgemeine Zeitung Mainz
Zentraler Newsdesk
Telefon: 06131/485946
desk-zentral@vrm.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/65597/4484036
OTS: Allgemeine Zeitung Mainz

Original-Content von: Allgemeine Zeitung Mainz, übermittelt durch news aktuell


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