taz: Verbraucherschützer und Politiker für Verbot von gefährlichem Pestizid
Geschrieben am 27-08-2019 |   
 
 Berlin (ots) - Verbraucherschützer und Politiker fordern von der  
Europäischen Union, den Einsatz des Pestizids Chlorpyrifos zu  
untersagen. "Der Wirkstoff muss umgehend verboten werden", sagte  
Matthias Wolfschmidt, Direktor für internationale Kampagnen der  
Organisation Foodwatch, der Tageszeitung "taz" (Dienstagausgabe). "Es 
ist unfassbar, dass sich für dieses Insektizid, welches seit vielen  
Jahren in der Kritik steht, die Zulassungen automatisch verlängern,  
weil die toxikologischen Prüfungen nicht abgeschlossen werden  
konnten", teilte Armin Valet, Lebensmittelexperte der  
Verbraucherzentrale Hamburg, mit. "Der Einsatz von Chlorpyrifos ist  
schon lange nicht mehr vertretbar", kritisierte auch Karl Lauterbach, 
Vize-Chef der SPD-Bundestagsfraktion. 
 
   Der Bundestagsabgeordnete Harald Ebner (Grüne) hatte bereits in  
der taz vom Samstag verlangt, den Stoff zu verbieten  
(https://taz.de/Giftiges-Pestizid-an-Zitrusfruechten/!5617071/). Die  
taz berichtete dort, dass die Europäische Kommission den  
Mitgliedstaaten ein Verbot vorschlagen wolle. Anfang August hatte die 
EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) festgestellt, dass  
Chlorpyrifos Embryonen schaden könne und nicht zugelassen sein dürfe. 
In einem Versuch im Auftrag des Herstellers Dow von 1998 seien die  
Kleinhirne von Ratten kleiner gewesen, deren Eltern Chlorpyrifos  
gefressen hatten. Die spanischen Behörden, die das Mittel ab 1999 für 
die EU überprüft hatten, sahen kein Problem. Deshalb erteilte die EU  
2005 eine Genehmigung für den Wirkstoff und verlängerte diese drei  
Mal bis aktuell Januar 2020. 
 
   In Deutschland darf Chlorpyrifos anders als in Spanien, Polen und  
18 weiteren EU-Ländern seit 2015 nicht mehr gespritzt werden. Laut  
Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit wurde es  
aber beispielsweise 2017 vor allem in importierten Orangen,  
Mandarinen sowie Grapefruits gefunden. Treffer gab es auch etwa bei  
Äpfeln, Spargel und Tafelweintrauben. 
 
   "Es ist nicht hinnehmbar, dass Chlorpyrifos in großen Mengen zum  
Beispiel in Spanien eingesetzt wird, obwohl die Efsa vor diesem  
Insektizid warnt", erklärte Verbraucherschützer Valet. Die  
Konsumenten erwarteten, dass die Behörden bei der Überprüfung der  
Mittel nicht "kritiklos Anbieterstudien" übernehmen. 
 
   Foodwatch-Aktivist Wolfschmidt verlangte, die automatische  
Verlängerung von Alt-Zulassungen zu beenden. Nach dem Gesetz müsse  
jeder Stoff nach den ersten zehn Jahren wieder bewertet werden, so  
dass eventuelle neue wissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigt  
werden können. Das geschehe aber aus Kapazitätsgründen bei "bis zu  
200 Pestiziden viel zu spät", sagte Wolfschmidt. 
 
   Der Industrieverband Agrar, der die deutschen Pestizidhersteller  
vertritt, lehnte Forderungen etwa der Grünen ab, dass der Staat  
künftig die Studien selbst in Auftrag gibt. "Über die vorzulegenden  
Studien entscheidet schon heute das EU-Recht, nicht der Hersteller",  
schrieb Geschäftsführer Martin May der taz. "Dieses Verfahren weiter  
zu bürokratisieren, etwa indem die Hersteller nicht für ihre Studien  
zahlen, sondern in irgendeinen Fonds, bringt keinen Zugewinn an  
Sicherheit, schafft aber Mehrarbeit für die Behörden." 
 
   jma/ksc 
 
   Originalartikel: 
 
   https://taz.de/Insektengift-Chlorpyrifos/!5621065/ 
 
 
 
Pressekontakt: 
taz - die tageszeitung 
taz Redaktion Wirtschaft & Umwelt 
Telefon: +49-30-25902-227 
 
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