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Quo vadis, Internet? Tausende Nutzer geben Prognosen für das Jahr 2069 ab

Geschrieben am 25-11-2019

Potsdam (ots) - Wie wird das Internet im Jahr 2069 beschaffen sein? Heiße
Diskussionen darüber finden derzeit im kostenlosen Onlinekurs "Die Technologie,
die die Welt veränderte - 50 Jahre Internet" des Hasso-Plattner-Instituts (HPI)
statt. Gut 5.000 Nutzerinnen und Nutzer des Netzes der Netze nehmen derzeit
daran teil. Im offenen Diskussionsforum des Kurses auf der IT-Lernplattform
openHPI sind bereits hunderte von interessanten Prognosen und Visionen darüber
zu finden, welchen Entwicklungspfad das gerade ein halbes Jahrhundert alt
gewordene Internet in den kommenden 50 Jahren nehmen dürfte. Zugang bekommt, wer
sich online anmeldet unter https://open.hpi.de/courses/internetworking2019.

"Die außergewöhnlich hohe Diskutierfreudigkeit bei unserer Mitmach-Aktion hängt
mit der Vielzahl an kontroversen und polarisierenden Themen zusammen", stellt
Kursleiter und Institutsdirektor Prof. Christoph Meinel fest. Oft werde über das
so genannte Darknet debattiert, aber auch über Sicherheit und Datenschutz im
Netz. "Besonders umstritten ist, welche sozialen Folgen das ständige Onlinesein
für das menschliche Zusammensein hat, ob wir letztlich Treiber oder Getriebener
der digitalen Transformation sind", fasst Meinel zusammen.

Optimistische Voraussagen überwiegen

Nach dem Eindruck seines Teams überwiegen optimistische Sichtweisen, was die
Zukunft des Internets anbetrifft. "Nicht wenige Kursteilnehmer geben aber auch
ambivalente Stellungnahmen ab, also sowohl positive als auch negative", betont
der HPI-Direktor.

Hier die zukünftigen Entwicklungen, die nach seinen Angaben meist in positivem
Zusammenhang gesehen werden:

- Künstliche Intelligenz
- Roboter allgemein
- Befehlsausführung durch Gedankensteuerung
- "Beamen"
- Autonomes Fahren
- Implantieren von Geräten/"Cyborgs"
- Augmented und Virtual Reality

Überwiegend in negativer Form besprochen werden laut Meinel diese Trends im
Internet:

- Mangelnder Datenschutz
- Ungenügender Schutz der Privatsphäre
- Mögliche staatliche Überwachung
- Spaltung des Internets in verschiedene Bereiche

"Durchaus als Gefahr wird von vielen Kursteilnehmern eine mögliche Aufteilung
des Internets in jeweils einen Bereich für die Wissenschaft und für kommerzielle
Interessen gesehen, aber auch die Spaltung in einen sichtbaren und einen
unsichtbaren Teil", sagt Meinel.

Übrigens hat keiner der Kursteilnehmer angegeben, 1969 Zeitzeuge der Nachricht
gewesen zu sein, dass in Kalifornien erstmals zwei Computer miteinander vernetzt
wurden. "Viele unserer Diskutanten betonen, Ende der sechziger Jahre weder ein
Telefon noch einen Fernseher besessen zu haben. Mit dem Internet sind sie meist
erst in den achtziger und neunziger Jahren in Kontakt gekommen", berichtet der
Informatikprofessor. Ein einziger Nutzer habe mitgeteilt, bereits 1978 das erste
Mal online gewesen zu sein.

Viele "ältere Semester" werfen den Blick in die Internet-Zukunft

Unter den Kursteilnehmern, die ihre Visionen zum Internet im Jahr 2069 zur
Debatte stellen, seien viel mehr Ältere als sonst, sagt Meinel: "Normalerweise
sind auf unserer Plattform openHPI im Durchschnitt nur rund 25 Prozent der
Nutzer älter als 50 Jahre. Bei diesem Kurs zur Funktionsweise des Internets ist
es aber die Hälfte".

Im Vergleich zu den Vorgängerkursen zum gleichen Thema aus den Jahren 2014 und
2016 melde sich ein doppelt so hoher Anteil der Teilnehmenden im Forum zu Wort
und kommentiere das Geschehen - fast zehn Prozent. Und rund 58 Prozent der
Nutzerinnen und Nutzer haben den Diskussionsverlauf im Forum bislang passiv
verfolgt.

"Wir hoffen darauf, dass noch viele ihre Meinung dazu einbringen, wie das
Internet aussehen wird, wenn es 100 Jahre alt und damit doppelt so alt wie
jetzt", sagt der HPI-Direktor. Er setzt in seinem Massive Open Online Course
(MOOC) auf die Schwarm-Intelligenz Tausender. Einer, der sich schon per
Video-Botschaft geäußert hat, ist HPI-Fellow Vint Cerf (76), einer der
Miterfinder des Internets.

Prognosen gehen in Publikation des HPI ein

Zusammen mit anderen Wissenschaftlern seines Fachgebiets will Meinel den Verlauf
und das Ergebnis der Diskussionen in einer Publikation dokumentieren: "Darauf
dürfte die Welt in 50 Jahren dann wohl als historisches Dokument zurückblicken
und erkennen, wie nahe wir in unserer Vorausschau der Realität im Jahr 2069
gekommen oder wie fern wie ihr geblieben sind".

Einige Fakten zur IT-Lernplattform openHPI
Gestartet am 5. September 2012
Betreiber: Hasso-Plattner-Institut, Potsdam
Einzelne Nutzer: mehr als 209.000*
Kurseinschreibungen: gut 664.000*
Ausgestellte Leistungsnachweise: rund 69.000*
Archivierte Kurse fürs Selbststudium: rund 70*
Kurs-Sprachen: Deutsch, Englisch, Chinesisch
Webseite: https://open.hpi.de
*alle Angaben beziehen sich auf November 2019

Pressekontakt:
presse@hpi.de
Christiane Rosenbach, Tel. 0331 5509-119, christiane.rosenbach@hpi.de
und Friederike Treuer, Tel. 0331 5509-177, friederike.treuer@hpi.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/22537/4449395
OTS: HPI Hasso-Plattner-Institut

Original-Content von: HPI Hasso-Plattner-Institut, übermittelt durch news aktuell


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