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Karate-WM-Zweite Jana Bitsch im Sporthilfe-Interview: "Um Sport und Studium zu verbinden, spreche ich mir Lerninhalte fürs Auto auf mein Handy"

Geschrieben am 23-07-2019

Frankfurt am Main (ots) - Die Karate-Kämpferin steht zur Wahl zum
"Sport-Stipendiat des Jahres" / Deutsche Bank und Sporthilfe vergeben
Auszeichnung für Spitzenleistungen in Sport und Studium / Top 5 in
öffentlicher Online-Abstimmung unter sportstipendiat.de

Das große Ziel von Karate-Kämpferin Jana Bitsch ist zum Greifen
nahe: Erstmals ist ihre Sportart 2020 in Tokio Teil des olympischen
Programms. Um den Kopf für die schwierige Olympia-Qualifikation
freizuhaben, will die WM-Zweite von 2018 vorher noch ihr
Master-Studium in Sportmanagement erfolgreich abschließen.

Deutsche Sporthilfe: Jana, bei den European Games Ende Juni in
Minsk konntest Du erstmals Luft bei einem Multi-Sport-Event
schnuppern - und gewannst Bronze. Mit welchen Eindrücken kamst Du
zurück?

Jana Bitsch: Für mich war es eine wahnsinnig coole und mit der
Medaille natürlich auch erfolgreiche Veranstaltung. Eine
vergleichbare Atmosphäre habe ich bislang nur 2017 bei den World
Games erlebt - dort sind zwar mehr Nationen vertreten, aber eben
"nur" Athleten aus nicht-olympischen Sportarten. In Minsk sind mir
auf dem Flur echte Olympiasieger begegnet, das erlebe ich als
Karateka auch nicht alle Tage. Alles in allem war das sehr
motivierend!

Dein Ziel lautet nun Tokio 2020, wo Karate erstmals olympisch sein
wird - zumindest temporär. Was bedeutet Dir das?

Der Aufnahme ging ja ein langer Prozess voraus. Schon vor London
2012 standen die Chancen zum Beispiel nicht schlecht, damals hat es
aber leider nicht geklappt. Als die Aufnahme für 2020 endlich vom
Weltverband offiziell bestätigt wurde, war das ein unglaublicher
Moment. An Olympischen Spielen teilzunehmen, danach strebt jeder
Sportler, etwas Größeres gibt es nicht. Ich bin mit dem Ziel
aufgewachsen, Weltmeisterin zu werden, weil Olympia ja lange nicht
zur Debatte stand. Jetzt will ich unbedingt in Tokio dabei sein.

Dafür qualifizieren sich insgesamt nur zehn Athletinnen, wovon
eine aus Japan kommen wird und eine Wild Card an schwächere Verbände
als den europäischen geht. Das klingt, als wäre es schwerer, sich zu
qualifizieren, als letztlich eine Medaille zu holen?

Das kann man so sagen. Natürlich sind bei den Olympischen Spielen
die Top 8 der Welt dabei, aber bei den Qualifikationsturnieren kämpfe
ich in der Regel mit 200 Mädels um Ranglistenpunkte. Um sicher dabei
zu sein, muss ich zum Stichtag im April unter den besten zwei der
Weltrangliste sein, aktuell bin ich Vierte. Gut zu wissen ist aber,
dass es als Hintertür noch ein Quali-Turnier kurz vor Tokio gibt.
Dort werden noch einmal drei Plätze vergeben.

Du hast auf dem linken Auge nur eine Sehkraft von zehn Prozent.
Behindert Dich das beim Sport?

Richtig, ich bin auf dem linken Auge fast blind. Aber ich kenne es
von klein auf nicht anders und habe damit keine Probleme. Manchmal
mache ich dadurch auch besondere, unbewusste Bewegungen. Ich würde
aber gerne einmal wissen, wie es mit voller Sehkraft wäre -
vermutlich würde ich dann gar nichts mehr auf die Kette kriegen.
(lacht)

Dein Vater ist Karate-Bundestrainer, Deine Mutter Landestrainerin,
Bruder Noah und Schwester Mia sind ebenfalls Karateka. Hattest Du
jemals eine andere Wahl?

Mit zweieinhalb Jahren stand ich bereits auf der Matte, schon
verrückt. Meinem Vater war es wichtig, dass wir Sport treiben - aber
welcher, war eigentlich zweitrangig. Zuhause beim Abendbrot gab es
übrigens klare Regeln: Nach Turnieren durfte maximal eine Stunde über
Karate geredet werden, danach war Schluss. (lacht)

Nun wohnst Du schon seit acht Jahren in Köln, trainierst aber im
80 Kilometer entfernten Duisburg. Trotzdem hast Du den Bachelor in
Regelstudienzeit abgeschlossen und stehst nun kurz vor der
Masterarbeit. Wie hast Du diesen Spagat gemeistert?

Man muss wirklich gut planen und jede freie Minute nutzen. Zum
Beispiel habe ich mir früher alle Lerninhalte selbst eingesprochen,
anfangs auf gebrannte CDs und später dann aufs Handy. Das war für
mich die ideale Möglichkeit, die langen Fahrten zum Training zu
nutzen.

Hast Du bereits eine Idee, wie es nach dem Sportmanagement-Studium
weitergehen soll?

Die Masterarbeit möchte ich gerne noch in diesem Jahr abschließen
- und mich danach erst einmal zu einhundert Prozent auf die restliche
Olympia-Qualifikation konzentrieren. Danach könnte ich mir zum
Beispiel vorstellen, im Sport-Sponsoring zu arbeiten. Damit bliebe
ich dem Sport noch ein bisschen verbunden - das ist mir wichtig, weil
ich die regelmäßigen Adrenalinschübe nach der Karriere sicher
vermissen würde.

Nun bist Du amtierende WM-Zweite im Einzel und EM-Dritte im Team.
Wo würdest Du die Auszeichnung als Sport-Stipendiat des Jahres
einordnen?

Alleine schon unter den Finalisten zu sein, ist für mich und für
die gesamte Sportart eine große Ehre und etwas ganz Besonderes. Sonst
stehen wir Karate-Kämpfer ja nur selten im Fokus, auch finanzielle
Förderung gibt es bei uns noch nicht so lange. Früher war ich häufig
im Minus, dank der großartigen Unterstützung meiner Familie sowie der
Sporthilfe und des Deutsche Bank Sport-Stipendiums kann ich seither
sorgenfrei leben.

Steckbrief
Jana Bitsch (*1. Dezember 1990 in Siegburg)

Sportart: Karate (Kumite)
Wohnort: Köln
Verein: Bushidod Waltershausen
Größte Erfolge: WM-Zweite 2018
WM-Dritte 2014
EM-Dritte im Team 2019
Studium: MBA Sportmanagement
Universität: HS Schmalkalden


Die Deutsche Bank, seit 2008 Nationaler Förderer der Deutschen
Sporthilfe, unterstützt im Rahmen der Sporthilfe-Förderung
studierende Spitzenathleten mit dem Deutsche Bank Sport-Stipendium.
Aktuell profitieren rund 400 Sporthilfe-geförderte Athleten vom
Programm, das mit einem Zeitbonus über die Regelstudienzeit hinaus
gewährt wird. Die besonderen Leistungen der studierenden Athleten
sollen mit der Wahl zum Sport-Stipendiat des Jahres zusätzlich
herausgestellt und gewürdigt werden. Die Deutsche Bank, seit 2008
Nationaler Förderer der Deutschen Sporthilfe, verdoppelt dem Sieger
das monatliche Stipendium für 18 Monate. Die vier weiteren Finalisten
erhalten für den gleichen Zeitraum eine Zusatzförderung von 50
Prozent des monatlichen Stipendiums.

Diese Sporthilfe-Athleten stehen zur Wahl: Jana Bitsch
(Karate/Sportmanagement), Johannes Floors
(Para-Leichtathletik/Maschinenbau), Anna-Lena Forster (Para-Ski
alpin/Psychologie), Kea Kühnel (Ski Freestyle/Accounting, Auditing
and Taxation) und Johannes Weißenfeld (Rudern/Humanmedizin. Bis zum
18. August 2019 kann jeder unter www.sportstipendiat.de den
Nachfolger von Thomas Röhler, Olympiasieger und Europameister im
Speerwurf sowie Studentin für Strategy, Management and Marketing,
wählen. Unter allen Teilnehmern des Online-Votings wird ein iPad 3
verlost.

HINWEIS AN DIE REDAKTIONEN:

Abdruck honorarfrei. Quelle: Deutsche Sporthilfe

Wir bieten kosten- und rechtefreies Video- und Foto-Material an:

- einen sendefertig geschnittenen und vertonten Video-Beitrag, der
die fünf Finalisten sowohl als Sportler als auch als Student
vorstellt. Wir zeigen spektakuläre Einblicke in die
Trainingsarbeit und schauen beim Studium über die Schulter.

Zum Download: https://cloud.sporthilfe.de/index.php/s/v8J7mt6FuLT85Gb
(Passwort: sporthilfe)

Zum Embedden aus dem Sporthilfe YouTube-Kanal:
https://youtu.be/jgLlP58aC4Y

- Rechtefreies Fotomaterial steht zum Download auf der Homepage
der Deutschen Sporthilfe bereit: http://ots.de/4LmAiu




Pressekontakt:
Stiftung Deutsche Sporthilfe
Fabian Müller
Otto Fleck-Schneise 8
60528 Frankfurt am Main
Tel: 069/67803 - 514
Fax: 069/67803 - 599
E-Mail: Fabian.Mueller@Sporthilfe.de
Internet: www.sporthilfe.de und www.sportstipendiat.de

Original-Content von: Stiftung Deutsche Sporthilfe, übermittelt durch news aktuell


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