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ZDF-Politbarometer September II 2019 Klimadebatte stärkt die Grünen - Union und SPD auf Tiefststand / Trotz Kritik am Klimapaket: Mehrheit gegen deutlich höhere Benzinpreise (FOTO)

Geschrieben am 27-09-2019

Mainz (ots) -

Aktuell wird die politische Debatte vom Thema Klima und
Klimaschutz beherrscht. Auch im Politbarometer sind 59 Prozent aller
Befragten der Meinung, dass der Klimawandel momentan das wichtigste
Problem in Deutschland ist.

Deutliche Kritik am Klimapaket der Bundesregierung

Das von der Bundesregierung verabschiedete Maßnahmenpaket zum
Klimaschutz geht 13 Prozent aller Befragten zu weit, 20 Prozent
halten es für gerade richtig, und 53 Prozent geht es nicht weit genug
(Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht").
Besonders unzufrieden sind dabei deutliche Mehrheiten der Grünen- und
Linke-Anhänger, aber auch der SPD-Anhänger. Selbst für 39 Prozent der
Unions-Anhänger gehen die Maßnahmen nicht weit genug.

Klare Ablehnung von deutlich höheren Preisen für Benzin und Diesel

Durch die Einführung einer CO2-Abgabe, unter anderem auch auf
Benzin und Diesel, werden die Preise dafür um einige Cent teurer.
Trotz des mehrheitlich als unzureichend eingestuften Klimapakets
hätten es nur 33 Prozent besser gefunden, Benzin und Diesel stärker
zu verteuern, 63 Prozent aller Befragten hätten das nicht besser
gefunden. Lediglich bei den Anhängern der Grünen ist eine Mehrheit
für eine entsprechende Anhebung der Preise für Benzin und Diesel.

Klimakompetenz

Die Partei, der man beim Thema Klima am meisten zutraut, sind
eindeutig die Grünen. 55 Prozent aller Befragten sagen das. Die
anderen Parteien spielen hierbei kaum eine Rolle: Nur 10 Prozent
sehen die größere Kompetenz bei der CDU/CSU, 3 Prozent bei der SPD, 2
Prozent bei der AfD, 3 Prozent bei der FDP und ein Prozent bei der
Linke. 11 Prozent sagen, dass es keine Partei gibt, der sie dabei
etwas zutrauen.

Projektion Bundestagswahl: Union und Grüne erstmals gleichauf

Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, gäbe es im
Vergleich zu Anfang September größere Veränderungen: Die Union käme
nur noch auf 27 Prozent (minus 1), die SPD auf 13 Prozent (minus 2),
die AfD auf 14 Prozent (plus 1), die FDP auf 6 Prozent, die Linke auf
7 Prozent (beide unverändert) und die Grünen auf 27 Prozent (plus 3),
ihr neuer Bestwert. Die anderen Parteien zusammen lägen bei 6 Prozent
(minus 1). Damit hätte eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen
weiterhin als einziges Zweier-Bündnis eine klare Mehrheit.

Fortbestand der Groko

Trotz der schlechten Werte für Union und SPD erwartet eine
deutliche Mehrheit von 72 Prozent, dass die amtierende
Bundesregierung bis zur Bundestagswahl 2021 im Amt bleiben wird, 22
Prozent glauben das nicht. Fast genauso viele (68 Prozent) fänden es
auch gut, wenn CDU/CSU und SPD bis dahin weiter in der Regierung
blieben, und nur 26 Prozent wünschen sich ein vorzeitiges Ende.

Top Ten:

Wenn es um die Beurteilung nach Sympathie und Leistung geht ("Was
halten Sie von?"), liegt Winfried Kretschmann, der jetzt wieder zu
den zehn wichtigsten Politikern gerechnet wird, auf Platz eins. Auf
der Skala von +5 bis -5 erhält er einen Durchschnittswert von 1,8.
Danach folgen Angela Merkel mit 1,4 (Sept. I: 1,7), Robert Habeck mit
nur noch 1,0 (Sept. I: 1,5), Olaf Scholz mit 0,7 (Sept. I: 0,9),
Heiko Maas ebenfalls mit 0,7 (Sept. I: 0,9), Christian Lindner mit
0,2 (Sept. I: 0,0) und Markus Söder mit 0,1 (Sept. I: 0,0). Im
Negativbereich befinden sich Ursula von der Leyen mit minus 0,3
(Sept. I: minus 0,1), Horst Seehofer auch mit minus 0,3 (Sept. I:
minus 0,5) und Annegret Kramp-Karrenbauer mit minus 0,5 (Sept. I:
minus 0,2).

Brexit

Weiterhin ist unklar, wie es in Großbritannien mit dem Brexit
weitergeht. Sollte es Ende Oktober zu einem ungeordneten Brexit -
also ohne Austrittsvertrag - kommen, sehen 81 Prozent die Hauptschuld
daran bei Großbritannien und nur 10 Prozent bei der EU. In diesem
Zusammenhang plädieren 15 Prozent dafür, durch zusätzliche
Zugeständnisse an Großbritannien einen ungeordneten Brexit zu
verhindern, während 77 Prozent keine weiteren Zugeständnisse mehr
machen wollen.

Unterschiede zwischen Ost und West

Dreißig Jahre nach dem Fall der Mauer ist zwar eine Mehrheit von
57 Prozent der Westdeutschen der Meinung, dass die Gemeinsamkeiten
zwischen Ost und West überwiegen (Unterschiede überwiegen: 39
Prozent). Unter den Ostdeutschen ist eine Mehrheit von 52 Prozent
aber der Meinung, dass die Unterschiede weiter dominieren
(Gemeinsamkeiten: 45 Prozent).

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 24. bis 26. September 2019 bei 1325 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Dabei werden sowohl Festnetz-
als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der
Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/-
drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/-
zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 26
Prozent, SPD: 13 Prozent, AfD: 10 Prozent, FDP: 6 Prozent, Linke: 7
Prozent, Grüne: 34 Prozent.

Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 18. Oktober
2019.

Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen
Frageformulierungen: http://www.forschungsgruppe.de

Ansprechpartner: Presse-Desk, Telefon: 06131 - 70-12108,
pressedesk@zdf.de

Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon:
06131 - 70-16100, und über
https://presseportal.zdf.de/presse/politbarometer

https://heute.de

https://twitter.com/ZDFpresse



Pressekontakt:
ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121

Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell


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