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Kölnische Rundschau: Kommentar zur Bochumer Studie zur illegalen Polizeigewalt

Geschrieben am 17-09-2019

Köln (ots) - Noch nicht belastbar

Sandro Schmidt

zur Studie über illegale Polizeigewalt¶

Die Studie der Bochumer Wissenschaftler zu illegaler Polizeigewalt
ist dazu angetan, heftige Reaktionen auszulösen: Bei denjenigen, die
schon immer dem Handeln der Staatsmacht misstrauten und Beamte mit
Begriffen aus dem Tierreich diffamierten. Sie könnten sich jetzt
teilweise bestätigt fühlen. Und bei denjenigen, die sich nun als
Polizisten wieder zu Unrecht unter Generalverdacht gestellt sehen,
obwohl sie Jahre und Jahrzehnte lang trotz aller Beschimpfungen und
Attacken nicht immer freundlicher Bürger korrekt und gewissenhaft
ihre Schwerstarbeit versahen. Beide Reaktionen sind verständlich,
aber nicht zielführend. Eine Dunkelziffer von jährlich zehntausend
illegalen polizeilichen Übergriffen hört sich viel an, aber
angesichts von jährlich zig Millionen Polizeieinsätzen bewegen wir
uns im Promillebereich. Da haben Gewerkschafter Recht, wenn sie hier
kein systematisches Fehlverhalten des Apparats erkennen können. Zudem
geht es bei den Zahlen um Verdachtsfälle, nicht um nachgewiesene
Verstöße. Und drittens gibt die Studie, die ja nur eine
Zwischenbilanz zieht, selbst systematische Schwächen zu. Sie ist
nicht repräsentativ und hat wohl vielfach Bürger zu Wort kommen
lassen, die sich im Umfeld von Fußballkrawallen oder nicht immer
gewaltfreien Demonstrationen wie am Hambacher Forst bewegen. Die
Zahlen sind also nicht sehr belastbar. Andererseits ist natürlich
jeder Fall illegaler Polizeigewalt ein Fall zu viel. Gerade in einem
Land mit der Geschichte Deutschlands herrscht zu Recht hohe
Sensibilität. Den Forschern ist zu danken, dass sie das Thema
systematisch untersuchen. Wegen der großen Unschärfe der Ergebnisse
kann dies aber nur der Anfang sein.



Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Sandro Schmidt
Telefon: 0228-6688-526
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell


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