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Kindertagesbetreuung: Eine Million neuer Betreuungsplätze notwendig

Geschrieben am 26-09-2019

Berlin (ots) - Der Paritätische Wohlfahrtsverband warnt vor einem
Betreuungsnotstand in Kitas und Horts, sollten nicht zügig die
Weichen für bessere Rahmenbedingungen im Erzieher*innenberuf gestellt
und eine verlässliche Finanzierung der Angebote garantiert werden.
Der Verband weist darauf hin, dass sich der bereits jetzt akute - und
gerade erst von der Bertelsmann-Stiftung konstatierte -
Personalmangel in der Kindertagesbetreuung in den kommenden fünf
Jahren massiv verschärfen werde. Laut Schätzungen des Verbandes seien
mindestens eine Million zusätzliche Betreuungsplätze in Kitas und
Horts notwendig, um Qualität, Bedarf und Rechtsansprüchen gerecht zu
werden. Die Nachfrage nach qualifiziertem Fachpersonal werde in den
kommenden Jahren drastisch steigen.

"Es werden mehr Kinder geboren und die Nachfrage nach passgenauen
Betreuungsangeboten wächst stetig. Der Kita-Ausbau muss daher weiter
vorangetrieben werden - nicht nur quantitativ, sondern auch
qualitativ", so Marion von zur Gathen, Leiterin der Abteilung Soziale
Arbeit beim Paritätischen Gesamtverband. Nicht nur im vorschulischen
Bereich, sondern auch in der Betreuung von Schulkindern müsse sich
zügig etwas bewegen. "Wenn der von der Großen Koalition angekündigte
Rechtsanspruch auf Betreuung auch für Schulkinder nicht zur Farce
geraten soll, müssen jetzt die notwendigen neuen Plätze geschaffen
werden", so von zur Gathen. Der Paritätische geht von einem
Platzbedarf in Höhe von mittelfristig mindestens einer Million
zusätzlicher Plätze in Kitas und Horts aus.

Der Paritätische kritisiert, dass insgesamt zu wenig Mittel in die
nachhaltige und strukturelle Stärkung des Betreuungssystems fließen.
Das so genannte "Gute-Kita-Gesetz" sei eine Enttäuschung gewesen.
"Das gut gemeinte Gute-Kita-Gesetz läuft Gefahr, in der Praxis
lediglich zum Stopfen von Haushaltslöchern missbraucht zu werden. Die
Qualität droht auf der Strecke zu bleiben", warnt Marion von zur
Gathen. Ein Großteil der Mittel werde lediglich zur Refinanzierung
einer allgemeinen Beitragsbefreiung eingesetzt, nicht aber für
notwendige Verbesserungen der Qualität und der Arbeitsbedingungen der
Fachkräfte. Um mehr Menschen für eine Ausbildung als Erzieher*in zu
begeistern und Fachkräfte auch dauerhaft in dem Beruf zu halten,
seien aber gerade hier dringend Maßnahmen und Investitionen
notwendig. "Ohne ein großes finanzielles Engagement des Bundes werden
die anstehenden Aufgaben nicht zu bewältigen sein. Es braucht endlich
solide Lösungen, wie sich der Bund dauerhaft und verlässlich an den
Kosten frühkindlicher und schulischer Betreuungsangebote beteiligen
kann", so von zur Gathen.



Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling, pr@paritaet.org, Tel.: 030 24636-305

Original-Content von: Paritätischer Wohlfahrtsverband, übermittelt durch news aktuell


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