(Registrieren)

Notfallsanitäter brauchen Rechtssicherheit für ihre anspruchsvolle Arbeit / Johanniter sprechen sich für Gesetzesänderung aus

Geschrieben am 11-10-2019

Berlin (ots) - Der Bundesrat hat in seiner heutigen Sitzung
beschlossen, die von den Ländern Bayern und Rheinland-Pfalz
vorgebrachte Initiative zur Änderung des Notfallsanitätergesetzes
beim Bundestag einzubringen. Die Johanniter-Unfall-Hilfe begrüßt die
Bestrebungen, die Berufsausübung der Notfallsanitäterinnen und
Notfallsanitäter rechtssicherer zu gestalten.

Mit der Neuregelung der Berufsausbildung und der Etablierung des
Berufsbildes "Notfallsanitäter" hat es der Bundesgesetzgeber 2013
geschafft, die Tätigkeit als dreijährige Berufsausbildung aufzuwerten
und mit dem neuen Ausbildungskonzept eine höhere Handlungskompetenz
zu vermitteln. Notfallsanitäter werden dazu ausgebildet,
eigenverantwortlich medizinische Maßnahmen durchzuführen. Ziel ist
hierbei stets, eine Verschlechterung des Zustandes des Patienten zu
verhindern. Die Durchführung solcher Maßnahmen liegt dabei
keinesfalls im Ermessen des Notfallsanitäters, sondern ist an den
Zustand des Patienten geknüpft. So darf der Notfallsanitäter invasive
Maßnahmen nur bei Vorliegen eines lebensgefährlichen Zustandes oder
zu erwartenden schweren Folgeschäden anwenden.

Aufgrund der bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen ist es für
Notfallsanitäterinnen und -sanitäter jedoch derzeit nur eingeschränkt
möglich, ihr Können in den entsprechenden Situationen auch
vollumfänglich anzuwenden, ohne sich dabei der Gefahr einer
strafrechtlichen Verfolgung ausgesetzt zu sehen. Hintergrund ist,
dass der im Heilpraktikergesetz verankerte Heilpraktikervorbehalt
eine Einwilligung gegenüber dem Notfallsanitäter unmöglich macht.

Der Vorschlag des Bundesrates sieht vor, Notfallsanitäterinnen und
-sanitäter im Rahmen ihrer Kompetenzen zur Ausübung der Heilkunde zu
berechtigen: Sie dürften dann künftig über die von ihnen
durchzuführenden, invasiven Maßnahmen bei lebens- oder mit schweren
Folgeschäden bedrohten Patienten aufklären und könnten so von den
Patienten eine Einwilligung erhalten. Darüber hinaus wäre es ihnen
auch möglich, Diagnosen zu stellen und Therapieentscheidungen zu
treffen.

"Mit der Reform der Ausbildung und der Schaffung des neuen
Berufsbildes des Notfallsanitäters wurde ein wichtiger Schritt zu
einer Aufwertung und Professionalisierung des Retter-Berufs gemacht.
Nun müssen die Rahmenbedingungen geschaffen werden, dass diese
hervorragend ausgebildeten Fachkräfte ihre Kompetenzen auch in vollem
Umfang und in einem rechtsicheren Rahmen zum Einsatz bringen können",
sagt Jörg Lüssem, Mitglied des Bundesvorstandes der
Johanniter-Unfall-Hilfe.

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit mehr als 23.000 Beschäftigten,
nahezu 40.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und rund 1,25
Millionen Fördermitgliedern eine der größten Hilfsorganisationen in
Deutschland und zugleich ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft.
Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und
Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten
und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter
Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und
anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der
humanitären Hilfe im Ausland. Mehr als 680.000 Notfalleinsätze haben
die Rettungskräfte der Johanniter im vergangenen Jahr bewältigt.

Die vollständige Stellungnahme der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. zu
dem Thema finden Sie unter
https://www.johanniter.de/rechtssicherheit-fuer-notfallsanitaeter/



Pressekontakt:
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Bundesgeschäftsstelle
Therese Raatz
Pressesprecherin
Tel: 030-26997-360
E-Mail: medien@johanniter.de

Original-Content von: Johanniter Unfall Hilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

705822

weitere Artikel:
  • phoenix berichtet vier Stunden vom Deutschlandtag der Jungen Union - Samstag Bonn (ots) - Umwelt, Nachhaltigkeit, Innovationen statt Verbote: Klimapolitik ist auch beim Bundestreffen der Jungen Union (JU) an diesem Wochenende in Saarbrücken das beherrschende Thema. Von herausragender Bedeutung für die Mutterparteien wird sein, auf welches Verfahren sich die Nachwuchsorganisation der CDU/CSU zur Bestimmung eines Kanzlerkandidaten einigen wird. Stimmt die JU für eine Urwahl, wird auch die Bundes-CDU darüber debattieren, dies hat Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer zugesagt. Am Samstag werden neben mehr...

  • Menschen für Menschen gratuliert Abiy Ahmed zum Friedensnobelpreis / Christian Ude hofft auf weitere Friedensinitiativen in Afrika (FOTO) München (ots) - Der äthiopische Premierminister Abiy Ahmed Ali wird für seine Bemühungen um Frieden und internationale Zusammenarbeit mit dem Friedensnobelpreis 2019 ausgezeichnet. Die Stiftung Menschen für Menschen - Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe gratuliert dem Preisträger zu dieser hohen Auszeichnung. Mit seiner diesjährigen Entscheidung würdigt das Nobelpreis-Komitee insbesondere den erfolgreichen Einsatz des äthiopischen Premierministers für eine Aussöhnung mit dem Nachbarstaat Eritrea. Nach Jahrzehnten der Feindschaft mehr...

  • Rheinische Post: Düsseldorf bewirbt sich als Testkommune für 365-Euro-Ticket im ÖPNV Düsseldorf (ots) - Nordrhein-Westfalens Landeshauptstadt Düsseldorf will Testkommune für das Nahverkehrs-Jahresticket zum Preis von 365 Euro werden. Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) will dazu nach Informationen der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag) eine entsprechende Bewerbung bei Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) einreichen. Die Bundesregierung will die Auswirkungen eines solchen Tickets im Zuge ihrer Maßnahmen zum Klimaschutz in zehn Städten untersuchen. Geisel verweist nach Informationen der Zeitung unter mehr...

  • neues deutschland: Vor dem zweiten Todestag der maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia kritisiert ihr Sohn die Untersuchungskommission Berlin (ots) - Matthew Caruana Galizia hat die Zusammensetzung der Untersuchungskommission zum Mord an seiner Mutter Daphne Caruana Galizia kritisiert. Die maltesische Investigativjournalistin wurde wegen ihrer Enthüllungen im Rahmen der "Panama Papers" am 16. Oktober 2017 mit einer Autobombe ermordet. Ihr Todestag jährt sich nun zum zweiten Mal. Ihr Sohn, selbst ein Journalist, sagte der in Berlin erscheindenen Tageszeitung "neues deutschland" (Samstagsausgabe): "Zum Mitglied der Kommission wurde jetzt auch der Anwalt eines Mannes mehr...

  • Straubinger Tagblatt: Richtiger Nobelpreisträger Straubing (ots) - Was der designierte Friedensnobelpreisträger Abiy Ahmed allerdings noch mehr braucht als lobende Worte, ist Unterstützung. Unterstützung für seinen Reformkurs, Unterstützung, um die noch immer tiefe Armut in seiner Heimat bekämpfen zu können, Unterstützung, um seine Bevölkerung mit Arbeitsplätzen zu versorgen, und Unterstützung dabei, die Errungenschaften der Öffnung des Landes so zu verstetigen, dass ein Rückfall in die dunkle Vergangenheit ausgeschlossen bleibt. Pressekontakt: Straubinger Tagblatt Ressortleiter mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht