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Regelsätze bei Hartz IV: Paritätischer Gesamtverband fordert 582 Euro

Geschrieben am 18-09-2019

Berlin (ots) - Anlässlich der Erhöhung der Hartz IV-Leistungen um
acht Euro auf 432 Euro ab nächsten Jahr erneuert der Paritätische
Wohlfahrtsverband seine Kritik an den Regelsätzen. Nach neuesten
Berechnungen der Forschungsstelle des Paritätischen müssten die
Regelsätze auf mindestens 582 Euro erhöht werden.

"Die Bundesregierung setzt ihre traurige Tradition fort und gönnt
Bezieherinnen und Beziehern von Hartz IV auch im kommenden Jahr kaum
mehr", kritisiert der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen
Gesamtverbandes, Ulrich Schneider. Die Bundesregierung hat erneut
lediglich die Lohn- und Preisentwicklung fortgeschrieben. Notwendig
wäre aber eine Erhöhung, die auch die Teilhabe der Menschen am Leben
wieder ermöglicht. Schneider weiter: "Damit wird Armut in Deutschland
weiter zementiert und die Spaltung der Gesellschaft vorangetrieben."
Eine Erhöhung um 150 statt fünf Euro wäre dringend notwendig. Ein
weiterer Punkt, der beim Verband auf Kritik stößt, sind die ebenfalls
geringen Steigerungen für Kinder, die zwischen 250 und 328 Euro je
nach Altersstufe bekommen sollen. "Für Erwachsene ist Armut schlimm,
für Kinder aber eine Katastrophe", so Schneider. Für sie bleiben
damit viele Türen verschlossen, die für andere Kinder außerhalb Hartz
IV-Haushalten selbstverständlich offen stehen. Ulrich Schneider
weiter: "Der Zoobesuch, das Eis oder einfach mal am Sonntag Pizza
essen gehen ist nicht drin. Deswegen sprechen wir uns für eine
existenzsichernde Kindergrundsicherung aus, die auch die Teilhabe für
die Kleinsten ermöglicht!"

Ein weiterer Zustand, den der Verband kritisiert, sind die
Sanktionen gegen Hartz IV-Bezieher*innen, die Zuwendungen für
kleinste Vergehen drastisch reduzieren oder sogar ganz streichen
können. "Hier müssen wir wegkommen von Bestrafungen hin zu einem
echten Hilfesystem", findet Ulrich Schneider. Statt zu sanktionieren
müssten Qualifizierungs- und Arbeitsmarktförderungen sowie der
soziale Arbeitsmarkt ausgebaut werden, so der Hauptgeschäftsführer.



Pressekontakt:
Philipp Meinert
redaktion@paritaet.org
Tel.: 030 24636-339

Original-Content von: Paritätischer Wohlfahrtsverband, übermittelt durch news aktuell


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