| | | Geschrieben am 12-07-2019 Börsen-Zeitung: Dax droht Gewinnrezession / Kommentar zur Lage am Aktienmarkt von Christopher Kalbhenn
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 Frankfurt (ots) - Während der US-Aktienmarkt auch am Freitag  mit
 Indexrekorden aufgewartet hat, hat der Dax in der abgelaufenen Woche
 nicht ganz so stark von der Zinssenkungsfantasie profitiert. Mit
 einem Stand von  12.323 Punkten wies das  Blue-Chip-Barometer zuletzt
 ein Wochenminus von 2% auf. Auf die Stimmung der Marktteilnehmer
 drückt das sich zusehends eintrübende Bild, was die
 Unternehmensgewinne betrifft. Gerade eine Stabilisierung der
 Unternehmensgewinne mit anschließender Erholung war aber eines der
 wichtigsten Argumente für eine ansprechende Entwicklung auch des Dax
 im zweiten Halbjahr.
 
 Doch von dem einstmaligen Optimismus für die Gewinne ist nicht
 mehr viel übrig geblieben. Am Dienstag schockte BASF mit ihrer
 Gewinnwarnung die Marktteilnehmer. Dass der Chemiekonzern die
 Prognose zurückschrauben würde, war zwar erwartet worden. Doch das
 Ausmaß der Senkung - BASF stimmte den Markt darauf ein, dass sein
 operatives Ergebnis in diesem Jahr um bis zu 30% einbrechen könnte -
 übertraf selbst die schlimmsten Erwartungen mit der Folge, dass die
 Aktie mit einem Einbruch um bis zu 6,5% reagierte. Nicht genug damit,
 meldete sich am Freitag mit Daimler ein weiterer Großkonzern mit
 einer Gewinnwarnung, was die Aktie des Unternehmens auf ein
 Sechsmonatstief drückte. Noch härter traf es unterhalb des Dax die
 Anteilseigner von Krones und Aumann, deren Aktien am Donnerstag nach
 Gewinnwarnungen um 18,5% und 20,5% absackten.
 
 Das sind alles andere als gute Vorzeichen für die Berichtssaison
 zum zweiten Quartal. Weitere Unternehmen werden mit ihren Resultaten
 und vor allem skeptischeren Ausblicken die Stimmung trüben und auf
 die Gewinnschätzungen der Analysten drücken. Diese bewegen sich mit
 hohem Tempo abwärts. In nur ungefähr einer Woche ist die
 Konsensprognose für das Wachstum des aggregierten Gewinns der
 Dax-Unternehmen für dieses Jahr von ca. 5% auf ungefähr 4%
 geschrumpft. Damit rückt allmählich die Nulllinie, wenn nicht gar
 eine Gewinnrezession in Sicht.
 
 Zum Jahresbeginn war noch ein Gewinnwachstum von 11% erwartet
 worden. Entsprechend hat sich die Bewertung des Dax, der sich zudem
 in diesem Jahr um 16,7% befestigt hat, spürbar erhöht. Nach 11 zum
 Jahresauftakt liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des Dax nun bei
 13,7. Sinken die Erwartungen für die Gewinne weiter, wird sich das
 KGV - erst recht im Falle erneuter Avancen - noch weiter von seinem
 Zehnjahresdurchschnitt nach oben absetzen. Nur in relativer
 Betrachtung, d.h. gegenüber den wieder tief in den roten Bereich
 gesunkenen Staatsanleiherenditen, sieht die Bewertung überzeugend
 aus. Mit anderen Worten: Der Aktienmarkt ist nun sehr davon abhängig,
 dass die hohen Erwartungen an geldpolitische Lockerungsmaßnahmen der
 Zentralbanken nicht enttäuscht werden.
 
 Nicht viel besser sieht die Lage am von Rekord zu Rekord eilenden
 amerikanischen Aktienmarkt aus. Lange Zeit u.a. dank des sehr starken
 Technologiesektors und seit 2016 dank der Strohfeuereffekte  der
 Steuerreform des US-Präsidenten Donald Trump gerade im Vergleich zu
 Europa auf der Überholspur, was Performance und
 Unternehmensgewinnentwicklung betrifft, trübt sich auch hier die Lage
 ein. Auch an der Wall Street droht eine alles andere als begeisternde
 Quartalsberichtssaison. Zwar werden die Unternehmen die Erwartungen
 "übertreffen". Das liegt aber daran, dass sie ihre Prognosen im
 Vorfeld reduziert haben - und zwar nicht zu knapp. 70% der
 Unternehmen, die sich vor der in der  neuen Woche startenden
 Berichtssaison zu ihren Zahlen geäußert haben, so die DZ Bank, haben
 ihre Erwartungen zurückgeschraubt. Die Messlatte für sogenannte
 positive Überraschungen ist somit auf ein sehr niedriges Niveau
 gedrückt worden. Für die Unternehmen des S&P 500 wird  ein Rückgang
 der Gewinne im Vergleich zum zweiten Quartal 2018 um 1,6% erwartet.
 Das wäre laut  DZ Bank die schwächste Berichtssaison seit Anfang
 2016. Für das Gesamtjahr liegt die Erwartung für das Gewinnwachstum
 nur noch bei 2,4% und damit unter dem Niveau für die Dax-Firmen, was
 jedoch der sehr viel besseren Entwicklung im Vorjahr zu verdanken
 ist. Allerdings wird der Indexgewinn je Aktie in den USA stark  von
 massiven Aktienrückkäufen  - auch dies zum Teil ein Effekt der
 niedrigen Zinsen - gestützt. Der Ausblick auf das Gesamtjahr, so die
 DZ Bank, bleibe schwach. Eine Gewinnrezession auf Basis des Gewinns
 je Aktie könne nur durch Aktienrückkäufe vermieden werden.
 
 (Börsen-Zeitung, 13.07.2019)
 
 
 
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