| | | Geschrieben am 25-11-2019 Europäische Bürgerinitiative "Bienen und Bauern retten!" gestartet (FOTO)
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 Berlin (ots) - Europaweite Kampagne fordert Ausstieg aus Pestiziden und Schutz
 der Artenvielfalt und bäuerlichen Landwirtschaft
 
 Heute startet die Europäische Bürgerinitiative (EBI) "Bienen und Bauern
 retten!", die den Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide bis 2035 beenden,
 Bäuerinnen und Bauern beim Umstieg auf eine umweltfreundliche Landwirtschaft
 unterstützen und Bienen und Ökosysteme retten möchte. Bis September 2020 muss
 die Bürgerinitiative mindestens eine Million Unterschriften sammeln. Im Fall
 eines Erfolgs sind die Europäische Kommission und das Europaparlament
 verpflichtet, sich mit den Forderungen der Initiative zu befassen und zu
 erwägen, sie gesetzlich zu verankern.
 
 Die EBI wurde von einem breiten Bündnis von Organisationen und Verbänden aus den
 Bereichen Umweltschutz, Gesundheit, Landwirtschaft und Imkerei ins Leben
 gerufen. Inzwischen gehören dem Bündnis rund 90 zivilgesellschaftliche
 Institutionen aus 17 EU-Ländern an und es wächst ständig weiter.
 
 Die drei Kernforderungen der EBI an die EU-Kommission
 
 1. Schrittweiser Ausstieg aus synthetischen Pestiziden
 
 Der Einsatz von synthetischen Pestiziden in der EU-Landwirtschaft soll bis 2030
 um 80 Prozent reduziert werden. Bis 2035 sollen die EU-Mitgliedstaaten komplett
 pestizidfrei sein.
 
 2. Maßnahmen zur Erholung der Biodiversität
 
 Biotopflächen sollen wiederbelebt und landwirtschaftliche Flächen so gestaltet
 werden, dass sie die Artenvielfalt fördern.
 
 3. Unterstützung von Bäuerinnen und Bauern
 
 Landwirt*innen sollen beim notwendigen Übergang zu einer ökologischen
 Agrarwirtschaft unterstützt werden. Kleinteilige, vielfältige und nachhaltige
 landwirtschaftliche Strukturen sowie der Ökolandbau sollen ausgebaut sowie die
 Forschung zu pestizid- und gentechnikfreiem Anbau gefördert werden.
 
 Ökosysteme stehen vor dem Kollaps
 
 Internationale Wissenschaftler*innen fordern eindringlich einen Systemwandel, um
 den Zusammenbruch der Natur zu stoppen. Ein Viertel der Wildtiere in Europa ist
 stark bedroht, die Hälfte unserer Naturlandschaft befindet sich in einem
 kritischen Zustand und unsere Lebensgrundlagen sind in Gefahr. [1]
 
 Insbesondere Bienen und andere Bestäuber sind für den Erhalt der Ökosysteme und
 Artenvielfalt unverzichtbar. Wie die meisten anderen Insekten sind sie jedoch
 durch den fortschreitenden Verlust an Lebensraum und den Pestizideinsatz in der
 Landwirtschaft existenziell bedroht. [2]
 
 Unterdessen werden Millionen von Bäuerinnen und Bauern durch unfairen Wettbewerb
 und mangelnde politische Unterstützung vom Markt gedrängt. In der EU sind
 zwischen 2005 und 2016 vier Millionen kleine und mittelgroße Betriebe
 verschwunden. [3]
 
 Helmut Burtscher, Umweltchemiker bei Global 2000-Friends of the Earth Austria
 fordert: "Nur eine nachhaltige, pestizidfreie Landwirtschaft kann die
 Nahrungsmittelversorgung jetziger und zukünftiger Generationen sicherstellen und
 Antworten auf die wachsenden Herausforderungen des Klimawandels geben. Darüber
 hinaus trägt sie zum Erhalt der Biodiversität bei und reduziert die
 Treibhausgasemissionen. Eine verantwortungsbewusste europäische Agrarpolitik
 muss daher die Weiterentwicklung der agrarökologischen Methoden fördern und die
 LandwirtInnen beim Übergang zu einer pestizidfreien Produktion unterstützen."
 
 Veronika Feicht vom Umweltinstitut München e.V. erklärt: "Wir bringen den Kampf
 gegen synthetische Pestizide auf die europäische Ebene, indem wir den Menschen
 in ganz Europa, die ein neues Agrarsystem fordern, eine einheitliche Stimme
 geben. Die Bürger*innen wollen ein System, das die biologische Vielfalt und die
 Ökosysteme nicht länger schädigt oder die Verbraucher gesundheitlich belastet,
 sondern die Existenz von Bienen und LandwirtInnen gleichermaßen sichert und für
 die Menschen gesünder ist. Mit unserer Initiative setzen wir uns dafür ein, dass
 diese Art der Landwirtschaft in ganz Europa Realität wird."
 
 François Veillerette, Direktor von Générations Futures, appelliert: "Wir fordern
 die europäischen BürgerInnen auf, diese Initiative für ein rasches Auslaufen
 aller synthetischen Pestizide in der EU massiv zu unterstützen. Wir hoffen, dass
 sich bald Millionen von Menschen unseren Forderungen anschließen, Pestizide zu
 verbieten, die Landwirtschaft zu verändern, die LandwirtInnen beim Übergang zu
 unterstützen und die biologische Vielfalt zu schützen."
 
 Thomas Radetzki, Vorstand der Aurelia Stiftung: "Neben Bienen leiden
 ausgerechnet die vielfältigen bäuerlichen Betriebe unter der industriell
 ausgerichteten EU-Agrarpolitik. Bienensterben und Höfesterben haben dieselbe
 Ursache. Bienen und LandwirtInnen brauchen einen ambitionierten, aber
 realistischen Systemwandel, der nur mit einem konsequenten Ausstieg aus der
 Nutzung synthetischer Pestizide möglich ist."
 
 Zu den Organisatoren des Bündnisses zählen unter anderem die europäischen
 Netzwerke Friends of the Earth Europe und Pesticide Action Network (PAN) sowie
 das Münchner Umweltinstitut, die Aurelia-Stiftung (Deutschland), Générations
 Futures (Frankreich) und GLOBAL 2000 / Friends of the Earth Austria.
 
 Deutschsprachige Kampagnenwebseite der Aurelia Stiftung:
 www.aurelia-bienenundbauern.de
 
 Internationale Webseite der EBI: www.savebeesandfarmers.eu
 
 ANMERKUNGEN
 [1] https://www.ipbes.net/news/Media-Release-Global-Assessment
 [2] https://www.nature.com/articles/s41586-019-1684-3
 [3] http://ots.de/yhtJUb
 
 Pressekontakt:
 Carsten Berg (Senior Campaigner Aurelia Stiftung)
 carsten.berg@aurelia-stiftung.de  -  Mobil +49 176 43 064 365
 
 Florian Amrhein (Leitung Presse- & Öffentlichkeitsarbeit):
 florian.amrhein@aurelia-stiftung.de  -  Tel.: +49 30 577 00 39 66 -
 Mobil: +49 176 34 51 52
 
 Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/134345/4449057
 OTS:               Aurelia Stiftung
 
 Original-Content von: Aurelia Stiftung, übermittelt durch news aktuell
 
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