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Jeder zweite Europäer sorgt sich um Plastikmüll (FOTO)

Geschrieben am 24-10-2019

Nürnberg (ots) -

Wenn es um die Umwelt geht, zählen mehr als 53 Prozent der
europäischen Verbraucher das Thema Plastikmüll zu ihren drei größten
Sorgen - gefolgt vom Klimawandel (44 Prozent). Bei insgesamt 23
Prozent der Befragten landet Plastikmüll sogar auf Platz 1, weltweit
ist das bei 15 Prozent der Fall. Am meisten sorgen sich Verbraucher
in Deutschland, der Slowakei und den Niederlanden um dieses Thema. In
den einzelnen Ländern ergeben sich jedoch große Unterschiede zwischen
Reden und Handeln. Das sind Ergebnisse einer aktuellen GfK-Studie,
die in Zusammenarbeit mit Europanel und Kantar in 25 Ländern
durchgeführt wurde.

In Europa ist Plastikmüll und die damit verbundene Sorge ein viel
diskutiertes Thema, vor allem in Verbindung mit dem Klimawandel. Für
23 Prozent der europäischen Verbraucher ist dieses Problem
mittlerweile zur Hauptsorge geworden. Wirft man einen Blick auf die
in der GfK-Studie untersuchten Länder, so zeigen sich starke
Unterschiede. In Ungarn (31 Prozent) und Schweden (29 Prozent) nimmt
der Klimawandel einen deutlich höheren Stellenwert ein als das Thema
Plastikmüll. In Russland, der Slowakei und der Tschechischen Republik
hingegen ist das genaue Gegenteil zu beobachten. Während sich 17
Prozent der Russen um dieses Thema sorgen, ist der Prozentanteil bei
Tschechen (20 Prozent) und Slowaken (27 Prozent) sogar noch höher.

Plastik vermeiden - Verbraucher werden aktiv

Befragte in Europa geben sich laut GfK-Studie bereits große Mühe,
Plastik zu vermeiden. Für den gesamten Lebensmitteleinkauf werden
beispielsweise eigene Taschen verwendet (88 Prozent) und zuhause wird
mit wieder verwendbaren Reinigungsutensilien und -tüchern geputzt (84
Prozent). Rund 81 Prozent der Verbraucher geben an, Plastikteller und
andere Kunststoffutensilien von ihren Partys zu verbannen oder für
unterwegs wieder auffüllbare Flaschen zu verwenden (81 Prozent). Laut
GfK-Studie lassen sich die Befragten - je nach Grad der
Plastikvermeidung und Bedeutung dieser Thematik für sie - in vier
Segmente einteilen und auf deren Kaufverhalten untersuchen: Von
"Dismissers" (machen nicht viel, um Plastikabfall zu vermeiden) über
"Considerers" und "Believers" hin zu "Actives" (machen viel, um
Plastikabfall zu vermeiden). In Deutschland und Österreich fallen
beispielsweise rund ein Drittel der Haushalte in die Gruppe der
Actives. In den Niederlanden sind das hingegen 15 und in Russland 6
Prozent.

Die Kluft zwischen Reden und Handeln

Zwar verwenden Verbraucher bereits wieder verwendbare Taschen für
ihren gesamten Einkauf, um Obst und Gemüse zu verpacken, greifen sie
aber oftmals noch zu den bereitgestellten Plastiktüten. In der
GfK-Studie wurden Verbraucher in insgesamt zwölf europäischen Ländern
gefragt, wie sie ihr Verhalten "Plastikmüll zu vermeiden" einschätzen
- zur Auswahl standen insgesamt 17 unterschiedliche Maßnahmen.
Während Verbraucher in Österreich, Ungarn und Deutschland angaben, am
stärksten darauf zu achten, Plastikmüll zu vermeiden, zeigt sich in
Russland, den Niederlanden und Polen noch Potenzial. Hier liegen die
angegeben Maßnahmen zur Vermeidung von Plastikmüll weit unter dem
europäischen Durchschnitt.

Verbraucher sehen vor allem Hersteller in der Pflicht

In der Mehrheit der untersuchten Länder erwarten Verbraucher vor
allem von Herstellern Maßnahmen zur Lösung der
Plastikmüllproblematik. An zweiter Stelle stehen die Regierungen. Den
Handel oder sich selbst sehen Befragte, wenn überhaupt, nur teilweise
in der Pflicht. Die größte Verantwortung wird Herstellern in
Schweden, der Tschechischen Republik und den Niederlanden
zugeschrieben, über die Hälfte der Verbraucher sieht das so. In Polen
und Italien sind die Befragten der Meinung, dass die Eindämmung von
Plastikmüll nur im Zusammenspiel verschiedener Akteure gelingen kann.
In Polen vor allem von Regierung (39 Prozent) und Herstellern (38
Prozent), in Italien von Regierung (30 Prozent), Herstellern (27
Prozent) und Verbrauchern (27 Prozent). Russland bildet hier eine
Ausnahme. Knapp 65 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass in
erster Linie die Regierung handeln müsste.

Insgesamt zeigt die Studie, dass über alle untersuchten Länder
hinweg der Handel am wenigsten für die Problematik verantwortlich
gemacht wird. Nur durchschnittlich 7 Prozent der Befragten sehen den
Handel in der Pflicht.

Maßnahmen der Hersteller werden häufig nicht wahrgenommen Bei der
Frage, welche Marken proaktiv versuchen, Plastikabfälle zu
reduzieren, erhalten Hersteller deutlich weniger Anerkennung als
Händler. Im Durchschnitt kann nur jeder zehnte Verbraucher eine Marke
nennen, die seinem Eindruck nach Plastikmüll vermeidet. Aber auch
dann handelt es sich bei mehr als der Hälfte der genannten um
Eigenmarken der Händler. Der Handel befindet sich daher in einer
recht komfortablen Situation - es wird nicht viel erwartet,
Anerkennung gibt es jedoch leicht.

Lenneke Schils und Martin Schlottmann, GfK-Experten im Bereich
Fast Moving Consumer Goods (FMCG), haben die Studie von April bis Mai
2019 durchgeführt.

Lenneke Schils erklärt: "Es besteht kein Zweifel, dass Verbraucher
sich große Sorgen über das Thema Plastikmüll machen und den Eindruck
haben, dass sie bereits viel tun, um Plastik zu vermeiden. Vor allem
Hersteller sehen sie in der Pflicht, eine Lösung für das Problem zu
finden. Dadurch eröffnen sich Herstellern klare Chancen, die Treue
ihrer Kunden zu gewinnen. Es geht darum, zu zeigen, dass sie aktive
Maßnahmen zur Vermeidung von Plastikabfällen ergreifen."

Insbesondere Hersteller müssen also aktiv werden, ihre lokalen
Zielgruppen auf innovative Art und Weise ansprechen und Verbraucher
dazu einladen, an der Lösung gemeinsam zu arbeiten.

"Angesichts der starken Konkurrenz im Markt bietet diese
gemeinsame Sorge um Plastikabfälle den Akteuren die Chance, ihr
Angebot zu differenzieren und ihre Markenbotschaft mit Programmen zur
Vermeidung von Plastik zu verknüpfen. Verbraucher entscheiden sich
zunehmend für Marken, die ihre Werte widerspiegeln. Unternehmen, die
das ignorieren, werden es in den nächsten Jahren zunehmend schwerer
haben" ergänzt Martin Schlottmann.

Zur Studie

Die in dieser Pressemitteilung genannten Daten basieren auf den
Ergebnissen einer GfK-Umfrage in zwölf europäischen Märkten:
Österreich, Belgien, Tschechische Republik, Dänemark, Deutschland,
Ungarn, Italien, Niederlande, Polen, Russland, Slowakei und Schweden.
Diese Umfrage ist Teil der globalen Studie "Plastic Waste: who cares
who does?", die in Zusammenarbeit mit Europanel und Kantar in 25
Ländern durchgeführt wurde.

Als Quelle der in dieser Pressemitteilung genannten Informationen
ist GfK zu nennen.

Über GfK

GfK arbeitet fokussiert, digital und stellt den Kunden stets in
den Mittelpunkt. GfK verknüpft Daten mit wissenschaftlichen Methoden
und ist in der einzigartigen Position, eigene Daten und jene von
Dritten zu nutzen, um unverzichtbare Markt- und Verbrauchereinblicke
sowie -empfehlungen zu erstellen. Das Unternehmen liefert mit
innovativen Lösungen die Antwort auf zentrale Geschäftsfragen rund um
Verbraucher, Märkte, Marken und Medien. Als Analysepartner verspricht
GfK seinen Kunden weltweit "Growth from Knowledge". Weitere
Informationen erhalten Sie unter www.gfk.com/de. Folgen Sie uns auf
Twitter: www.twitter.com/gfkdeutschland.



Pressekontakt:
Julia Richter, public.relations@gfk.com, +49 911 395 4440

Original-Content von: GfK SE, übermittelt durch news aktuell


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