Klinische Studien: Letzte Hoffnung für austherapierte Krebspatienten? (FOTO)
Geschrieben am 25-07-2019 |   
 
 Martinsried bei München (ots) - 
 
   Für Krebspatienten, bei denen keine üblichen Therapieformen mehr  
helfen, gelten sie als letzte Hoffnung. Doch klinische Studien sind  
weitaus mehr als der sprichwörtliche Strohhalm, an den sich  
Betroffene klammern können. Mehr noch: Klinische Studien sind  
"Wegbereiter" der Wissenschaft und tragen einen wesentlichen Beitrag  
zum Fortschritt in der Medizin bei. Ohne klinische Studien gäbe es  
keine neuen Arzneimittel. Doch was genau ist eigentlich eine  
klinische Studie und wie läuft sie ab? 
 
   Eine klinische Studie ist - vereinfacht gesagt - ein sorgfältig  
durchgeführter und überwachter Test, bei dem die Sicherheit,  
Verträglichkeit und Wirksamkeit von Therapien, Impfstoffen oder  
diagnostischen Verfahren überprüft wird. Auch neu zur Vermarktung  
zugelassene Medikamente werden in einer klinischen Studie auf den  
Prüfstand gestellt. Denn nur so können sie an dem Ziel gemessen  
werden, dass sie Menschen helfen, ihre Krankheit zu heilen oder zu  
lindern. 
 
   Eine klinische Studie wird mit gesunden oder kranken Freiwilligen  
durchgeführt und ist Voraussetzung dafür, dass ein neues Medikament  
irgendwann einmal auf dem Markt kommen kann (Zulassung) und dann von  
Ärzten routinemäßig als Therapie eingesetzt werden darf. Sie folgt  
einem streng kontrollierten Plan, dem so genannten Protokoll oder  
Prüfplan. Dieser Plan legt neben dem Zeitplan für die Tests auch  
fest, welche Teilnehmer für die Studie geeignet sind, welche  
Verfahren verwendet werden und welche Medikamente in welcher  
Dosierung verabreicht werden. Die Durchführung jeder klinischen  
Studie muss bei den staatlichen Arzneimittelbehörden sowie bei  
mindestens einer Ethik-Kommission beantragt werden. Diese prüfen das  
Studienprotokoll und die zugrundeliegenden wissenschaftlichen Daten  
sehr sorgfältig und kritisch, bevor sie eine Genehmigung erteilen  
oder auch verweigern. 
 
   Es gibt unterschiedliche klinische Studien 
 
   Klinische Studien werden je nach Ziel und Durchführungsweise in  
vier sogenannte Phasen unterteilt. Meistens werden diese Phasen mit  
den römischen Ziffern I bis IV dargestellt. Die Genehmigung zur  
nächsthöheren Phase wird von der entsprechenden Aufsichtsbehörde nur  
dann erteilt, wenn die vorangegangene Studienphase mit Erfolg  
abgeschlossen wurde. Im Allgemeinen werden die Phasen wie folgt  
beschrieben: 
 
   Phase I: 
 
   Die erste Phase zielt darauf ab, die Sicherheit und  
Verträglichkeit eines neuen Medikaments zu überprüfen. Außerdem wird  
oft untersucht, wie der Körper das neue Medikament aufnimmt und es  
wieder ausscheidet. Phase I Studien haben meist eine geringe  
Teilnehmerzahl; entweder handelt es sich um gesunde Freiwillige oder  
in manchen Fällen auch um Patienten, wie etwa bei Krebstherapien.  
 
   Phase II: 
 
   Nachdem die Sicherheit des Prüfmedikaments in Phase I Studien  
bestätigt wurde, wird die Behandlung nun in einer größeren  
Patientengruppe und in verschiedenen Dosierungen getestet. Ziel ist  
es, die Dosis zu finden, die bei möglichst geringer Wirkstoffmenge  
die beste Wirkung und am wenigsten Nebenwirkungen zeigt. Außerdem  
werden erste Erkenntnisse über die Wirksamkeit des Medikaments  
gefunden. 
 
   Phase III: 
 
   In Phase III geht es um die Bestätigung der Sicherheit und  
Wirksamkeit eines Prüfmedikaments in der erfolgreichsten Dosierung  
der Phase II mit einer möglichst großen Anzahl von Teilnehmern. 
 
   Phase IV: 
 
   Phase-IV-Studien finden statt, wenn ein neues Medikament bereits  
zugelassen wurde. Sie sind darauf ausgelegt, die langfristigen  
Auswirkungen des Arzneimittels und auch seine Anwendungen in  
typischen Alltagssituationen besser zu verstehen. 
 
   Warum sollte man an einer klinischen Studie teilnehmen? 
 
   Für die Durchführung einer klinischen Studie ist es sehr wichtig,  
geeignete Teilnehmer zu finden, die bestimmte Merkmale aufweisen.  
Dazu wird im Vorfeld geprüft, ob ein potenzieller Kandidat für eine  
klinische Studie infrage kommt. Ist dies der Fall, können sich  
Patienten nach ausführlicher Aufklärung durch ihren Arzt zur  
Teilnahme an dieser Studie entscheiden. Doch warum sollten sie das  
tun? 
 
   Menschen haben unterschiedliche Gründe, an einer klinischen Studie 
teilzunehmen. Für austherapierte Krebspatienten ist sie oft die  
letzte Hoffnung. Denn eine klinische Studie kann dazu beitragen, dass 
ihnen mehr Zeit mit ihren Angehörigen verbleibt. Häufig schätzen  
Patienten zudem die besonders intensive Betreuung durch ein  
kompetentes Versorgungsteam, die ihnen während der Studie zuteil  
kommt. Diese besondere Aufmerksamkeit könnte zu einem besseren Umgang 
mit ihrer Krankheit führen. 
 
   Andere wiederum wollen eine aktive Rolle in diesem  
Forschungsprozess spielen. Ihnen ist es wichtig, einen wesentlichen  
Beitrag zum Fortschritt in der Medizin zu leisten. Denn wer als  
Freiwilliger an einer klinischen Studie teilnimmt, hilft bessere  
Therapien zu entwickeln, von denen in Zukunft viele Menschen  
profitieren können. 
 
   Erste klinische Studie zur TCR-Therapie 
 
   Auch die Medigene AG forscht an innovativen Behandlungsmethoden.  
Das deutsche Biotechnologieunternehmen arbeitet derzeit an der  
klinischen Entwicklung zellulärer Immuntherapien, sogenannter  
TCR-Therapien, als neue Hoffnungsträger im Kampf gegen Krebs. Die  
erste klinische Studie zur TCR-Therapie in Deutschland könnte  
wegweisend für die künftige Behandlung bei bestimmten  
Blutkrebs-Erkrankungen sein. 
 
   Es ist hierzulande die erste Studie dieser Art, bei der T-Zellen  
der Patienten mit krebsspezifischen T-Zellrezeptoren (TCRs)  
ausgestattet werden. Anders als bislang allgemein üblich, wird in der 
Studie ein Therapieprinzip untersucht, bei dem das eigene Immunsystem 
ganz gezielt Krebszellen bekämpft. Das Immunsystem wird sozusagen  
aktiviert gegen Krebszellen. 
 
   Für die klinische Studie der Medigene AG werden derzeit noch  
Teilnehmer gesucht. Mehr Informationen finden Sie hier:  
www.blutkrebs-studie.de. 
 
 
 
Pressekontakt: 
admedicum Business for Patients 
Industriestraße 171 
50999 Köln 
Mail: info@admedicum.com 
Telefon: 02236-94733-60 
 
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