(Registrieren)

Kölnische Rundschau: Presseschau/Kommentar zu SPD/Vermögensteuer/Schäfer-Gümbel

Geschrieben am 23-08-2019

Köln (ots) - Nehmen wir doch die Kölner Ford-Werke. Sie sind ein
guter Testfall für das SPD-Vermögensteuerkonzept. Der
geschäftsführende Parteichef Thorsten Schäfer-Gümbel will
Milliardären und Kapitalgesellschaften ans Geld. Bei einer GmbH mit
einem Anlagevermögen von 2,2 Milliarden Euro würde er zwei Fliegen
mit einer Klappe schlagen. Die 2,2 Milliarden sind allerdings nicht
an der Côte d'Azur investiert, sondern in Werkhallen, Maschinen,
Entwicklungslabors. Damit wird hart gearbeitet. Da in den letzten
Jahren Verluste anfielen, würde die SPD möglicherweise darauf
verweisen, Ford könne ja eine Verschonung von der Steuer beantragen.
Aber welchen Sinn ergibt es überhaupt, einem Unternehmen unabhängig
vom Gewinn jedes Jahr ein Prozent seiner Vermögenssubstanz zu
entziehen? Die Diagnose sei gewagt: Das soll gar keinen Sinn haben.
Eine Partei, die sich über 14 Prozent im Deutschlandtrend schon zu
freuen hat, ist weit davon entfernt, so eine Idee umzusetzen. Das
Steuerkonzept richtet sich an die notorisch Unzufriedenen unter den
eigenen Mitgliedern, jene, die 2017 die Regierungsverantwortung
hinwerfen wollten und jetzt die Backen aufblasen, wenn von der
Halbzeitbilanz der Koalition die Rede ist - als ob sie bei Neuwahlen
kein Desaster befürchten müssten. Da spielt man wenigstens in
Gremiensitzungen Opposition. Und stiehlt durch steile Forderungen der
Linkspartei die Schau. Die hat allerdings auch schon bessere Zeiten
gesehen. Wahlen nämlich werden nicht über den linken Flügel, sondern
in der Mitte entschieden. Da, wo die Verbindung von wirtschaftlicher
Vernunft und sozialem Ausgleich gefragt ist. Unter dem Druck von
Mitgliedern, die die Leistung der eigenen Partei kleinreden, räumt
die SPD dieses Feld. Wie bitter.

Ihre Meinung: dialog@kr-redaktion.de



Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Raimund Neuß
Telefon: 0228-6688-546
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

698943

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: zum Hitler-Stalin-Pakt Halle (ots) - Zwei Massenmörder teilten damals den Osten Europas mit ein paar Strichen auf einer Landkarte untereinander auf. Wenig später überfiel die Wehrmacht Polen und begann ihren Vernichtungskrieg. Die Sowjetarmee marschierte in ihre "Einflusszone" ein. Niemals wieder, so könnte man die Moral dieser Geschichte formulieren, dürfen stärkere Staaten in reiner Willkür über das Schicksal schwächerer Nationen entscheiden. Macht darf niemals vor Recht gehen, auch nicht zwischen den Völkern. Das ist ein klarer und recht simpler Lehrsatz, mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zum Vermögenssteuer-Modell der SPD Halle (ots) - In Deutschland ist ein Großteil der Vermögen in Unternehmen gebunden, eine Vermögenssteuer, die der Wirtschaft nicht schadet, ist kaum vorstellbar. Es hätte eine einfache und wirksame Lösung gegeben, um große Vermögen stärker an der Finanzierung des Gemeinwesens zu beteiligen: die Erhöhung der Erbschaftsteuer. Die aber ist unpopulär. Deshalb traut sich die SPD an das Thema nicht heran, und deshalb vergibt sie eine Chance, dafür zu sorgen, dass die Gesellschaft nicht weiter auseinander driftet. Pressekontakt: Mitteldeutsche mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu den Waldbränden und dem G7-Gipfel Halle (ots) - Doch die EU und ihre Mitgliedstaaten haben ein Mittel zur Hand: Warum nicht das erst Ende Juni beschlossene Freihandelsabkommen mit dem südamerikanischen Staatenverbund Mercosur, dem auch Brasilien angehört, auf Eis legen? Es wäre nicht einmal schwer, diesen Schritt zu begründen: In dem Abkommen steht, dass sich die Vertragsstaaten an das Pariser Klimaabkommen zu halten haben. Bolsonaros Abholzungs- und Brandrodungspolitik verstößt dagegen. Pressekontakt: Mitteldeutsche Zeitung Hartmut Augustin Telefon: 0345 mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Vermögensteuer Bielefeld (ots) - Eigentlich können sich Leute, die sich dem bürgerlichen Lager zugehörig fühlen, nur wünschen, dass diese Republik möglichst bald von Grünen, SPD und Linken regiert wird. Denn dann wäre Deutschland nach vier Jahren vielleicht endlich geheilt von den Enteignungsfantasien und sozialistischen Heilsversprechungen der linken Parteien. Ob Grundsteuer-Reform, Solidaritätsbeitrag oder Vermögensteuer: Der SPD geht es immer mehr darum, Wohlhabenden und Leistungsträgern etwas von dem wegzunehmen, das sie sich verdient oder mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Kampf gegen den Lehrermangel in NRW Die Mutter aller Schulprobleme Lothar Schmalen, Düsseldorf Bielefeld (ots) - Nordrhein-Westfalens Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) ist auf vielen Baustellen unterwegs. Die größten Fortschritte hat sie sicher bei der Rück-umstellung von G8 auf G9 erzielen können. Hier kann sie den Lohn ihrer Mühen zum Schuljahresbeginn ernten. Die Umstellung beginnt - und zwar ohne große Reibungsverluste. Der G9-Landtagsbeschluss war einstimmig, fast 100 Prozent der Gymnasien vollziehen die Umstellung mit. Aber man muss es ehrlich sagen - verglichen mit den anderen Schulformen, sind die Gymnasien in einer mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht