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NOZ: Deutschland will künftig Imame ausbilden

Geschrieben am 21-11-2019

Osnabrück (ots) - Deutschland will künftig Imame ausbilden

Pilotprojekt startet Donnerstag in Osnabrück - 400.000 Euro vorgesehen

Osnabrück. Der deutsche Staat will künftig zusammen mit islamischen Verbänden
Imame in Deutschland ausbilden. Nach Informationen der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" soll ein bundesweites Pilotprojekt am Donnerstag (21.11.) in Osnabrück
anlaufen. Zusammen mit der Universität Osnabrück soll ein sogenanntes
"Islamkolleg" gegründet werden. Das Bundesinnenministerium (BMI) erklärte
gegenüber der "NOZ", es stehe in engem Kontakt mit Uni und Verbänden - "auch mit
Blick auf eine angefragte mögliche Unterstützung des Modellvorhabens im Rahmen
der Projektförderung". Wie aus Unterlagen hervorgeht, die der Redaktion
vorliegen, sieht der Bund in seinem Haushalt für 2020 einen zusätzlichen Posten
vor. Mit 400.000 Euro soll ein "Modellprojekt zur Ausbildung religiösen
Personals islamischer Gemeinden" finanziert werden.

In einem Trägerverein sollen Islamverbände und Einzelpersonen Mitglied werden,
etwa der Zentralrat der Muslime in Deutschland. Dessen Vorsitzender, Aiman
Mazyek, sagte der NOZ: "Das ist die Königsdisziplin. Für uns war es immer ein
großes Anliegen, dass Imame in Deutschland ausgebildet werden können." Dazu
sollten theologische Zentren eingebunden und gleichzeitig
religionsverfassungsrechtliche Vorgaben exakt eingehalten werden. Das Kolleg
könne sich an der Priester- und Rabbinerausbildung orientieren. Es sei
wünschenswert, dass das Projekt, das nun in Osnabrück anlaufe, andernorts
modellartig übernommen werden, sagte Mazyek.

Die Grünen begrüßen das Projekt. "Das ist ein Paradigmenwechsel in der deutschen
Islampolitik", sagte deren Obfrau im Innenausschuss, Filiz Polat. Die
Abgeordnete lobte die "starke Signalwirkung für muslimisches Leben in
Deutschland". Durch die Ausbildung von Imamen würden die Geistlichen finanziell
und strukturell unabhängig von anderen Staaten wie der Türkei.

Einer der beiden größten Islamverbände Niedersachsens, der türkische Verband
Ditib, äußerte sich kritisch zu den Plänen. "Es ist nicht Aufgabe des Staates,
Imame auszubilden, sondern Aufgabe der Religionsgemeinschaften", sagte der
Vorsitzende von Ditib Niedersachsen und Bremen, Ali Ünlü. Er verwies darauf,
dass Imame in der Türkei in ihre Aufgabe hineinwachsen.

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/58964/4445646
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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