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Bauernproteste: Bundeslandwirtschaftsministerin sieht auch Verbraucher in der Verantwortung

Geschrieben am 22-10-2019

Berlin (ots) - Anlässlich der Proteste tausender Bauern gegen die
Agrarpolitik der Bundesregierung hat sich Julia Klöckner heute live
im ARD-Mittagsmagazin geäußert.

Klöckner äußerte Verständnis für die Bauern und sagte, sie
verstehe, wenn sich "die Bauern an den Rand der Gesellschaft
gedrängt" fühlten. Landwirtschaft werde häufig mit Tierquälerei,
Ackergiften und Agrarfabriken verbunden. Gleichzeitig würden die
Verbraucher aber bei Lebensmitteln sparen: "Wir haben 80 Millionen
Hobby-Agrarwissenschaftler in unserem Land, die wissen, wie es geht,
aber umgekehrt wird anders eingekauft. Das heißt, es gibt hohe
Anforderungen an Landwirte, aber wir geben sehr, sehr wenig,
rekordverdächtig wenig für Lebensmittel aus."

Klöckner sieht ihre Aufgabe als Ministerin darin, die Landwirte
beim Wandel der Landwirtschaft zu begleiten und Gesellschaft und
Landwirtschaft zusammen zu bringen: "Das heißt, wir brauchen auf der
einen Seite gesicherte Ernten, wir brauchen bezahlbare Lebensmittel.
Aber zu einem Preis, von dem auch die Bauernfamilien leben können,
die unseren Tisch auch decken, im übertragenen Sinne. Aber dass die
Bürgerinnen und Bürger auch mehr Tierwohl wollen, dass sie wollen,
dass im Grundwasser nicht zu viel Nitrat drin ist, das ist auch ein
legitimes Anliegen. Und das miteinander auszugleichen, ist wichtig".

Die Landwirtschaftsministerin verwies auf Förderprogramme der EU,
die beispielsweise den ersten Hektar eines Landwirtes mehr fördern
würden, als den letzten, wovon kleine Betriebe besonders profitieren
würden.

An den Protesten gegen die Agrarpläne der Bundesregierung haben
sich in mehreren Bundesländern tausende Bauern in zahlreichen Städten
beteiligt. Am zentralen Standort in Bonn versammelten sich zunächst
laut Polizei rund 4.000 Teilnehmer mit etwa 800 Fahrzeugen. In
Niedersachsen waren nach Schätzungen der Polizei fast 3.000 schwere
Schlepper unterwegs, in Schleswig-Holstein 1.700, in Bayern 1.500 und
in Hamburg 500. Dort wurden wegen des hohen Gewichts der Trecker
einige U-Bahnabschnitte vorsorglich gesperrt.



Pressekontakt:
Rundfunk Berlin-Brandenburg
ARD-Mittagsmagazin
Tel.: 030 - 97993 - 55504
mima@rbb-online.de
www.mittagsmagazin.de

Original-Content von: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), übermittelt durch news aktuell


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