(Registrieren)

Der Tagesspiegel: Neue Ungereimtheiten um Scheuers Maut-Niederlage

Geschrieben am 27-08-2019

Berlin (ots) - Die Grünen werfen Verkehrsminister Andreas Scheuer
falsche Angaben in seinen Aussagen zu der vor dem Europäischen
Gerichtshof gescheiterten PKW-Maut vor. So habe Scheuer in der
Sondersitzung des Verkehrsausschusses am 24.07.2019 erläutert, dass
das Risiko eines negativen Urteils von den Experten des
Bundesverkehrsministeriums mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 15
Prozent angesetzt worden sei, schreibt der Grünen-Haushaltspolitiker
Sven-Christian Kindler in einem Schreiben an Scheuer, das dem
Tagesspiegel vorliegt. "Nach Durchsicht aller von Ihnen übermittelten
Unterlagen zum Risikomanagement ist für mich nicht ersichtlich, mit
welchen konkreten Schritten und basierend auf welchen Annahmen die
Eintrittswahrscheinlichkeit eines negativen EuGH-Urteils von bis zu
15 Prozentpunkten hergeleitet wurde und wo genau diese abgebildet
ist", kritisiert Kindler. Aus Tabellen von sogenannten
Risikoworkshops vom 09.08.2018 und 13.12.2018 gehe lediglich hervor,
dass die Schadenshöhe im Bereich "Allgemeine politische Risiken" und
im Bereich "Risiken aus der mangelnden Konformität zu nationalen und
europäischen Gesetzgebungen" durch die anwesenden Personen des
Ministeriums und externe Berater "mit "hoch" und die
Eintrittswahrscheinlichkeit jeweils mit "gering" bzw. "äußerst
gering" bewertet wurden". Kindler fordert Aufklärung von dem
Minister, wie er zu der 15-Prozent-Schätzung und damit ein sehr
geringes Niederlage-Risiko vor dem EuGH gekommen sei. "Die Vergabe
der Pkw-Maut und die Unterschrift unter die Maut-Verträge noch vor
dem EuGH-Urteil war voreilig und kostet die Steuerzahlerinnen und
Steuerzahler neben den bisherigen Kosten in Höhe von 55 Mio. Euro
zusätzlich vermutlich einen dreistelligen Millionenbetrag an
Entschädigungszahlungen", kritisiert Kindler. Der Europäische
Gerichtshof (EuGH) hatte die geplante Pkw-Maut für rechtswidrig
erklärt. Scheuer steht unter Druck, weil er die Verträge zur Erhebung
und Kontrolle mit den Betreibern Kapsch und CTS Eventim geschlossen
hatte, bevor endgültige Rechtssicherheit bestand. Direkt nach dem
Urteil kündigte der Bund die Verträge. Daraus könnten nun finanzielle
Forderungen der Unternehmen resultieren.

https://www.tagesspiegel.de/politik/neue-ungereimtheiten-um-scheue
rs-maut-niederlage-gruene-werfen-verkehrsminister-falsche-angaben-vor
/24944730.html

Bei Rückfragen: Tagesspiegel-Newsroom, 030 290 21 14 908



Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chefin vom Dienst
Patricia Wolf
Telefon: 030-29021 14013
E-Mail: cvd@tagesspiegel.de
 

Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

699136

weitere Artikel:
  • Kölner Stadt-Anzeiger: NRW will Handyspürhunde landesweit in Gefängnissen einsetzen - Test erfolgreich Köln (ots) - Köln. In der NRW-Justiz sollen künftig landesweit 16 Handy-Spürhunde eingesetzt werden. Das hat das Justizministerium entschieden, nachdem ein Versuch mit einem auf die Erkennung von Mobiltelefonen trainierten Diensthund erfolgreich verlaufen ist. "Die Erfahrungen in der Testphase waren so gut, dass jetzt alle Drogenspürhunde des Vollzugs auch auf das Auffinden von Datenträgern ausbildet werden", sagte NRW-Justizminister Peter Biesenbach dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe). "Der Einsatz von Hunden gibt uns mehr...

  • NOZ: Wagenknecht fordert bundesweiten Mietendeckel Osnabrück (ots) - Wagenknecht fordert bundesweiten Mietendeckel Linken-Fraktionschefin: An Berliner Entwurf ein Beispiel nehmen Osnabrück. Neuer Vorstoß im Kampf gegen steigende Mieten: Sahra Wagenknecht, Fraktionschefin der Linken im Bundestag, fordert einen Mietendeckel auch auf Bundesebene. Wagenknecht sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Statt ihre wirkungslose Mietpreisbremse zu verlängern, sollte sich die Bundesregierung am Entwurf des Berliner Mietendeckels ein Beispiel nehmen." Die Linken-Politikerin nannte mehr...

  • NOZ: Cannabis-Modellprojekt zur kontrollierten Abgabe in Bremen anvisiert Osnabrück (ots) - Cannabis-Modellprojekt zur kontrollierten Abgabe in Bremen anvisiert Bürgermeister Bovenschulte will "Möglichkeiten ausloten" - Auch Berlin plant Versuch Osnabrück. Das Bundesland Bremen will einen weiteren Versuch für eine Lockerung der Drogenpolitik in Sachen Cannabis starten. Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Bremen setzt sich für einen wissenschaftlichen Modellversuch zur kontrollierten Abgabe von Cannabis ein. Da werden wir die Möglichkeiten ausloten, mehr...

  • Baden-Württemberg fehlen 95 Richter und Staatsanwälte - Piraten fordern Entlastung bei Cannabisdelikten Stuttgart (ots) - Die Piratenpartei begrüßt die Forderung nach mehr Stellen im Justiz- und Vollzugsbereich von Justizminister Guido Wolf. [1] Gleichzeitig muss aber ein neuer Umgang mit Betäubungsmittelverstößen her. Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz kosten das Land Baden-Württemberg mehrere Millionen im Jahr [2] und verschwenden die Zeit der Justiz. "Es fehlt einfach die Grundlage, Konsumenten von Cannabis so hart zu verfolgen. Das kostet den Staat einen Haufen Geld und der Justiz Zeit. Beides könnte wesentlich sinnvoller mehr...

  • Italienische Sozialdemokraten bei Suche nach Regierung optimistisch Berlin (ots) - Die italienischen Sozialdemokraten sind optimistisch, dass eine Koalition mit der Fünf-Sterne-Bewegung zustande kommt. Das sagte das Mitglied im Fraktionsvorstand der Sozialdemokraten, "Partito Democratico", Laura Garavini, am Dienstag im Inforadio vom rbb. Es gebe aber noch einige Differenzen, zum Beispiel bei den Themen Sicherheit und Europa: "Teilweise wollten sie sogar aus dem Euro austreten, sodass es noch einige Fragezeichen gibt (...). Beim Thema Sicherheit ist die Frage, ob sie bereit sind, die Gesetze mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht